1. Einleitung
Im Rahmen des Seminars „Literaturtheorie und Literaturkritik bei Benjamin und Adorno“ wurden Texte zu verschiedenen Themen von Walter Benjamin und Theodor Adorno gelesenen, besprochen und interpretiert. Aufgrund der mangelnden Zeit konnte Benjamins Essay über den Surrealismus nicht besprochen werden. Es ist auch weniger ein Essay zur Literatur, als eines über „das Politische in Kultur und Theorie der Moderne“, welches Gründe für sein Interesse an dem französischen Surrealismus festhält. Im Folgenden soll die Auseinandersetzung Benjamins mit dem Surrealismus nachvollzogen und die Bedeutung des Essays für sein Gesamtwerk geklärt werden. Dazu werden zunächst Walter Benjamin als Person und der Surrealismus als Bewegung kurz dargestellt. Hierauf soll der Entstehungskontext des Essays geklärt werden. Kern der Arbeit bildet das Nachvollziehen der Gedankengänge Benjamins, die Aussagen des Essays werden zusammengefasst und verständlich dargestellt. Abschließend wird der Essay in Benjamins Gesamtwerk eingeordnet.
4. Entstehungskontext des Essays
Benjamins Essay über den Surrealismus entstand im Zusammenhang mit der umfangreichen Lektüre surrealistische Texte, die er als Vorbereitung auf sein Passagenwerk absolvierte. Die Pariser Passagen sind ein nie fertiggestelltes Werk Benjamins, welches die Urgeschichte des 19. Jahrhunderts am Beispiel der Stadt Paris erfahrbar machen sollte. Es war ein großes Vorhaben und möglicherweise die zentrale Arbeit Benjamins, um welche alle anderen Schriften zwischen 1927 und 1940 „kreisen wie Satelliten“. Die Beschäftigung mit dem Surrealismus entspringt der Tatsache, dass Benjamin in dieser experimentellen Denkbewegung Parallelen zu seinen eigenen Gedanken sieht und in ihr die für seine Passagenarbeit geeignete Form findet. Aus diesem Grund bezeichnet Benjamin selber den Surrealismus-Essay als ein Paravent zu den Pariser Passagen.
Veröffentlich wurde der Essay in drei Folgen in der Wochenzeitung Die literarische Welt, welche von Willy Haas in Berlin herausgegeben wurde. Die Aufteilung ärgerte Benjamin sehr, seiner Meinung nach war der Sinn seiner Gedankengänge nur bei der Lektüre in einem Stück nachvollziehbar. Auf die Veröffentlichung hat es keine erwähnenswerten Reaktionen gegeben. Erst im Zuge der Benjamin-Rezeption in den 1980er Jahren wurde der Surrealismus-Essay in seiner theoretischen Bedeutung entdeckt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Walter Benjamin
- Der Surrealismus
- Entstehungskontext des Essays
- Der Surrealismus. Die letzte Momentaufnahme der europäischen Intelligenz
- Rechtfertigung der Kritik
- Surrealismus als Lebensform
- Die profane Erleuchtung und die Liebe
- Paris als surrealistische Stadt
- Eine Geschichte der esoterischen Dichtung
- Die dialektische Entwicklung des Surrealismus
- Der Kult des Bösen zur Befreiung von Moral
- Revolution und Rausch
- Die Organisation des Pessimismus
- Die Doppelaufgabe der revolutionären Intelligenz
- Resümee
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert Walter Benjamins Essay über den Surrealismus und untersucht dessen Bedeutung für das Gesamtwerk des Autors. Ziel ist es, die Auseinandersetzung Benjamins mit der französischen Bewegung nachzuvollziehen und die Relevanz des Essays für seine philosophischen und literarischen Ansätze zu beleuchten.
- Walter Benjamins Interpretation des Surrealismus
- Die Beziehung zwischen Surrealismus und politischer Kultur
- Die Rolle des Irrationalen in der modernen Gesellschaft
- Die Verbindung von Surrealismus und Philosophie
- Die Bedeutung des Essays für Benjamins Gesamtwerk
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Kontext des Essays und die Motivation für die Analyse dar. Sie erläutert die Rolle des Surrealismus im Werk Walter Benjamins und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Walter Benjamin
Dieses Kapitel zeichnet ein Porträt von Walter Benjamin als Person und stellt seine zentralen philosophischen und literarischen Interessen vor. Es beleuchtet die Bedeutung von Theologie, Politik und Zeitgeschichte für seine Werke.
Der Surrealismus
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Geschichte und die Kernelemente des Surrealismus. Es erläutert die Entstehung der Bewegung, ihre Ideale und die Rolle von André Breton als Schlüsselfigur. Zudem werden die wichtigsten Strömungen und Entwicklungen des Surrealismus dargestellt.
Entstehungskontext des Essays
Dieses Kapitel beleuchtet den Entstehungszusammenhang des Essays und zeigt die Verbindung zu Benjamins „Passagenwerk“. Es wird die Relevanz des Surrealismus für Benjamins umfassendes Projekt zur Erforschung des 19. Jahrhunderts erläutert.
Der Surrealismus. Die letzte Momentaufnahme der europäischen Intelligenz
Dieses Kapitel fasst die Kernaussagen von Benjamins Essay zusammen. Es analysiert seine Kritik am Surrealismus, beleuchtet die Rolle des Traums und der Liebe im surrealistischen Denken sowie die Auseinandersetzung mit der politischen Situation der Zeit. Es stellt auch die Verbindung zwischen Surrealismus und Revolution dar.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Surrealismus, Walter Benjamin, Politische Kultur, Irrationales, Moderne, Revolution, Traum, Liebe, Philosophie und Literatur.
- Quote paper
- Sarah Al-Bashtali (Author), 2010, Über Walter Benjamin: "Der Sürrealismus. Die letzte Momentaufnahme der europäischen Intelligenz", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163338