Im Folgenden möchte ich einen Unterrichtsentwurf zur Fabel „Die beiden Ziegen“ vorstellen. Es geht in dieser Fabel um das Thema Nachgeben. Ich erachte es für sehr wichtig, mit den Kindern über dieses Thema zu sprechen, da ich es schon oft erlebt habe, wie sich Kinder über Kleinigkeiten streiten, wie den besseren Sitzplatz oder etwa wer sich zuerst etwas nehmen darf. In diesen Situationen möchte keiner nachgeben, oft muss der Streit von einem Dritten geschlichtet werden. Deshalb finde ich es wichtig, sie zum Nachdenken anzuregen, ob sie nicht schneller und einfacher zu einer Lösung kommen könnten, wenn sie nachgeben würden.
Die ausgewählte Fabel stellt dieses Thema sehr bildlich und verständlich dar und kann deshalb als Anstoß zu Überlegungen über das eigene Verhalten dienen.
Ich werde mich nun zuerst fachwissenschaftlich mit dem Thema der Fabel „Die beiden Ziegen“ auseinander setzen, bevor ich die Lernziele des vorgeschlagenen Unterrichts beschreibe. Zuletzt möchte ich den geplanten Verlauf darstellen.
Inhalt
Einleitung
Sachanalyse
Die Fabel
Der Autor: Jean de la Fontaine
Die beiden Ziegen – das Original von Jean de la Fontaine
Die beiden Ziegen – Bearbeitung für Kinder
Analyse der bearbeiteten Fassung der Fabel „Die beiden Ziegen“
Didaktische Analyse
Zielbestimmung
Begründungen
Handlungs- und Produktionsorientierung
Methodische Analyse
Einstieg
Erarbeitung I
Erarbeitung II
Schluss
Pausen
Unterrichtsverlaufsskizze
Literatur
Anhang
Arbeitsblatt
Einleitung
Im Folgenden möchte ich einen Unterrichtsentwurf zur Fabel „Die beiden Ziegen“ vorstellen. Es geht in dieser Fabel um das Thema Nachgeben. Ich erachte es für sehr wichtig, mit den Kinder über dieses Thema zu sprechen, da ich es schon oft erlebt habe, wie sich Kinder über Kleinigkeiten streiten, wie den besseren Sitzplatz oder etwa wer sich zuerst etwas nehmen darf. In diesen Situationen möchte keiner nachgeben, oft muss der Streit von einem Dritten geschlichtet werden. Deshalb finde ich es wichtig, sie zum Nachdenken anzuregen, ob sie nicht schneller und einfacher zu einer Lösung kommen könnten, wenn sie nachgeben würden.
Die ausgewählte Fabel stellt dieses Thema sehr bildlich und verständlich dar und kann deshalb als Anstoß zu Überlegungen über das eigene Verhalten dienen.
Ich werde mich nun zuerst fachwissenschaftlich mit dem Thema der Fabel „Die beiden Ziegen“ auseinander setzen, bevor ich die Lernziele des vorgeschlagenen Unterrichts beschreibe. Zuletzt möchte ich den geplanten Verlauf darstellen.
Sachanalyse
Die Fabel
In den folgenden Ausführungen über den Begriff der Fabel beziehe ich mich auf Payrhuber (vgl. Payrhuber in Lange 2000, S. 267-279).
Der Begriff Fabel geht zurück auf das lateinische Wort ‚fabula’, das verwandt ist mit ‚fari’ (= sprechen) und ‚fateri’ (=bekennen). Seit dem 18. Jahrhundert wird der Begriff Fabel als Gattungsbezeichnung für Erzählungen verwendet, in denen Tiere, Pflanzen oder Dinge eine führende Rolle spielen und in denen eine bestimme Lehre verdeutlicht werden soll.
Die ältesten Fabeln entstanden um 2000 v. Chr. Der griechische Sklave Aesop schrieb Fabeln erstmals um 600 v. Chr. auf.
In Deutschland war die Fabel als Schullektüre beliebt und wurde besonders im Mittelalter als Mittel zur moralischen Schulung der Kinder angesehen. Martin Luther brachte die aesopischen Fabeln in eine für Kinder verständliche Sprache.
Jean de la Fontaine schrieb im 17. Jahrhundert viele ausgeschmückte humorvolle Fabeln, um zum Lesen zu motivieren, wurde aber für diese ausführliche Art kritisiert.
Die Zeit der Aufklärung kann als Höhepunkt der Fabel bezeichnet werden. Lessing geht in dieser Zeit wieder zurück zur aesopischen Tradition und schreibt kurze pointierte Fabeln.
Im 20. Jahrhundert wird die Fabel auch als Mittel zur Kritik an politischen Strömungen genutzt. Die Moral der Fabel wird oft nicht mehr so offensichtlich präsentiert.
Die Fabel ist ursprünglich in politische und aktuelle Zusammenhänge verwoben. Der Redner wollte seinen Zuhörern einen bestehenden Konflikt verdeutlichen und in seinem Sinne lösen. Zu diesem Zweck erzählte er eine Fabel. Die Fabel entstand also aus spontanen kunstvollen Argumentationsmitteln.
Man erwartete und erwartet auch heute noch, mit dem Erzählen von Fabeln das Denken und Handeln von Menschen beeinflussen zu können. Es sollen sittliche Wahrheiten oder allgemein-menschliche Erfahrungen veranschaulicht werden.
Außer der Absicht, durch Fabeln zu belehren, verfolgen einige Autoren auch die Absicht, den Leser zu unterhalten. Diese Autoren schmücken die Fabel aus oder schreiben in Reimen, um das Lesen einfacher und mehr zum Vergnügen des Lesers zu gestalten. Besonders im 18. Jahrhundert konkurrierten diese zwei Positionen, die ‚unterhaltende’, hier ist Jean de la Fontaine als Vertreter zu nennen, sowie die ‚belehrende’, hierzu ist Lessing zu zählen.
Charakteristisches Merkmal der Fabel ist vor allem die gleichnishafte Rede. Eine bestimmte Lehre oder Wahrheit wird in eine erfundene Geschichte eingekleidet. Sie wird allerdings nicht verschlüsselt oder verrätselt, da sie für jedermann verständlich sein soll. Durch dieses fiktive Modell werden die bekannten Verhältnisse und Verhaltensweisen von Menschen in eine kritische Distanz gerückt. Der Leser kann von diesem Modell aber jederzeit auf die Wirklichkeit rückbeziehen und die entscheidende Aussage auf sich oder andere übertragen. Diese entscheidende Aussage bringen viele Autoren auf einen abstrakten Begriff, eine Moral. Steht diese Moral am Schluss der Fabel, so nennt man sie Epimythion. Das Promythion ist die Moral zu Beginn der Fabel. Viele Autoren verzichten aber auch auf die Formulierung einer Moral und überlassen dem Leser das Übertragen des Fabelgeschehens auf die Wirklichkeit.
Figuren der Fabel sind meist Tiere, aber auch Pflanzen oder unbelebte Dinge können eine entscheidende Rolle spielen. Diese Figuren besitzen menschliche Eigenschaften, sie können sprechen und denken. Sie werden vom Autor allerdings entpsychologisiert, das heißt, sie stellen keinen Charakter mit mehreren Facetten dar, sondern stehen lediglich für einen Charakterzug oder eine soziale Eigenschaft, um bestimmte menschliche Verhaltensweisen zu demonstrieren. In der Fabel werden meist zwei Tiere, also zwei Handlungsweisen, gegenübergestellt und verglichen.
Die Charaktere vieler Tiere sind bereits allgemein bekannt, so dass auf eine erklärende Einleitung verzichtet werden kann. So symbolisiert beispielsweise der Löwe meist den Herrscher.
Die Wirklichkeit wird durch die Welt der Tiere verfremdet dargestellt, was dem Leser ermöglicht, die Wahrheit aus verschiedenen Richtungen zu betrachten.
Der Aufbau der Fabel ist vierteilig nach dem Schema Situation – Aktion – Reaktion – Ergebnis.
Der Autor : Jean de la Fontaine
Jean de la Fontaine wird 1621 in Château-Thierry in Frankreich geboren, wo er bis zu seinem 15. Lebensjahr wohnt. Danach lebt er in Paris und widmet sich künstlerischer Arbeit. Nach verschiedenen anderen Werken erscheinen 1668 die ersten Fabeln, durch sie wird de la Fontaine bekannt. Er schreibt 12 Bücher mit insgesamt 240 Fabeln, wobei er als Quellen unter anderen die Fabeln von Aesop und Phädrus benutzt (vgl. Dithmar 1995, S. 352).
Er überrascht somit nicht mit komplett Neuem, denn die Geschichten und Personen seiner Fabeln sind bekannt. De la Fontaine verändert allerdings Grundelemente der Fabel: die Figuren und die Darstellungsform.
Er übernimmt zwar das klassische Inventar an Tieren, durch auffällige Einzelheiten und psychologische Beobachtungen gibt er ihnen aber eine eigene Persönlichkeit. Immer noch besitzen die Tiere Eigenschaften, die traditionell verankert sind, sie werden aber als Individuen beschrieben und dienen nicht nur der Veranschaulichung einer bestimmten Charaktereigenschaft (vgl. Etzel 1971, S. 151-153).
De la Fontaine verwendet entgegen der traditionellen prosaischen Schilderung Verse, wobei er Metrum und Rhythmus variiert und auch Lautmalerei gebraucht. Er greift auf Umgangssprache und Berufsjargon zurück, ebenso verwendet er Wortneubildungen.
Die Moral übernimmt de la Fontaine von den Vorlagen, auch er beschreibt es als sein Ziel, die Menschen zu belehren. Allerdings werden menschliche Schwächen bei ihm durch Humor relativiert, somit findet die Belehrung auf unterhaltsame und humoristische Weise statt. Auch neigt de la Fontaine zu ausführlichen Detailschilderungen, hierfür wird er besonders von Lessing kritisiert.
Jean de la Fontaine stirbt 1695 in Paris.
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- Arbeit zitieren
- Melanie Knapp (Autor:in), 2002, Die Fabel "Die beiden Ziegen" von Jean de la Fontaine. Unterrichtsentwurf für Klasse 3, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16334
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