Lucifer, auch Luzifer, ist der lateinische Name des Morgensterns Venus. Es bedeutet wörtlich übersetzt Lichtträger. Im christlichen Religionsverstehen wurde der Name Lucifers gleichbeutend mit einem Namen des Teufels, welcher im Christentum der Inbegriff des Bösens ist. Der Oberteufel der westlichen Welt war anfangs ein Engel, dessen Aufgabe es war, menschliche Straftaten Gott vorzutragen. Erst im 14. Jahrhundert wurde er als eine böse Gottheit dargestellt, die halb Mensch und halb Tier war, mit bocksartigen Hörnern und Hufen.
Belzebock ist ein Dämon der christlichen Mythologie und im Volksmund ein Synonym für den Teufel. Wenn er sich zeigt, erscheint er als eine riesige gehörnte Gestalt, bedeckt mit schwarzem Haar, Entenfüßen (Drudenfuß), Löwenschwanz und Fledermausflügeln.
Gegenspieler von Lucifer und Belzebock sind die Landsknechte. Sie werden in ihrem Verhalten realistisch geschildert und verkörpern in diesem Schwank die dem Leser bekannten charakteristischen Eigenheiten.
4. Das Landsknechtwesen
4.1 Die Bedeutung der Landsknecht in der Frühen Neuzeit
Es ist durch die bank hindurch alweg und alzeit ein böss unnütz volk, nit wenige dann münch und pfaffen. Ist es im krieg... [Zitat geht weiter]
So beschreibt Sebanstian Franck in seiner „Chronica des gantzen Teutschen lands“ die Landsknechte der Frühen Neuzeit.
Als Landsknechte wurden zu Fuß kämpfende, zumeist deutsche Söldner des späten 15. und 16. Jahrhunderts bezeichnet. Ab Mitte der Achtziger Jahre des 15. Jahrhunderts „ist für dieses Fußvolk der Name Landsknechte durch die Quellen gesichert.“ Unter Landsknechten „verstehen die Zeitgenossen […] ein überwiegend mit langen Spießen nach Schweizer Art, auch mit Hellebarden und Handrohren kämpfendes Fußvolk, dessen Männer aus oberdeutschen Gebieten stammen und das sich abhebt von Fußknechten aus dem niederdeutschen Raum.“
Landsknechte wurden von Kriegsherren angeworben und zogen für diejenigen in den Krieg, von denen sie bezahlt wurden. „Wer immer Fußvolk brauchte, ob Knechte mit Piken oder Armbruskern oder Bogner, suchte nach den besten, die für Geld zu haben waren.“
Es handelte sich oft um einfache Handwerker und Gesellen, Bauernsöhne und Kleinkriminelle, die sich aufgrund des relativ hohen Lohns eine finanzielle Alternative erhofften. Die Männer sehnten sich nach einer Zukunft fernab der aussichtlosen ländlichen Heimat. Andererseits trieb sie die Abenteuerlust, Aussicht auf Ruhm oder Sehnsucht nach Unbekannten in die Ferne.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gattungsbegriff: Der Schwank
- Analyse der Schwänke
- Warum die Bauern nicht gerne Landsknechte beherbergen
- Der Inhalt des Schwanks
- Der formale Aufbau
- Die Bedeutung der Figuren
- Der Teufel lässt keinen Landsknecht mehr in die Hölle fahren
- Der Inhalt des Schwanks
- Der formale Aufbau des Schwanks
- Die Bedeutung der Figuren
- Warum die Bauern nicht gerne Landsknechte beherbergen
- Das Landsknechtwesen
- Die Bedeutung der Landsknecht in der Frühen Neuzeit
- Die Rolle der Landsknechte im Schwank „Warum die Bauern nicht gerne Landsknechte beherbergen“
- Die Rolle der Landsknechte im Schwank „Der Teufel läßt keinen Landsknecht mehr in die Hölle fahren“
- ,,Die Moral von der Geschicht“
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse zweier Schwänke von Hans Sachs, "Warum die Bauern nicht gerne Landsknechte beherbergen" und "Der Teufel lässt keinen Landsknecht mehr in die Hölle fahren". Ziel ist es, die beiden Schwänke unter besonderer Berücksichtigung des Motivs der Landsknechte in der Frühen Neuzeit zu analysieren und die Intention des Autors aufzuzeigen.
- Gattungsmerkmale des Schwanks
- Inhaltliche Analyse der beiden Schwänke
- Rolle der Landsknechte in der Frühen Neuzeit
- Die Bedeutung der Figuren in den Schwänken
- Die moralische Botschaft der Schwänke
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Hans Sachs und sein Werk in den Kontext der Literatur der Frühen Neuzeit. Das zweite Kapitel klärt den Gattungsbegriff des Schwanks und erläutert dessen Bedeutung in der deutschen Literaturgeschichte. Die folgenden beiden Kapitel beschäftigen sich mit der Analyse der beiden Schwänke, "Warum die Bauern nicht gerne Landsknechte beherbergen" und "Der Teufel lässt keinen Landsknecht mehr in die Hölle fahren". Dabei werden Inhalt, Form und die Bedeutung der Figuren beleuchtet. Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Rolle der Landsknechte in der Frühen Neuzeit und deren Bedeutung in den beiden Schwänken. Abschließend wird die Moral der Geschichten erörtert und ein Fazit gezogen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Schwank, Hans Sachs, Landsknechte, Frühe Neuzeit, Moral, Satire, Volkskultur.
- Arbeit zitieren
- Katja Christner (Autor:in), 2010, Schwänke unter besonderer Berücksichtigung des Motivs der Landknechte in der Frühen Neuzeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163357