In den letzten Jahren hat sich die Wissenschaft eingehender mit den Wort- bedeutungen und –beziehungen im Satz beschäftigt. Die Untersuchungen in den letzten 30 Jahren, in denen die Forschungen explizit vertieft worden sind, zeigen, dass die Meinungen über den Begriff „Valenz“ sehr unterschiedlich sind und weit auseinander gehen, sodass es erschwert, die einzelnen Bedingungen und Folgen genauer zu analysieren, da keine „allgemeinen“ Termini zur Untersuchungen der verschiedenen Verhältnisse vorhanden sind und so nur wenige Ergebnisse als „Allgemeingut“ erzielt werden können.
Unter „Valenz“ versteht man allgemein „die Ergänzungsbedürftigkeit der Verben als Spezialfall der Kombinierbarkeit von Wörtern“ . Tatsächlich taucht dieser Terminus erst im Jahre 1959 unter der französischen Bezeichnung „valence“ auf, als er von dem französischen Sprachwissenschaftler Lucien Tesnière (1893-1954) in seinem Werk „éléments de syntaxe structurale“ (postum 1959) entwickelt wurde, um die Wertigkeit der Verben in Verbindung mit deren Kopula, also „actants“ und „circonstants“ zu erklären, d.h. die Fähigkeit der Verben, Elemente an sich zu binden, um eine Aussage zu bilden, somit „eine bestimmte Anzahl von actants zu regieren“, genauer beschreiben zu können, wodurch das Subjekt als Aktant seine Sonderstellung im Satz verliert.
Meine Fragestellung lautet: Lassen sich die einzelnen Theorien verbinden und als ein gesammeltes System der Valenzuntersuchung gestalten? Oder muss man sich auf ein Modell beschränken, um eine semantische Valenzanalyse anzufertigen?
Die vorliegende Arbeit ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten werde ich auf die zwei wichtigen Valenzforscher Gerhard Helbig und Joachim Jacobs eingehen und versuchen, deren Theorien im Hinblick auf die semantische Valenz zu erklären. Im zweiten großen Abschnitt möchte ich die zwei verschiedenen Modelle im Praxistest am Beispiel des Lexems „hängen“ näher erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die modernen Valenztheorien
- Moderne „Semantisierung“ in der Theorie von Gerhard Helbig
- Joachim Jacobs und seine „Kontra Valenz“-Theorie
- Die semantische Valenz am Beispiel-Lexem „hängen“
- Die syntagmatischen Beziehungen durch Helbigs „Semantisierung“
- Die paradigmatische Analyse mit Hilfe von Jacobs „Kontra Valenz“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die semantische Valenz in der modernen Linguistik. Sie zielt darauf ab, die Theorien von Gerhard Helbig und Joachim Jacobs zu vergleichen und deren Anwendbarkeit anhand des Beispiellexems „hängen“ zu demonstrieren. Die Arbeit hinterfragt die Möglichkeit einer vereinheitlichten Valenztheorie.
- Vergleich verschiedener moderner Valenztheorien
- Analyse der semantischen Valenz nach Helbig
- Anwendung der „Kontra Valenz“-Theorie von Jacobs
- Untersuchung der syntagmatischen und paradigmatischen Beziehungen des Lexems „hängen“
- Diskussion der Kombinierbarkeit von Valenztheorien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die unterschiedlichen Auffassungen zum Begriff „Valenz“ in der Sprachwissenschaft der letzten 30 Jahre und die daraus resultierenden Schwierigkeiten bei der Analyse. Sie führt den Begriff der Valenz als „Ergänzungsbedürftigkeit der Verben“ ein, geht auf die Ursprünge des Begriffs bei Tesnière ein und formuliert die zentrale Forschungsfrage: Lassen sich bestehende Theorien zu einem einheitlichen System zusammenführen?
Die modernen Valenztheorien: Dieses Kapitel beleuchtet die intensivierten Forschungsaktivitäten der letzten Jahrzehnte zur Valenztheorie. Es hebt die Divergenz der Ansichten hervor und betont die Interdependenz von Semantik und Syntax bei der Beschreibung der Wortkombinierbarkeit. Die Bedeutung der „semantischen Valenz“ wird hervorgehoben, die die Rolle der semantischen Merkmale bei der Auswahl von Kontextpartnern betont.
1.1 Moderne „Semantisierung“ in der Theorie von Gerhard Helbig: Dieser Abschnitt präsentiert Helbigs Valenztheorie, die die semantische Valenz als eine von drei Ebenen der Valenz (neben logischer und syntaktischer Valenz) versteht. Helbigs Konzept der semantischen Selektionsbeschränkungen (z.B. [±Hum], [±Anim], [Abstr]) und funktionalen Klassen (Agens, Patiens etc.) werden erläutert, sowie deren Bedeutung für die Bestimmung der Stelligkeit von Satzgefügen. Die wechselseitige Beziehung zwischen syntaktischen Strukturen und semantischen Kasus wird betont.
1.2 Joachim Jacobs und seine „Kontra Valenz“-Theorie: (Da der bereitgestellte Text keine Informationen über Jacobs Theorie enthält, kann hier keine Zusammenfassung gegeben werden.)
2 Die semantische Valenz am Beispiel-Lexem „hängen“: Dieses Kapitel verspricht eine praktische Anwendung der zuvor vorgestellten Theorien am Beispiel des Lexems „hängen“. Es wird die Analyse der syntagmatischen Beziehungen mit Helbigs „Semantisierung“ und die paradigmatische Analyse mit Jacobs „Kontra Valenz“ vornehmen. (Da der bereitgestellte Text hier abbricht, kann keine detaillierte Zusammenfassung gegeben werden.)
Schlüsselwörter
Semantische Valenz, Valenztheorie, Gerhard Helbig, Joachim Jacobs, Syntagmatik, Paradigmatik, Lexem „hängen“, Wortbedeutung, Wortbeziehungen, Selektionsbeschränkungen, semantische Rollen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Moderne Valenztheorien und ihre Anwendung
Was ist der Gegenstand dieses Textes?
Der Text behandelt moderne Valenztheorien in der Linguistik, insbesondere die Ansätze von Gerhard Helbig und Joachim Jacobs. Er vergleicht diese Theorien und demonstriert ihre Anwendung anhand des Beispiellexems „hängen“. Ein zentrales Thema ist die Frage nach der Möglichkeit einer vereinheitlichten Valenztheorie.
Welche Valenztheorien werden im Text behandelt?
Der Text konzentriert sich auf die modernen Valenztheorien von Gerhard Helbig, mit seiner Betonung der semantischen Valenz, und Joachim Jacobs, dessen „Kontra Valenz“-Theorie genauer vorgestellt werden soll, wofür im vorliegenden Auszug jedoch keine Informationen verfügbar sind.
Wie wird die semantische Valenz nach Helbig erklärt?
Helbigs Theorie umfasst drei Ebenen der Valenz: logische, syntaktische und semantische Valenz. Die semantische Valenz betont die Rolle semantischer Merkmale (z.B. [±Hum], [±Anim], [Abstr]) und funktionaler Klassen (Agens, Patiens etc.) bei der Auswahl von Kontextpartnern. Die Interdependenz von syntaktischen Strukturen und semantischen Kasus spielt eine wichtige Rolle.
Welche Rolle spielt das Lexem „hängen“ in der Analyse?
Das Lexem „hängen“ dient als Beispiel, um die Anwendung der vorgestellten Valenztheorien zu demonstrieren. Die Analyse soll sowohl syntagmatische Beziehungen (mit Helbigs „Semantisierung“) als auch paradigmatische Beziehungen (mit Jacobs „Kontra Valenz“) untersuchen.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt des Textes?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Lassen sich die bestehenden Theorien zur Valenz zu einem einheitlichen System zusammenführen?
Welche Kapitel umfasst der Text?
Der Text ist gegliedert in eine Einleitung, ein Kapitel über moderne Valenztheorien (unterteilt in die Theorien von Helbig und Jacobs), ein Kapitel zur Anwendung am Beispiel „hängen“ und ein Fazit (letzteres ist im Auszug nicht enthalten).
Welche Schlüsselwörter sind relevant für den Text?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Semantische Valenz, Valenztheorie, Gerhard Helbig, Joachim Jacobs, Syntagmatik, Paradigmatik, Lexem „hängen“, Wortbedeutung, Wortbeziehungen, Selektionsbeschränkungen, semantische Rollen.
Was ist das Ziel des Textes?
Der Text zielt darauf ab, die Theorien von Helbig und Jacobs zu vergleichen und deren Anwendbarkeit auf die semantische Valenz zu demonstrieren. Er untersucht die Kombinierbarkeit verschiedener Valenztheorien und hinterfragt die Möglichkeit einer einheitlichen Theorie.
- Arbeit zitieren
- Nicole Hilbig (Autor:in), 2010, Die semantische Valenz in der modernen Valenztheorie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163432