Die sich abzeichnende Veränderung der Leistungen und der Leistungsprozesse im Gesundheitssystem bedingt neue Herausforderungen an die Qualifikationen des Führungspersonals und ihrer Mitarbeiter. Unternehmen benötigen kompetente Mitarbeiter als Voraussetzung für eine effiziente und zugleich effektive Kooperation und Netzwerkbildung. Netzwerkbildung bringt für das einzelne Unternehmen in Kooperation mit anderen Institutionen, Einrichtungen und Partnern erhebliche Synergieeffekte. Mit zunehmenden Integrations- und Vernetzungsgrad im Gesundheitssektor erhöht sich jedoch zugleich der Bedarf einzelner Kooperationspartner, die ihre Verhandlungsposition nur durch Aneignung von netzwerkrelevantem Wissen adäquat festigen können.
Derzeit sind die einzelnen Berufsgruppen im Gesundheitssystem aufgrund einseitiger und nicht-fachübergreifender Qualifikationen unzureichend imstande die Schnittstellenproblematik in den Griff zu bekommen. Dazu sind explizit für diese Thematik ausgebildete Gesundheitsexperten notwendig, die mit Hilfe von dafür angelegten Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogrammen qualifiziert werden. So formen sich neue Berufsbilder heraus, wie z. B. Netzwerk-, Case- und Disease-Manager. Bis heute fehlt es jedoch im Rahmen der Umsetzung von Integrierter Versorgung an konkreten Handlungsmustern und Rollendefinitionen für diese Aufgaben.
Folgenden Fragen widmet sich das hier vorliegende Forschungsprojekt und möchte so einen Beitrag zu den oben genannten Herausforderung leisten:
• Was sind zukünftige Entwicklungstrends in einem dynamischen Gesundheitssystem?
• Welche innovativen Organisationsformen und/ oder Produkte können herausgestellt werden?
• Wie können Unternehmen beim Aufbau innovativer Versorgungsformen unterstützt werden?
• Welche Kompetenzen braucht es, um diesen Entwicklungstrends folgen zu können?
• Welche Strukturen und Mitarbeiterprofile benötigen die Einrichtungen, um die notwendigen
Wettbewerbsparameter wie Effizienz, Qualität und Kooperation zu erfüllen?
• Wo genau liegt der Fokus der Leistungserbringer im Gesundheitswesen? Wo gibt es Probleme?
Wo liegen konkrete Bedarfe zur Hilfestellung?
• Wie kann ein Qualifizierungscurriculum entsprechend der Bedarfe aufgebaut werden?
• Wie kann das erlernte Wissen praxisorientiert erprobt werden?
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung in die Arbeit
- 1. Einleitung in die Gesundheitswirtschaft
- 2. Vorgehensweise
- 3. Forschungsprojektvorhaben und Zielsetzung
- II. Entwicklungspotentiale und Qualifizierung in der Gesundheitswirtschaft
- 1. Einleitung
- 2. Wachstumsmarkt Gesundheit & Pflege: Rahmenbedingungen und Entwicklungspotentiale
- 2.1 Einleitung
- 2.2 Demographischer Wandel: Mehr alte Menschen, weniger Junge
- 2.3 Alzheimer Demenz: Wandel im Krankheitsspektrum
- 2.4 Häusliche und ambulante Pflege: „ambulant vor stationär“
- 2.5 Gesellschaftlicher Wandel: Grenzen der Familienpflege
- 2.6 Zwischenfazit: Nachfrage und Restrukturierungsbedarf steigt
- 3. Die Integrierte Versorgung: Potenziale für Pflegefachkräfte
- 3.1 Entlassungsmanagement
- 3.2 Patientenedukation
- 3.3 Case Management
- 3.4 Netzwerkmanager
- 4. Neue Qualifikationsfelder: Fachexpertise und Managementwissen
- 4.1 Kooperation und Koordination
- 4.2 Organisations- und Personalentwicklung
- 4.3 Exkurs in die USA: Entwicklungspotentiale und Entscheidungskompetenzen für Pflegekräfte
- 4.4 Geschäfts- und Tätigkeitsfelder: Potentiale in Deutschland
- 5. Fazit
- III. Vorgehen – Darstellung der Projektphasen
- 1. Zusammenfassung
- 2. Projektantrag mit PPÜ
- 2.1 Ausgangssituation und Ziele
- 2.2 Vorhabensbeschreibung und Gesamtkonzept
- 2.2.1 AP1: Recherche Gesundheitswirtschaft: Einsatzfelder Qualifizierung für das Management in der Gesundheitswirtschaft (Konzeptpapier)
- 2.2.2 AP2: Bedarfsanalyse der Leistungserbringer
- 2.2.3 AP3: Erarbeitung eines generalistischen Curriculums „Management in der Gesundheitswirtschaft“
- 2.2.4 AP4: Case Study - Case Management im ländlichen Raum
- 2.3 Verwertungsplan
- 2.4 Zeitplan
- 3. Recherche Gesundheitswirtschaft – „Strategien für zukünftige Anforderungen im GW\" Konzeptpapier (AP 1)
- 3.1 Einleitung
- 3.2 Konzeptpapier
- 3.2.1 Executive Summary
- 3.2.1.1 Beschäftigung
- 3.2.1.2 Versorgung
- 3.2.1.3 Wirtschaft
- 3.2.2 Problembeschreibung - Status Quo
- 3.2.2.1 Krankenhauswirtschaft
- 3.2.2.2 Rehabilitationseinrichtungen
- 3.2.2.3 Ambulante ärztliche Versorgung
- 3.2.2.4 Ambulante und stationäre Pflege
- 3.2.2.5 Vorleistungs- und Zulieferindustrie
- 3.2.2.6 Gesundheitstourismus
- 3.2.3 Potential der Gesundheitswirtschaft und Zielsetzung
- 3.2.4 Ideenkonzept und Empfehlungen
- 3.2.4.1 Krankenhauswirtschaft
- 3.2.4.2 Rehabilitationseinrichtungen
- 3.2.4.3 Ambulante ärztliche Versorgung
- 3.2.4.4 Ambulante und stationäre Pflege
- 3.2.4.5 Vorleistungs- und Zulieferindustrie
- 3.2.4.6 Gesundheitstourismus
- 3.2.5 Innovationen und Handlungsszenarien
- 3.2.5.1 Krankenhaus
- 3.2.5.2 Niedergelassene Ärzte
- 3.2.5.3 Pflege und Home Care
- 3.2.5.4 Rehabilitation und Gesundheitstourismus
- 3.3 Fazit
- 4. Auswahl der Leistungserbringer - Bedarfsanalyse (AP 2)
- 4.1 Rahmenbedingungen
- 4.3 Qualifizierungsbedarfe im Rahmen von Workshops
- 4.4 Qualifizierungsbedarfe im Rahmen eines standardisierten Fragebogens
- 4.5 Rücklauf und Evaluation der Fragebögen
- 4.6 Bedarfserhebung mittels eines standardisierten Interviews im Rahmen einer Expertenveranstaltung und Ergebnisse
- 4.7 Fazit der Bedarfsanalyse
- 5. Erarbeitung eines generalistischen Curriculums „Qualifizierung für das Management in der Gesundheitswirtschaft\" (AP 3)
- 5.1 Entwicklung des Curriculums
- 5.1.1 Anfangskonzept Gesamtcurriculum
- 5.1.2 Curriculum: Spezielles Gesundheitsmanagement
- 5.2 Didaktisches Konzept
- 5.3 Programm zur Endversion des Curriculums
- 5.4 Der erste Schritt der Umsetzung: Lehrmaterialien
- IV. Case Study (Fallbeispiel) – Case Management im ländlichen Raum (AP IV)
- 1. Einleitung
- 2. Problemstellung
- 2.1 Demographischer Wandel
- 2.2 Demenz
- 2.3 Verschiebung der Behandlung in den ambulanten Bereich
- 2.4 Wandel der sozialen Strukturen
- 2.5 Hausärztemangel
- 3. Lösungsangebot: Case Management im ländlichen Raum
- 3.1 Case Management
- 3.2 Der Case Management Prozess
- 3.3 Dimensionen im Case Management
- 3.3.1 Screening/Identifikation
- 3.3.2 Assessment
- 3.3.3 Versorgungsplan
- 3.3.4 Umsetzung und Monitoring
- 3.3.5 Evaluation
- 4. Die Umsetzung
- 4.1 Aufgaben des Care Management
- 4.2 Aufgabe des Case Managements
- 4.3 Anwendungsbeispiel: Fallstudie Ehepaar Schmidt
- 4.3.1 Anamnese Ehepaar Schmidt
- 4.3.2 Screening Ehepaar Schmidt
- 4.3.3 Assessment Ehepaar Schmidt
- 4.3.4 Hilfeplanung mit den Betroffenen
- 4.3.5 Hilfeplanung in der Fallbesprechung
- 4.3.6 Umsetzung des Hilfeplans
- 4.3.7 Schlussbetrachtung
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit widmet sich der strategischen Entwicklung von Qualifizierungsmaßnahmen für das Management in der Gesundheitswirtschaft. Die Arbeit untersucht die Herausforderungen, die sich aus dem demographischen Wandel, der zunehmenden Komplexität des Gesundheitssystems und der Nachfrage nach neuen Versorgungsformen ergeben. Sie analysiert die Bedürfnisse von Leistungserbringern und entwickelt ein generalistisches Curriculum für die Qualifizierung von Fachkräften.
- Der demographische Wandel und die wachsende Anzahl älterer Menschen
- Die steigende Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften im Gesundheitswesen
- Die Entwicklung neuer Versorgungsformen wie Case Management und integrierte Versorgung
- Die Bedeutung von Managementwissen und -fähigkeiten im Gesundheitswesen
- Die Entwicklung eines generalistischen Curriculums für die Qualifizierung von Fachkräften im Management in der Gesundheitswirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung gibt einen Überblick über die Gesundheitswirtschaft und die Herausforderungen, die sich aus dem demographischen Wandel ergeben.
- Das zweite Kapitel analysiert die Rahmenbedingungen und Entwicklungspotentiale im Gesundheitswesen, insbesondere die Herausforderungen durch den demographischen Wandel und die wachsende Nachfrage nach Pflege.
- Das dritte Kapitel stellt verschiedene Ansätze der Integrierten Versorgung vor und beleuchtet deren Potenziale für Pflegefachkräfte.
- Das vierte Kapitel untersucht die Bedeutung von Managementwissen für Pflegefachkräfte und identifiziert neue Qualifikationsfelder.
- Das fünfte Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und stellt Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die zukünftige Entwicklung der Qualifizierung im Gesundheitswesen vor.
- Im dritten Teil werden die Projektphasen der Masterarbeit dargestellt, darunter die Durchführung einer Bedarfsanalyse und die Entwicklung eines Curriculums für die Qualifizierung von Fachkräften im Management in der Gesundheitswirtschaft.
- Der vierte Teil der Arbeit widmet sich einer Case Study zum Thema Case Management im ländlichen Raum.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die Bereiche Gesundheitswirtschaft, Management, Qualifizierung, Demographischer Wandel, Integrierte Versorgung, Case Management, Curriculum, Bedarfsanalyse und ländlicher Raum. Wichtige Themenfelder sind die Herausforderungen durch den demographischen Wandel, die steigende Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften und die Entwicklung neuer Versorgungsformen im Gesundheitswesen.
- Quote paper
- M.Sc. (PH and Admin.) Rajko Pflügel (Author), 2008, Strategien für zukünftige Anforderungen im Gesundheitswesen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163440