Die Situation im subsaharischen Afrika wirft unweigerlich die Frage nach den Ursachen für diese (Fehl-)Entwicklung auf, deren Klärung essentieller Bestandteil dieser Arbeit ist. Explizit lautet die Frage: Warum kam es trotz etwa einer Billion US$ Entwicklungshilfe in den letzten 50 Jahren zu dieser (Fehl-)Entwicklung Afrikas und worin ruhen Hoffnungen für das subsaharische Afrika?
Die aktuelle Forschungsliteratur geht diesbezüglich weit auseinander. Die „linke Seite“ sieht Subsahara-Afrika in der Armutsfalle gefangen, aus der es nur durch Entwicklungshilfe zu befreien sei. Die Armutsfalle wird vor allem durch geografische und ökologische Faktoren bedingt, wie Krankheiten, extremes Klima, Binnenstaatlichkeit und "Von schlechten Nachbarn umgeben". Dabei sei Staatsversagen vor allem die Folge und weniger die Ursache der wirtschaftlichen Krise. „Die Regierungen in Afrika versagen, weil Afrika arm ist.“ Zu nennen ist hier vor allem Jefrey Sachs' „Das Ende der Armut“. Die „rechte Seite“ hingegen sieht das Problem in der Entwicklungshilfe selbst. „(Aid is) No longer part of the potential solution, it's part of the problem – in fact aid is the problem.“ Entwicklungshilfe hatte keine Auswirkung - die Armut wuchs und die Wachstumsraten fielen. Wachstum wäre jedoch immer möglich, wenn sich die Gesellschaften, insbesondere die korrupten Regierungen, nur zusammenreißen würden. Zu nennen sind hier „Dead Aid“ von Dambisa Moyo und „Wir retten die Welt zu Tode“ von William Easterly.
Diese Arbeit wird versuchen, die Extreme zu vermeiden. Sie wählt den Weg der Mitte. Entwicklungshilfe reicht allein nicht aus, um einen Umschwung für die Gesellschaften des subsaharischen Afrikas zu bewirken. Aber sie ist eher Teil der Lösung als Teil des Problems. Die Herausforderung besteht darin, sie durch weitere Strategien zu ergänzen.
0. Deckblatt/ Inhaltsverzeichnis S.i-ii
1. Einleitung S.1-3
2. Schlechte Regierungsführung S.4-8
3. Ökonomische Auswirkungen von Entwicklungshilfe S.8-10
4. „Ownership statt Donorship“ S.10-13
5. Kompetenz S.13-14
6. Handelspolitik S.15-19
7. Die Rolle der Frau - Women Hold Up Half the Sky S.20-23
8. Fazit S.24-26
9. Bibliographie S.27-28
10. Anhang S.29-30
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schlechte Regierungsführung
- Korruption und Wachstum
- Korruption und Entwicklungshilfe
- Ökonomische Auswirkungen von Entwicklungshilfe
- Das Micro-Macro-Paradoxon
- Entwicklungshilfe schädigt den Export - Dutch Disease
- „Ownership statt Donorship” Fehler bzw. Schwächen der bisherigen bi- und multilateralen Entwicklungszusammenarbeit
- Kompetenz
- Handelspolitik
- Schutz vor Asien
- Exportdiversifizierung ermöglichen
- Außenhandelsbeziehungen mit China
- Die Rolle der Frau - Women Hold Up Half the Sky
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, warum trotz umfangreicher Entwicklungshilfe in den letzten 50 Jahren die Armut im subsaharischen Afrika nicht bekämpft werden konnte und welche Hoffnungen für die Zukunft bestehen. Sie analysiert die Ursachen für die (Fehl-)Entwicklung Afrikas und untersucht die Rolle der Entwicklungshilfe in diesem Kontext.
- Schlechte Regierungsführung und Korruption als Hemmnisse für Wachstum und Entwicklung
- Kritik an der Effizienz und den negativen Folgen der Entwicklungshilfe
- Die Bedeutung von Kompetenz und einer adäquaten Handelspolitik für nachhaltiges Wachstum
- Die Rolle der Frau als Motor für wirtschaftliche und soziale Entwicklung
- Die Frage nach den moralischen und eigenwirtschaftlichen Verpflichtungen des Westens gegenüber Subsahara-Afrika
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik des subsaharischen Afrika in den Kontext der Armut und der gescheiterten Entwicklungshilfe und leitet die Forschungsfrage ab. Das zweite Kapitel beleuchtet die negativen Auswirkungen von Korruption auf Wachstum und Entwicklungshilfe. Kapitel 3 diskutiert die ökonomischen Folgen der Entwicklungshilfe, insbesondere das Micro-Macro-Paradoxon und die „Dutch Disease“. Das vierte Kapitel widmet sich den Fehlern und Schwächen der bisherigen Entwicklungszusammenarbeit und setzt sich für „Ownership statt Donorship“ ein. Die Kapitel 5 bis 7 beleuchten die Bedeutung von Kompetenz, Handelspolitik und der Rolle der Frau für die Entwicklung Afrikas.
Schlüsselwörter
Subsahara-Afrika, Entwicklungshilfe, Korruption, Regierungsführung, Armut, Wachstum, Handelspolitik, „Dutch Disease“, „Ownership statt Donorship“, Kompetenz, Frauenrolle, Entwicklungstheorien, Entwicklungszusammenarbeit, moralische Verpflichtungen, Eigeninteresse
- Arbeit zitieren
- Philipp Lösel (Autor:in), 2010, Armutsbekämpfung im subsaharischen Afrika, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163551