Ausgehend von dem dieser Arbeit zugrunde liegenden Thema soll in der Unterrichtseinheit untersucht werden, wie sich die christlichen Kirchen und einzelne Repräsentanten des Christentums in der Zeit des Nationalsozialismus’ im Hinblick auf den programmatischen Antisemitismus und die NS-Judenpolitik verhalten haben. Es geht folglich darum festzustellen, inwiefern die evangelische und die katholische Kirche und ihre Mitglieder sich angepasst oder Widerstand geleistet haben. In der Themenstellung werden für diese möglichen Verhaltensweisen exemplarisch die beiden konträren Begriffe „Hass“ und „Liebe“ gewählt. Als die zwei Pole einer Skala eröffnen sie ein weitaus vielseitigeres und komplexeres Repertoire möglicher Verhaltensweisen, als durch das Thema zunächst suggeriert wird. Auf einer notwendigen kirchengeschichtlichen Grundlage, in der die innerkirchlichen Auseinandersetzungen und Spaltungen und deren Ursachen fokussiert betrachtet werden müssen, sollen die SuS dann das Verhältnis der christlichen Kirchen zur jüdischen Bevölkerung in der NS-Zeit am Beispiel ausgewählter christlicher Persönlichkeiten erarbeiten. Dabei müssen neben allgemein historischen auch individuell- biographische Aspekte beachtet werden, ohne deren Berücksichtigung das Handeln der jeweiligen Persönlichkeit nicht vollständig erfasst werden kann. Die Leitfrage der vorliegenden Arbeit lautet folglich: Gelingt es den SuS des 12. Jahrgangs, das problematische Verhältnis der christlichen Kirchen zur jüdischen Bevölkerung in der NS-Zeit differenziert zu erfassen und zu bewerten?
Inhaltsverzeichnis
- Leitfrage des Erprobungsvorhabens
- Unterrichtliche Bedingungsfelder
- Lerngruppe und Lernausgangslage
- Rahmenbedingungen
- Unterrichtliche Entscheidungsfelder
- Didaktische Überlegungen und Entscheidungen
- Methodische Entscheidungen
- Zeitliche Planung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Unterrichtseinheit zielt darauf ab, das Verhältnis der christlichen Kirchen und ihrer Mitglieder zum Antisemitismus und zur NS-Judenpolitik zu untersuchen. Es wird analysiert, inwiefern sich die Kirchen und ihre Mitglieder angepasst oder Widerstand geleistet haben.
- Die Rolle der christlichen Kirchen in der NS-Zeit
- Antisemitismus und Judenhass im Kontext des Christentums
- Verhaltensweisen von Christen gegenüber Juden in der NS-Zeit
- Das Verhältnis von Kirche und Staat im Dritten Reich
- Die Bedeutung des Kirchengeschichtsunterrichts für das Verständnis der Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Die Unterrichtseinheit beginnt mit einer detaillierten Beschreibung der Lerngruppe und der Lernausgangslage. Anschließend wird der Kontext der Unterrichtseinheit im Rahmen des B-Moduls „Die Frage nach Gott im RU in allen Schulstufen" erläutert. In der dritten Sektion werden didaktische Überlegungen und methodische Entscheidungen sowie die zeitliche Planung der Einheit vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Unterrichtseinheit befasst sich mit Themen wie Kirchengeschichte, Antisemitismus, NS-Judenpolitik, christlicher Widerstand, Verhältnis von Kirche und Staat, und dem Umgang mit der Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Joana Peters (Autor:in), 2009, Ein schwieriges Verhältnis? Das Christentum zwischen Judenhass und Judenfreundschaft in der NS- Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163644