Kurd Laßwitz schildert in seinem Science-Fiction-Roman „Auf zwei Planeten“ den durch die Erforschung des Nordpols entstehenden Kontakt der Menschen mit Bewohnern des Planeten Mars. Den „Martianern“ wird dabei ein evolutionärer Vorsprung zugestanden, welcher sich vor allen Dingen in technischen und gesellschaftlich- sozialpolitischen Errungenschaften niederschlägt. Einige der fantastischen Spekulationen Laßwitz’ bezüglich dieses Vorsprungs an Entwicklung, werden in dieser Arbeit genauer analysiert, wobei der Schwerpunkt weniger auf dem technischen, als vielmehr auf dem historischen und gesellschaftlichen Aspekt liegt. Die Futurismen Laßwitzs werden nicht nur an Entwicklungen zum Anfang des 21.ten Jahrhunderts, sondern auch an den politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen im Verlauf des Romans gespiegelt, hierzu werden zum Teil historische Rückblenden gegeben. Im Gegensatz zu der Auswahl geschilderter Unterschiede zwischen Mars- und Erdenkultur, finden sich jedoch auch kulturelle Gemeinsamkeiten. Hierzu sollen die Konsequenzen und Hintergründe einiger Analogien durchleuchtet werden, auch unter dem Aspekt möglicher bewusst eingeflechteter struktureller Determinanten Laßwitzs. Abschließend werden in einem knappen Fazit weitere mögliche Themen und Schwerpunkte augezeigt, sowie die Arbeitsweise des Autors kritisch betrachtet.
2. Technischer Futurismus
Als die drei Mitglieder der Forschungstruppe Torm, Grunthe und Saltner mit einem Heißluftballon den Nordpol ihres eigenen Planeten erkunden, entdecken sie eine Außenstation des Mars. Die Vorstellung, dass Bewohner anderer Planeten die Erde bevölkern ist nicht gerade untypisch für Science-Fiction-Romane dieser Zeit (Siehe z.B. „Der Marsspion“ oder andere). Auch die Möglichkeit durch das All zu segeln um unterschiedliche Planeten zu bereisen, wird unter anderem bereits 1725 vom französischen Philosoph und Autor Voltaire in seiner Kurzgeschichte „Micromégas“ geschildert. Der Kontakt zwischen Erden- und Marsbewohner findet sich ebenfalls auch in anderen Werken dieses Genres zur Zeit der Veröffentlichung. Trotzdem oder wie einige seiner Kollegen auch, schafft Laßwitz mittels semiwissenschaftlicher Spekulation ein besonderes spannendes Setting für seinen Roman. Einige dieser futuristischen Elemente der Geschichte werden im folgenden genauer betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Technischer Futurismus
- Technischer Fortschritt
- Solarenergie
- Zukunft und Gegenwart
- Gesellschaftlicher Futurismus
- Zeitgeschichtliche Einordnung
- Emanzipation
- Sprache
- Verhalten gegenüber anderen Kulturen
- Privatleben und Innenwelt
- Liebe
- Ernährung
- Numenheit
- Politischer Futurismus
- Gesellschaftlicher Utopismus
- Wahlrecht
- Staatliche Aufklärung
- Deterministische Schranken
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit den futuristischen Elementen in Kurd Laßwitzs Science-Fiction-Roman „Auf zwei Planeten“. Der Fokus liegt dabei weniger auf dem technischen Fortschritt der „Martianer“, als vielmehr auf den historischen und gesellschaftlichen Aspekten der erzählten Zukunftsvision.
- Analyse der futuristischen Elemente in Laßwitzs Roman
- Vergleich der Mars- und Erdenkultur
- Spiegelung der Futurismen an den Verhältnissen des frühen 20. Jahrhunderts
- Untersuchung der kulturellen Gemeinsamkeiten zwischen Mars und Erde
- Kritische Betrachtung der Arbeitsweise des Autors
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt den Roman „Auf zwei Planeten“ als Ausgangspunkt der Analyse vor. In Kapitel 2 wird der technische Futurismus im Roman beleuchtet, wobei besonders die Themen technischer Fortschritt, Solarenergie und die Spiegelung des Futurismus in der Gegenwart betrachtet werden. Kapitel 3 befasst sich mit dem gesellschaftlichen Futurismus und beleuchtet die zeitgeschichtliche Einordnung, Emanzipation, Sprache und das Verhalten gegenüber anderen Kulturen. Kapitel 4 analysiert die Aspekte Privatleben und Innenwelt, mit einem Fokus auf Liebe, Ernährung und Numenheit.
Schlüsselwörter
Science-Fiction, Futurismus, Kurd Laßwitz, „Auf zwei Planeten“, Martianer, technische Errungenschaften, gesellschaftlicher Wandel, Raumfahrt, Solarenergie, Zeitgeschichtliche Einordnung, Emanzipation, Kulturvergleich, Numenheit.
- Arbeit zitieren
- Florian Kreier (Autor:in), 2009, Futuristische Elemente in Kurd Laßwitzs „Auf zwei Planeten“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163729