Italien beherbergt eine unbestimmte Vielzahl historischer Gebäude, Denkmäler und Unmengen beweglicher Kunstwerke und nicht bloß Stadtkerne sondern centri storici und ganze città d’arte. Dieses Erbe wurde relativ spät hinsichtlich ihrer ökonomischen Bedeutung und Wertschöpfung wahrgenommen; bis dahin hatten vornehmlich der pädagogische Nutzen und der ideelle Wert der Patrimonialgüter im Vordergrund gestanden. Obwohl die beni culturali als ganz offensichtlich authentischste Ressource des Belpaese gelten und diesem einen unstreitbaren Wettbewerbsvorteil einbringen, sind die damit verbundenen Konsequenzen in nur sehr bescheidenem Ausmaße in das praktische Handeln eingeflossen.
Die Gesetzgebung hat erst kürzlich Grundlagen geschaffen, die den Kultureinrichtungen finanzielle Spielräume eröffnen und sie an Methoden und Potenziale erwerbswirtschaftlicher Unternehmen heranführen sollen. Als ein bedeutender Schritt in diese Richtung gilt die unter dem Namen legge Ronchey bekannte legge 14 gennaio 1993 n°4. Sie erlaubte erstmals die Institutionalisierung von Zusatzleistungen (im Sinne der Erweiterung der Museen um Shops, Restaurants, Cafés, etc.), die schon aus didaktischer Sicht unentbehrlich sind.
Die nachfolgenden Seiten machen sich zur Aufgabe, die praktischen Auswirkungen des Gesetzes gut fünfzehn Jahre nach dessen Einführung zu beleuchten und eventuelle Problemfelder sowie Möglichkeiten zur Nachbesserung zu benennen. Einführende Beobachtungen zu den kulturpolitischen Voraussetzungen und den Rahmenbedingungen musealer Tätigkeiten in Italien sollen die Tragweite und Bedeutung der mit dem Gesetz getroffenen Entscheidungen veranschaulichen. Den Hauptteil bildet eine Gegenüberstellung verschiedener Meinungen zu den geltenden Bestimmungen. Sie sind der Sekundärliteratur und primären Befragungen entnommen. In diesem Zusammenhang gilt es, die aktuelle Relevanz und Effektivität der bisherigen Anwendung herauszustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kulturpolitik in Italien – Von den Stati preunitari bis zum Testo unico
- Funktion und Entwicklung der Museen
- Situation der Museen und Entstehungsgeschichte der legge Ronchey
- Die legge Ronchey
- Inhalt
- Bedeutung und Hintergrund
- Beurteilung
- Ergebnisse
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Text der legge Ronchey
- Meinungen zur legge Ronchey
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Auswirkungen der legge Ronchey auf Museen in Italien. Sie untersucht, inwiefern das Gesetz die Institutionalisierung von Zusatzleistungen in Museen ermöglichte und welche praktischen Folgen dies nach gut fünfzehn Jahren hatte. Die Arbeit beleuchtet sowohl positive Entwicklungen als auch eventuelle Problemfelder und Potenziale zur Nachbesserung.
- Kulturpolitische Voraussetzungen und Rahmenbedingungen musealer Tätigkeiten in Italien
- Die Entwicklung des Museumsbegriffs und die Rolle von Kunst und Kultur in Italien
- Die Entstehung der legge Ronchey und ihre Bedeutung für die Finanzierung und Organisation von Museen
- Die praktische Anwendung der legge Ronchey und ihre Auswirkungen auf Museen
- Diskussion verschiedener Meinungen zur legge Ronchey und zur aktuellen Relevanz und Effektivität ihrer Anwendung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Relevanz der legge Ronchey für die Entwicklung der Museen in Italien. Sie stellt den historischen Hintergrund der Kulturpolitik in Italien dar und beleuchtet die Herausforderungen, denen Museen im Kontext von Kulturpolitik gegenüberstehen.
- Kulturpolitik in Italien – Von den Stati preunitari bis zum Testo unico: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Kulturpolitik in Italien von den preunitären Staaten bis zum Testo unico. Es analysiert die historischen und kulturellen Einflüsse, die die Entwicklung von Museen und die Kulturpolitik in Italien prägten.
- Funktion und Entwicklung der Museen: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Entwicklung der Museen in Italien. Es untersucht die Transformation von frühen Kuriositätenkabinetten zu modernen Museen und beleuchtet die wechselnden Funktionen und Bedeutung von Museen im Laufe der Geschichte.
- Situation der Museen und Entstehungsgeschichte der legge Ronchey: Dieses Kapitel beleuchtet die Situation der Museen in Italien vor der Einführung der legge Ronchey und skizziert die Herausforderungen und Probleme, denen Museen damals gegenüberstanden. Es analysiert die Entstehung des Gesetzes im Kontext der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen.
- Die legge Ronchey: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Inhalt und den Hintergründen der legge Ronchey. Es analysiert die Bedeutung des Gesetzes für die Finanzierung und Organisation von Museen und bewertet die Auswirkungen des Gesetzes auf die museale Praxis.
- Ergebnisse: Dieses Kapitel fasst die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht Schlussfolgerungen aus der Analyse der Auswirkungen der legge Ronchey auf Museen in Italien.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Themen Kulturpolitik, Museen, legge Ronchey, Italien, Zusatzleistungen, Kulturmanagement, finanzielle Spielräume, Wertschöpfung, valorizzazione, fruizione, patrimonio storico artistico, beni culturali. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen der legge Ronchey auf die museale Praxis und beleuchtet die Relevanz des Gesetzes für die Entwicklung von Museen in Italien. Die Ergebnisse liefern wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige Entwicklung der Kulturpolitik und der Museumslandschaft in Italien.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2010, Kulturpolitik in Italien - Auswirkungen der legge Ronchey auf Museen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163902