„Aufklärung und Postmoderne - 200 Jahre nach der französischen Revolution das Ende aller Aufklärung?“ fragte im Jahre 1988 eine Arbeitstagung der Freien Akademie in Wiesbaden. Insgesamt zwölf Sprachwissenschaftler, -philosophen, Soziologen u.a. beschäftigten sich mit dem Ende der Moderne als ein Abgesang auf Vernunft, Subjektivität und Emanzipation als Phänomene der Aufklärung.1
Seine Antwort auf diese damals noch ungestellte Frage lieferte der Autor Patrick Süskind schon drei Jahre zuvor mit seinem Roman Das Parfum, einem viel gefeierten, mittlerweile in 46 Sprachen übersetzten Bestseller. Seine Gedanken zu Aufklärung und Postmoderne sind allerdings eher zwischen den Zeilen zu suchen, bzw. zwischen den Zitaten. Denn ein Kennzeichnen des aufgrund seines Erfolges durchaus auch als Trivialliteratur bezeichneten Werkes ist die Intertextualität, der Bezug auf andere Werke über Zitate, Anspielungen, Strukturgleichheiten. Welche Funktion trägt nun diese bei Süskind in sehr hohem Maße ausgeprägte Intertextualität? In welchem Verhältnis steht sie zum Zeitalter der so genannten Postmoderne, in welches Das Parfum einzuordnen ist? Und was verrät sie uns über das Verhältnis von Postmoderne und Aufklärung?
Die vorliegende Arbeit möchte am Beispiel von Süskinds Das Parfum Antworten auf diese Fragen finden. Um eine Grundlage für die Analyse des Werkes unter intertextuellen Gesichtspunkten zu schaffen, soll zunächst der Begriff der Postmoderne näher erläutert werden, welcher auf Grund seiner schweren Fassbarkeit auch heute noch viel diskutiert wird. Die sich an diese Diskussion anschließende Intertextualitätsdebatte wird im folgenden Kapitel näher betrachtet, bevor ich zu einer konkreten intertextuellen Analyse des Romans komme...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung in die Theorie der Postmoderne
- Intertextualität – Einführung in die Debatte
- Die Intertextualität im Werk Patrick Süskinds
- Literarisch-philosophische Vorlagen
- Historische Vorlagen
- Die Funktion der Intertextualität
- Das Verhältnis des Romans zur Aufklärung
- Die Rolle von Künstler und Kunst in der Postmoderne
- Die Intertextualität im Werk Patrick Süskinds
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht das Phänomen der Intertextualität im Roman Das Parfum von Patrick Süskind. Ziel ist es, die Funktion der Intertextualität im Werk zu analysieren und ihr Verhältnis zur Postmoderne und Aufklärung zu beleuchten.
- Intertextualität als Kennzeichen des Romans
- Die Bedeutung von intertextuellen Referenzen für die Interpretation des Werkes
- Das Verhältnis des Romans zur Aufklärung und Postmoderne
- Die Rolle von Künstler und Kunst in der Postmoderne
- Die Frage nach dem „Ende der Aufklärung“ im Kontext von Postmoderne und Intertextualität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage nach der Funktion der Intertextualität in Das Parfum im Kontext von Postmoderne und Aufklärung.
Kapitel 2 beleuchtet die Theorie der Postmoderne und die Schwierigkeiten, sie zu definieren. Es wird die Abgrenzung der Postmoderne zur Moderne sowie ihre charakteristischen Merkmale wie die Ablehnung von Totalität und universeller Wahrheit herausgestellt.
Kapitel 3 widmet sich der Intertextualität und ihrer Funktion im Werk Patrick Süskinds. Es werden sowohl literarisch-philosophische als auch historische Vorlagen des Romans vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe der Arbeit sind Intertextualität, Postmoderne, Aufklärung, Das Parfum von Patrick Süskind, Kunst, Künstlerrolle, Trivialliteratur, Zitate, Anspielungen, Strukturgleichheiten.
- Arbeit zitieren
- Elisa Schneider (Autor:in), 2009, Intertextualität im Roman "Das Parfum" von Patrick Süskind. Das Verhältnis von Postmoderne und Aufklärung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/163908