Ein zentraler Gegenstand des christlichen Glaubens ist der Glaube an die Dreifaltigkeit Gottes, an die so genannte Trinität. In der christlichen Theo-logie bezeichnet die Trinität die Beschaffenheit Gottes, dessen Einheit aus dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist besteht. Dieses Gedanken-konstrukt hat sich nach jahrhundertlanger Reflexion innerhalb der christli-chen Kirche herausgebildet wie auch weiterentwickelt. Es versucht an-satzweise das Wesen Gottes und den monotheistischen Glauben des Christentums zu beschreiben. Gott ist in Jesus Christus zu den Menschen gekommen. Er ist Mensch und steht zugleich auch als Gott neben dem Vater. Bereits diese „Zweifaltigkeit“ scheint der monotheistischen Grund-einstellung von der Einzigkeit Gottes zu widersprechen. Hinzu kommt je-doch noch die „eigenständige Seinsweise“ des Heiligen Geistes.
Für viele Christinnen und Christen kann diese trinitarische Struktur Gottes in der alltäglichen Glaubenspraxis nicht mehr nachvollzogen werden. Die-se triadische Formeln begegnen dem Christen in der Liturgie zum Beispiel im Vater-Unser oder in der Bibel in 1 Kor 12, 3-6, 2 Kor 13,13 und Mt 28,19.
Die Trinitätslehre „ist eine unermeßliche [sic!] Ansammlung von Überle-gungen, Wegen, Abwegen und dogmatischen Definitionen, welche die Glaubensgemeinschaft durch die Jahrhunderte hin betrieben hat“ . Wenn man bedenkt, dass sich diese Metatheorie über einen sehr langen Zeit-raum entwickelt hat, stellt sich die Frage, inwiefern die Trinitätslehre be-reits in den biblischen Zeugnissen, insbesondere im Alten und im Neuen Testament verankert ist. Vorweg kann festgehalten werden, dass sich alle drei Namen, Vater, Sohn und Heiliger Geist zur Beschreibung des einen Gottes in der Bibel finden lassen. Somit bilden die biblischen Zeugnisse die Grundlage für die Trinitätslehre.
Im Alten Testament finden sich erste Tendenzen einer Trinität Gottes. Die Spuren hierzu bleiben jedoch immer ambivalent. Im neuen Testament hin-gegen wird präziser auf diese Entwicklung zurückgegriffen. Das Alte Tes-tament kann somit nur als Grundlage für ein Verständnis des dreieinigen Gottes gelten, wohingegen das gesamte Neue Testament für die frühe Kirche als Vorlage für die Trinitätslehre genutzt wurde.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- TRINITÄT IM NEUEN TESTAMENT
- TRINITARISCHE TAUFFORMEL (MT 28,19)
- DREIERFORMEL IN DER LITURGIE (2 KOR 13,13)
- DREI GNADEN- UND HEILSQUELLEN (2 Thess 2,13F.)
- TRINITÄTSGEDANKE BEI JOHANNES
- TRINITÄTSGEDANKE IN WEITEREN NEUTESTAMENTLICHEN TEXTEN
- SCHLUSSREFLEXION
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Protokoll-Ausarbeitung befasst sich mit der Trinität, einem zentralen Gegenstand des christlichen Glaubens, insbesondere im Kontext des Neuen Testaments. Sie untersucht die Entstehung der Trinitätslehre, die Rolle biblischer Zeugnisse, vor allem im Neuen Testament, und beleuchtet ausgewählte Textbeispiele, die das Konzept der Dreifaltigkeit Gottes verdeutlichen.
- Die Entwicklung der Trinitätslehre in der christlichen Geschichte
- Die Bedeutung des Neuen Testaments für die Trinitätslehre
- Die Rolle trinitarischer Formeln in der Taufkatechese und der Liturgie
- Die Präsenz des Sohnes und des Heiligen Geistes im Neuen Testament
- Das Verhältnis von monotheistischem Glauben und Trinitätsgedanken
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Text stellt die Trinität als zentralen Gegenstand des christlichen Glaubens vor und erläutert die Bedeutung des Konzeptes. Er thematisiert die Herausforderungen, die der trinitarische Glaube für viele Gläubige mit sich bringt, und stellt die Frage nach der Verankerung der Trinitätslehre in biblischen Zeugnissen.
Trinität im Neuen Testament
Dieses Kapitel untersucht die Präsenz der Trinität im Neuen Testament, das als Zeugnis für die Menschwerdung des Sohnes und die pneumatische Gegenwart des Heiligen Geistes angesehen wird. Es werden die verschiedenen Aspekte der trinitarischen Wirklichkeit vor dem Christusereignis beleuchtet und der Einfluss trinitarischer Formeln in der Taufkatechese und Liturgie untersucht.
Trinitarische Taufformel (Mt 28,19)
Dieses Unterkapitel analysiert die Taufformel in Matthäus 28,19 als Beispiel für eine trinitarische Formel in der Taufkatechese. Es wird die Entstehung der Formel im Kontext der frühen christlichen Gemeinde diskutiert und ihre Bedeutung als Ausdruck des trinitarischen Glaubens erläutert.
Dreierformel in der Liturgie (2 Kor 13,13)
Dieses Unterkapitel untersucht die Dreierformel in 2 Korinther 13,13 im Zusammenhang mit der sakramentalen Praxis, insbesondere der Taufe und der Eucharistie. Es wird die Bedeutung dieser Formel als Ausdruck des frühen trinitarischen Glaubens in der Gemeinde beleuchtet.
Schlüsselwörter
Trinität, Dreifaltigkeit, Neues Testament, Taufkatechese, Liturgie, Taufformel, Dreierformel, Vater, Sohn, Heiliger Geist, Monotheismus, biblische Zeugnisse, Christusereignis.
- Arbeit zitieren
- B.A. Ann-Christin Graé (Autor:in), 2009, Trinität im Neuen Testament, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164001