Die Ideale der Aufklärung würden sich nach Adorno und Horkheimer selbst verraten und die Entzauberung der Welt scheine ihr Versprechen nicht einhalten zu können. Der Mythos um Zahlen und Formeln bewege sich also lediglich auf einer anderen Ebene. Die Menschen würden nach wie vor beherrscht, die Verhältnisse durch Wissenschaft und Technik legitimiert. Die Aufklärung ende somit im Betrug der Massen.
Laut Horkheimer und Adorno spielen die Massenmedien in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle. So muss zum einen davon ausgegangen werden, dass die Botschaften einen Einfluss auf das Bewusstsein der Konsumenten ausüben und zum anderen wird vermutet, dass die Produzenten relativ unkritisch gegenüber den bestehenden Herrschaftsverhältnissen blieben, da sie selbst in diese eingebunden sind.
Welche Folgen dies für die Inhalte der Produkte, das Individuum und die Gesellschaft habe, wird im ersten, dem theoretischen Teil der Arbeit, erläutert. Die von Adorno angeführten Gründe für diese Entwicklung und ein möglicher Ausgang aus dieser Dilemma-Situation sollen ebenfalls an dieser Stelle angeführt werden. Der zweite Teil der Arbeit stellt sozusagen einen Test der Thesen Adornos dar. Zu diesem Zweck soll der Inhalt der Vorabendsendung „Verbotene Liebe“ zunächst analysiert und anschließend in Bezug zur kritischen Theorie bewertetet werden. Den Abschluss der Arbeit bildet ein Fazit, welches die gewonnenen Erkenntnisse kritisch bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung - Aufklärung als Massenbetrug
- 2 Die Kulturindustrie
- 2.1 Kunst und Kultur - Vom Gebrauchswert zum Tauschwert
- 2.2 Der Warencharakter und das Bewusstsein der Konsumenten
- 2.3 Im Interesse der herrschenden Klasse
- 3. Test der Thesen an der Fernsehserie „Verbotene Liebe“
- 3.1 Inhalt und Aufbau
- 3.2 Warencharakter und Ideologie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit Adornos Thesen zur Kulturindustrie und untersucht deren Relevanz am Beispiel der Fernsehserie „Verbotene Liebe“. Die Arbeit analysiert die kulturkritischen Argumente Adornos und Horkheimers, die die Folgen der Massenmedien für das Bewusstsein der Konsumenten und die bestehenden Herrschaftsverhältnisse beleuchten.
- Die Kritik an der instrumentellen Vernunft und der Entzauberung der Welt durch die Aufklärung.
- Der Wandel von Kunst und Kultur zur Ware im Kontext der Massenmedien.
- Die Rolle der Kulturindustrie bei der Reproduktion und Legitimierung von Herrschaftsverhältnissen.
- Die Analyse der Fernsehserie „Verbotene Liebe“ im Hinblick auf die Thesen Adornos.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Kulturindustrie ein und beleuchtet den historischen Hintergrund der Kritik an der Aufklärung. Sie stellt die zentralen Fragen und Ziele der Arbeit dar. Im zweiten Kapitel werden die Kernaussagen der kritischen Theorie zur Kulturindustrie und deren Einfluss auf das Bewusstsein der Konsumenten vorgestellt. In diesem Abschnitt wird insbesondere auf die Unterscheidung zwischen Kunst und Kulturindustrie sowie den Warencharakter von Medienprodukten eingegangen. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Analyse der Fernsehserie „Verbotene Liebe“ anhand der Thesen Adornos. Dabei werden der Inhalt und Aufbau der Serie sowie ihre ideologischen Aspekte im Kontext der Kulturindustrie untersucht.
Schlüsselwörter
Kulturindustrie, kritische Theorie, Adorno, Horkheimer, Aufklärung, Massenmedien, Fernsehserie, Warencharakter, Ideologie, „Verbotene Liebe“.
- Arbeit zitieren
- Nikolai Schön (Autor:in), 2009, Adornos Thesen zur Kulturindustrie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164121