1. Einleitung
Ziel einer umfassenden schulischen Ausbildung ist unter anderem die Vermittlung von allgemeinen sprachlichen Fähigkeiten, die neben Kompetenzen in der mündlichen Kommunikation ebenso die schriftlichen Teilfertigkeiten umfassen. Sie sind es demnach auch, die in umfangreichen Förderprogrammen als Voraussetzung für die Teilhabe an zivilgesellschaftlichen Handlungsprozessen vermittelt werden sollen. Daher ist eine Förderung insbesondere von jenen Kindern und Jugendlichen notwendig, die hinter den für ihr jeweiliges Alter charakteristischen Qualifikationsprofilen deutlich und erkennbar zurückbleiben. Hierzu zählen nicht selten Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, die aufgrund ihrer mangelnden Deutschkenntnisse zumeist nur die Mindeststandards erreichen und dem allgemeinen Konsens entsprechend, einer verstärkten Förderung auf sprachlicher Ebene bedürfen.
Aus dieser Erkenntnis heraus haben sich seit den 60er Jahren Vorbereitungsklassen, in denen Kinder mit Migrationshintergrund getrennt von Kindern mit Deutsch als Muttersprache unterrichtet werden, etabliert. Diese methodische Separierung, die das Ziel verfolgte, den Schülerinnen und Schülern mit Deutsch als Zweitsprache die Eingliederung in den deutschen Schulalltag zu erleichtern und ihnen eine gezieltere Förderung zukommen zu zulassen, erwies sich jedoch als kontraproduktiv. Nicht zuletzt aus der Kritik an diesem pädagogischen Vorgehen, erstarkte die Forderung nach einer den individuellen Voraussetzungen des Kindes angepassten Förderung (Vgl. Röhr-Sendlmeier 1988, 89).
Dem Erfolg von Fördermaßnahmen implizit ist jedoch die Tatsache, dass die Stärken und Schwächen des Schülers bekannt sein müssen. Nur so können sinnvolle pädagogische Hilfestellungen geleistet werden. Zur Überwindung des Dilemmas zwischen dem Ziel der Förderung und der Feststelllung des genauen Leistungsstandes des zu Fördernden wurden neben der schulorganisatorischen Zuweisung dieser Schüler in Vorbereitungsklassen eine Reihe von Testverfahren entwickelt (Vgl. ebd.). Sie sollen es ermöglichen, „Aussagen über die Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern in ungesteuert erworbenen Sprachen zu einem bestimmten Zeitpunkt ihrer Bildungsbiographie zu liefern“ (Vgl. Reich 2010, 420).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ein kurzer Überblick zu Sprachstandstests
- Messen von Teilfertigkeiten mit dem C-Test bzw. TF-Tests
- Chancen und Grenzen der C-Test Formate
- Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die adaptierte Version des C-Tests nach Baur/Spettmann als Instrument zur Messung allgemeiner Sprachkompetenz bei Fremd- und Zweitsprachenlernern. Sie analysiert die Chancen und Grenzen dieses Testformats im Kontext schulischer Sprachstandserhebungen.
- Entwicklung und Bedeutung von Sprachstandstests im Bildungswesen
- Die Funktionsweise und Anwendung des C-Tests sowie der TF-Tests
- Kritik und Reflexion der Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der C-Test-Formate
- Zukünftige Entwicklungen in der Messung von sprachlichen Teilfertigkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik von Sprachstandstests im Kontext schulischer Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund dar und führt in die Thematik der vorliegenden Arbeit ein.
- Ein kurzer Überblick zu Sprachstandstests: Dieses Kapitel bietet einen Einblick in die Entwicklung und die verschiedenen Formen von Sprachstandstests im deutschen Bildungswesen, wobei die Kritik an der frühen Generation von Tests besonders hervorgehoben wird.
- Messen von Teilfertigkeiten mit dem C-Test bzw. TF-Tests: Dieses Kapitel beschreibt das C-Test-Format als Grundlage für die Erarbeitung von TF-Tests und stellt verschiedene TF-Tests vor, die als Mess- und Förderinstrumente eingesetzt werden können.
Schlüsselwörter
Sprachstandstest, C-Test, TF-Tests, Sprachkompetenz, Teilfertigkeiten, Fremdsprachenlernen, Zweitsprachenlernen, schulische Förderung, Migrationshintergrund, Bildungspolitik, Sprachdiagnostik.
- Arbeit zitieren
- Juliane Dube (Autor:in), 2010, Messung von sprachlichen Teilfertigkeiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164185