Der Unternehmenswert war in der Vergangenheit nur dann Betrachtungsgegenstand, wenn sich Käufer und Verkäufer bei einem Unternehmenskauf auf einen Preis einigen mussten. Seit der letzten Dekade gewinnt auch in Europa und insbesondere in Deutschland die wertorientierte Unternehmensführung zunehmend an Bedeutung.
Das Konzept der wertorientierten Unternehmensführung wurde in den 80er Jahren erstmals durch das Buch "Creating Shareholder Value" von Alfred Rappaport bekannt.
Aus Sicht der Aktionäre (Shareholder) sind die Hauptgründe für die Einführung eines Managementkonzeptes zur Wertsteigerung des Unternehmens der Schutz vor Übernahmen durch die Konkurrenz, die Ausrichtung von Investitionen am Unternehmenswert und die Suche nach Maÿstäben für Managementleistungen. Dazu kamen im Laufe der Zeit noch weitere Entwicklungen, die für die wertorientierte Unternehmensführung sprechen: Durch die zunehmende Globalisierung
der Finanzmärkte müssen Anleger über eine verbesserte Informationsgewinnung und vermehrte Anlagemöglichkeiten verfügen. Kapital wird aus Sicht des Anlegers immer renditeorientierter eingesetzt. Somit wurden Dividenden, Bezugsrechte und urssteigerungen im Verhältnis zum eingesetzten Kapital als Maÿstab für Investition in Unternehmen heran gezogen. Der Unternehmenswert stellt im Kreditgeschäft allgemein einen Indikator für die Kreditwürdigkeit von Unternehmen dar. Finanzielle Mittel zur Finanzierung von internem und externem Wachstum werden zunehmend
über den freien Kapitalmarkt beschafft. Dabei dienen den Anlegern als Einschätzung des Risikos Ihrer Geldanlage Ratings von Scoring-Instituten. Ein hoher Unternehmenswert führt dabei zu einer positiven Bewertung, welche wiederum zu niedrigen Zinssätzen führt.
Diese Seminararbeit stellt die grundlegenden Aspekte und Bedeutungen des wertorientierten Controllings, sowie die Unterschiede zu den traditionellen operativen und strategischen Controlling Konzepten vor.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Controlling
- Strategisches und operatives Controlling
- Begriff der Wertorientierung
- Shareholder Value Ansatz
- Entwicklung
- Grundprinzipien
- Wertetreiber
- Das Shareholder Value Netzwerk
- Berechnung des Shareholder Value
- Berechnung des Stakeholder Value.
- Stakeholder-Ansatz
- Shareholder Value versus Stakeholder Value
- Wertorientiertes Controlling
- Aufgaben des wertorientierten Controllings
- Traditionelle Controllinginstrumente
- Kritik an traditionellen Controllinginstrumenten
- Wertorientierte Controllinginstrumente
- DCF-Methode nach Rappaport
- Das EVA Konzept
- Das Konzept des Cash Flow Return on Investment (CFROI)
- Wertetreibermanagement mit der Balanced Scorecard
- Umsetzung des wertorientierten Controllings
- Methode des Value Reporting
- Instrument zur wertorientierten Unternehmensführung
- Einführung des Risikomanagement
- Praktisches Beteiligungscontrolling
- Methode des Value Reporting
- Kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Dokumentation soll einen umfassenden Überblick über den Shareholder Value Ansatz und dessen Anwendung im Controlling bieten. Ziel ist es, das Konzept der Wertorientierung im Unternehmen zu erläutern und die verschiedenen Instrumente des wertorientierten Controllings zu beleuchten.
- Das Konzept des Shareholder Value und dessen Entwicklung
- Die Bedeutung von Werttreibern für die Unternehmensentwicklung
- Die Anwendung verschiedener Controllinginstrumente im Rahmen der Wertorientierung
- Die kritische Würdigung der Stärken und Schwächen des Shareholder Value Ansatzes
- Die Herausforderungen bei der praktischen Umsetzung des wertorientierten Controllings
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Dieses Kapitel legt den Grundstein für die Diskussion um Wertorientierung im Controlling. Es werden die grundlegenden Begriffe wie Controlling, strategisches und operatives Controlling sowie die Wertorientierung definiert und erläutert.
- Shareholder Value Ansatz: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung und die Grundprinzipien des Shareholder Value Ansatzes. Es werden die zentralen Werttreiber, das Shareholder Value Netzwerk und die Berechnung des Shareholder Value sowie des Stakeholder Value vorgestellt und die Unterschiede zwischen den beiden Ansätzen verdeutlicht.
- Wertorientiertes Controlling: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Aufgaben des wertorientierten Controllings. Es werden sowohl traditionelle Controllinginstrumente als auch wertorientierte Instrumente wie die DCF-Methode nach Rappaport, das EVA Konzept, das CFROI Konzept und die Balanced Scorecard vorgestellt und ihre Anwendung im Unternehmenskontext erläutert.
- Umsetzung des wertorientierten Controllings: Dieses Kapitel zeigt verschiedene Methoden der praktischen Umsetzung des wertorientierten Controllings auf, z.B. das Value Reporting als Instrument zur wertorientierten Unternehmensführung. Es beleuchtet zudem die Einführung des Risikomanagements und des Beteiligungscontrollings.
Schlüsselwörter
Die Dokumentation befasst sich mit zentralen Begriffen wie Shareholder Value, Stakeholder Value, Wertorientierung, Controlling, Balanced Scorecard, EVA, CFROI, DCF-Methode, Risikomanagement und Beteiligungscontrolling.
- Quote paper
- MBA Markus Gross (Author), 2009, Strategisches Controlling: Wertorientiertes Controlling, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164277