Im achten Kapitel fragt Apoll Herkules, was Claudius für ein Gott werden soll, wartet jedoch keine Antwort ab, sondern schließt sowohl eine epikureische als auch stoische Gottheit aus. Er behauptet, dass kein Gott seiner Apotheose zustimmen werde, nicht einmal Saturn, dessen Fest Claudius das gesamte Jahr gefeiert haben soll. Insbesondere auch Jupiter würde sich gegen eine Vergöttlichung einsetzen. Weiterhin spottet Apoll, dass Claudius es sich anmaße, ein Gott zu werden, und es ihm nicht reiche, bereits einen Tempel zu seiner Ehre in Britannien zu besitzen.
Im neunten Kapitel greift Jupiter in die Debatte ein und stellt die Senatsordnung wieder her, indem er den Privatmann Claudius für die Zeit der Verhandlungen und Abstimmungen des Gebäudes verweist. Im Anschluss spricht sich zunächst Ianus gegen eine Vergöttlichung des Claudius, aber auch gegen eine Apotheose der gesamten Menschheit aus. Anschließend wird die Meinung des Gottes Diespiter eingeholt, der nach einem Zeichen Herkules’ eine Fürsprache für Claudius’ Apotheose hält. Weiterhin wird berichtet, dass die Meinungen geteilt waren (uariae erant sententiae – Sen. apocol. 9,6), sich jedoch eine Mehrheit für Claudius abzeichnete.
Inhaltsverzeichnis
- Kurze Zusammenfassung des vorangegangenen Handlungsverlaufs
- Kurze Inhaltszusammenfassung der Kapitel 8 und 9
- Interpretation
- Ausführungen zur Textlücke
- Kapitel 8
- Kapitel 9
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Kapitel 8 und 9 von Senecas Apocolocyntosis. Ziel ist es, die satirischen Elemente in diesen Kapiteln zu analysieren und zu interpretieren, um die ironische Darstellung Claudius' und die Kritik an seinem Herrschaftsstil zu beleuchten.
- Satire und Kritik an Claudius' Herrschaft
- Die Darstellung von Claudius' Charakter und seinen Schwächen
- Die Rolle der Götter und die Frage der Apotheose
- Die Bedeutung der Textlücke und mögliche Rekonstruktionsansätze
- Die Interpretation der sprachlichen Besonderheiten und rhetorischen Mittel
Zusammenfassung der Kapitel
Kurze Inhaltszusammenfassung der Kapitel 8 und 9
Kapitel 8 beginnt mit einer Rede eines unbekannten Gottes, vermutlich Apoll, der Claudius' Bitte um Vergöttlichung vehement ablehnt. Er verspottet Claudius als unbrauchbar für jede Art von Gottheit und stellt seine Laster und Schwächen heraus. Kapitel 9 zeigt Jupiter, den Vorsitzenden des Olympischen Senats, die Senatsordnung wiederherstellend. Er weist Claudius aus der Kurie, da dieser kein Mitglied des Senats ist. Anschließend spricht sich zunächst Ianus gegen eine Vergöttlichung von Claudius aus, aber auch gegen eine Apotheose der gesamten Menschheit. Die Meinung des Gottes Diespiter wird eingeholt, der sich, nach einem Zeichen Herkules', für Claudius' Apotheose einsetzt. Die Meinungen der Götter waren geteilt, aber eine Mehrheit schien sich für Claudius zu entscheiden.
Schlüsselwörter
Senecas Apocolocyntosis, Claudius, Satire, Götter, Apotheose, Textlücke, Interpretation, Rhetorik, Kapitel 8, Kapitel 9, Herrschaftsstil, Jupiter, Apoll, Ianus, Diespiter.
- Arbeit zitieren
- Ann-Christin Graé (Autor:in), Anika John (Autor:in), 2010, Seneca´s Apocolocyntosis - Interpretation der Kapitel 8 und 9, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164362