Führung ist so alt wie die Menschheit – und aktueller denn je.
In „Von Alexander bis Agile“ verbindet der Autor die zeitlosen Prinzipien erfolgreicher Führung mit den Herausforderungen des modernen Projektmanagements. Von Alexander dem Grossen über Julius Caesar und Napoleon bis hin zu agilen Teams der Gegenwart zeigt dieses Buch, dass wahre Führung immer auf drei Grundpfeilern beruht: Vision, Vertrauen und Orientierung.
Anhand historischer Beispiele, moderner Führungsmodelle und praxisnaher Reflexionen aus der Fachgruppe Führungskultur des spm (Schweizerischer Projektmanagement-Verband) entsteht ein inspirierender Leitfaden für Führungskräfte, Projektleitende und alle, die Menschen für gemeinsame Ziele begeistern wollen.
Ein Buch, das Vergangenheit und Zukunft der Führung zu einem klaren Prinzip vereint: Führen heisst, Menschen zu bewegen – nicht zu verwalten.
Teil I – Die Wurzeln der Führung
Kapitel 2: Erste Projekte der Menschheit – vom Pyramidenbau bis zum Römischen Reich
Kapitel 3: Der ewige Kern der Führung – Vision, Vertrauen, Orientierung
Fazit zu Teil I – Die Wurzeln der Führung
Teil II – Führungsbilder der Geschichte
Kapitel 5: Julius Caesar – Macht, Strategie und Stakeholder-Management
Kapitel 6: Napoleon – Organisation, Strategie und die Kunst der Mobilisierung
Kapitel 7: Frauen in der Führung – von Cleopatra bis Merkel, von Kopp bis Dreifuss
Fazit zu Teil II – Führung im Spiegel der Geschichte
Teil III – Moderne Führung und Projektmanagement
Kapitel 8: Transformationale Führung im Projektmanagement
Kapitel 9: Servant Leadership im Projektmanagement
Kapitel 11: Komplexität und Führung in der VUCA-Welt
Kapitel 12: Interkulturelle Führung im Projektmanagement – globale Unterschiede verstehen
Kapitel 13: Systemisches Denken und Leadership
Kapitel 14: Emotionale Intelligenz in der Führung
Kapitel 15: Vertrauen und psychologische Sicherheit
Kapitel 16: Macht, Autorität und Verantwortung
Kapitel 17: Konfliktmanagement und Mediation
Kapitel 18: Nachhaltigkeit, Ethik und Moral im Projektmanagement
Kapitel 19: Die Zukunft der Führung – KI, neue Organisationsformen und Menschlichkeit
Fazit zu Teil III: Moderne Führung und Projektmanagement
Nachwort – Essenz der Reise
Stefan Ruchti
Von Alexander bis Agile
Zeitlose Führungsprinzipien für das Projektmanagement
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Impressum:
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Druck und Bindung: Libri Plureos GmbH, Friedensallee 273, 22763 Hamburg
Text: © 2025 Copyright by Stefan Ruchti
Umschlaggestaltung: GRIN, Coverbild mit KI generiert
Herstelleradresse: info@bod.de
Widmung
Dieses Buch widme ich allen
Projektleiterinnen und Projektleitern,
die sich täglich den Herausforderungen von Veränderung, Führung und
Zusammenarbeit stellen –
mit Mut, Neugier und der Bereitschaft, immer wieder neu zu lernen.
Danksagung
Mein besonderer Dank gilt Dr. Ingrid Giel,
Präsidentin des spm (Schweizerischer Projektmanagement Verband).
Durch ihr hervorragendes Coaching hat sie mir schon vor Jahren Wege aufgezeigt,
wie ich mich in meiner Rolle als Projektleiter finden und entfalten konnte.
Ihre Impulse haben meinen Werdegang entscheidend geprägt und sind eine wichtige
Grundlage für vieles, was in diesem Buch zur Sprache kommt.
Im Weiteren danke ich allen, die mich auf
meinem Weg begleitet und zu neuen Gedanken angeregt haben –
den Teilnehmenden der Stammtische des spm, den Mitgliedern der Fachgruppe
Führungskultur,
den Teammitgliedern in meinen Projekten und allen anderen Menschen, mit denen
ich diskutieren, reflektieren und wachsen durfte.
Dieses Buch ist auch ein Spiegel dieser Begegnungen – ohne sie wäre es nicht
entstanden.
Inhalt
Teil I – Die Wurzeln der Führung
Kapitel 1: Warum Führung und Projektmanagement untrennbar sind
Kapitel 2: Erste Projekte der Menschheit – vom Pyramidenbau bis zum Römischen Reich
Kapitel 3: Der ewige Kern der Führung – Vision, Vertrauen, Orientierung
Fazit zu Teil I – Die Wurzeln der Führung
Teil II – Führungsbilder der Geschichte
Kapitel 4: Alexander der Grosse – Vision als Triebkraft von Projekten
Kapitel 5: Julius Caesar – Macht, Strategie und Stakeholder-Management
Kapitel 6: Napoleon – Organisation, Strategie und die Kunst der Mobilisierung
Kapitel 7: Frauen in der Führung – von Cleopatra bis Merkel, von Kopp bis Dreifuss
Fazit zu Teil II – Führung im Spiegel der Geschichte
Teil III – Moderne Führung und Projektmanagement
Einführung: Von Command & Control zu Agilität und Verantwortung
Kapitel 8: Transformationale Führung im Projektmanagement
Kapitel 9: Servant Leadership im Projektmanagement
Kapitel 10: Situative Führung im Projektmanagement
Kapitel 11: Komplexität und Führung in der VUCA-Welt
Kapitel 12: Interkulturelle Führung im Projektmanagement – globale Unterschiede verstehen
Kapitel 13: Systemisches Denken und Leadership
Kapitel 14: Emotionale Intelligenz in der Führung
Kapitel 15: Vertrauen und psychologische Sicherheit
Kapitel 16: Macht, Autorität und Verantwortung
Kapitel 17: Konfliktmanagement und Mediation
Kapitel 18: Nachhaltigkeit, Ethik und Moral im Projektmanagement
Kapitel 19: Die Zukunft der Führung – KI, neue Organisationsformen und Menschlichkeit
Fazit zu Teil III: Moderne Führung und Projektmanagement
Vorwort
Mein Name ist Stefan Ruchti. Seit vielen Jahren bewege ich mich in der Welt des Projektmanagements – als Projektleiter, IT-Consultant, Moderator und nicht zuletzt als jemand, der neugierig bleibt, wie Menschen zusammenarbeiten, sich entwickeln und führen lassen. In all diesen Jahren habe ich gelernt: Projekte sind mehr als Pläne, Budgets und Meilensteine. Sie sind vor allem Orte, an denen Menschen mit unterschiedlichen Erwartungen, Fähigkeiten und Hoffnungen zusammenkommen, um gemeinsam etwas zu schaffen.
Meine Leidenschaft für das Thema Führung hat mich dazu bewegt, den Stammtisch des spm (Schweizerischer Projektmanagement-Verband) sowie die Fachgruppe Führungskultur zu initiieren, zu leiten und aktiv mitzugestalten. Dort tausche ich mich regelmässig mit Kolleginnen und Kollegen aus, die ähnliche Fragen bewegen wie mich:
· Was bedeutet gute Führung im Projektmanagement wirklich?
· Wie können wir voneinander lernen?
· Und wie schaffen wir Räume, in denen nicht nur Methoden, sondern auch Erfahrungen, Zweifel und Inspiration Platz haben?
Dieses Buch ist aus dieser Haltung entstanden. Es ist kein Ratgeber im klassischen Sinn, der einfache Rezepte liefert. Stattdessen möchte es eine Einladung sein: zur Reflexion über die eigene Rolle als Projektleiter:in und zur Inspiration, den Austausch mit anderen zu suchen – sei es in einer Fachgruppe, am Rande einer Konferenz oder ganz informell bei einem Kaffee.
Wenn ich nicht in Projekten unterwegs bin, finde ich meinen Ausgleich im Sport und in der Musik. Bewegung gibt mir die nötige Energie, das Klavierspiel hilft mir, Abstand zu gewinnen. Daneben beschäftige ich mich seit Jahren intensiv mit Psychologie und Philosophie – zwei Disziplinen, die mir immer wieder neue Perspektiven auf Führung und Zusammenarbeit eröffnen. Denn am Ende geht es im Projektmanagement nicht nur um Werkzeuge, sondern um Menschen, Sinn und Kultur.
Ich hoffe, dass dieses Buch Sie beim Lesen genauso begleitet, wie es mich beim Schreiben begleitet hat: als Anstoss zum Nachdenken, als Quelle für neue Ideen und vielleicht auch als Anlass, eigene Erfahrungen mit anderen zu teilen.
Ihr
Stefan Ruchti
Einleitung
Von Alexander bis Agile – Zeitlose Führungsprinzipien für das Projektmanagement
Führung ist so alt wie die Menschheit selbst. Lange bevor Könige herrschten oder Generäle ihre Heere lenkten, mussten die ersten Menschen lernen, sich zu organisieren. Ein einzelner Jäger konnte kein Mammut erlegen – dafür brauchte es eine Gruppe, die ihre Kräfte bündelte. Manche trieben das Tier in eine Falle, andere hielten Feuer bereit, wieder andere stiessen die Speere. Doch damit diese Jagd nicht im Chaos endete, musste jemand den Moment bestimmen, das Signal geben und den Mut haben, als Erster voranzugehen. Hier begann Führung: als Notwendigkeit für das Überleben.
Diese Erfahrung zieht sich durch die Menschheitsgeschichte. Der Bau der ägyptischen Pyramiden, das römische Strassennetz, die Kathedralen des Mittelalters oder die grossen technischen Projekte der Neuzeit – all das waren Unternehmungen, die Menschen über Jahre, Jahrzehnte oder gar Generationen verbanden. Sie waren Projekte im eigentlichen Sinn: Vorhaben mit klaren Zielen, begrenzten Ressourcen, hohen Risiken und der Notwendigkeit, viele Einzelne zu einer gemeinsamen Leistung zu vereinen. Ohne Führung wären sie undenkbar gewesen.
Die grossen Gestalten der Geschichte – Alexander der Grosse, Julius Caesar, Napoleon oder Henri Dufour in der Schweiz – machen dies besonders deutlich. Ihre Feldzüge, Reformen oder Staatsgründungen lassen sich als riesige Projekte lesen, die von Planung, Koordination und Kommunikation lebten. Natürlich waren ihre Mittel andere als die unseren. Alexander hatte keine Gantt-Charts, Caesar kein Kanban-Board, Napoleon kein agiles Daily. Doch die Grundfragen, die sie beantworten mussten, sind bis heute dieselben: Wie gewinne ich Menschen für ein Ziel? Wie baue ich Vertrauen auf, wenn Unsicherheit herrscht? Wie treffe ich Entscheidungen bei unvollständigen Informationen? Und wie halte ich eine Gemeinschaft zusammen, wenn die Komplexität wächst?
Heute nennen wir das Projektmanagement. Methoden wie Scrum oder Kanban liefern uns Strukturen, um Projekte zu planen und Komplexität zu beherrschen. Doch wie schon in der Frühgeschichte bleibt der entscheidende Unterschied der menschliche Faktor. Projekte scheitern selten an fehlenden Tools, sondern fast immer am Fehlen von Vertrauen, Klarheit und Orientierung. Genau hier zeigt sich: Projektmanagement und Führung sind keine getrennten Disziplinen, sie sind zwei Seiten derselben Medaille.
Dieses Buch will die Brücke schlagen: von den frühen Jagdgemeinschaften über die grossen Feldherren und Staatsmänner bis hin zu agilen Teams im 21. Jahrhundert. Es erzählt Geschichten, analysiert Führungsstile, verknüpft sie mit Theorien – und übersetzt sie in die Praxis heutiger Projekte. Im Zentrum stehen dabei zeitlose Prinzipien: Vision, Vertrauen, Kommunikation, Mut und Orientierung. Sie gelten seit der Mammutjagd – und sie gelten noch in virtuellen Projektteams von heute.
Einen besonderen Praxisbezug erhält das Buch durch die Reflexionen der Fachgruppe Führungskultur des Schweizerischen Projektmanagement-Verbands (spm). Diese Stimmen aus der Praxis zeigen, wie moderne Projektleiterinnen und Projektleiter in der Realität mit Führung umgehen: wie sie Vertrauen statt Kontrolle schaffen, wie sie Partizipation ermöglichen und wie sie selbst in unsicheren Zeiten Orientierung geben. So entsteht ein Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Geschichte und Praxis.
Die Reise führt von Alexander bis Agile. Sie zeigt, dass sich die Werkzeuge ändern, die Technologien, die Organisationen – doch die Grundfrage bleibt: Wie gelingt es uns, Menschen für ein gemeinsames Ziel zu gewinnen?
Denn am Ende gilt:
Führung ist keine Modeerscheinung. Führung ist zeitlos.
Teil I – Die Wurzeln der Führung
Kapitel 1: Warum Führung und Projektmanagement untrennbar sind
Führung begann nicht in Palästen oder auf den Schlachtfeldern grosser Feldherren. Sie begann am Lagerfeuer der ersten Menschen, lange bevor es Schrift, Geld oder Staaten gab. Schon die frühen Jäger- und Sammlergruppen standen vor Aufgaben, die sie allein nicht bewältigen konnten. Ein einzelner Mensch war zu schwach, um ein Mammut zu erlegen oder eine grosse Beute sicher nach Hause zu bringen. Dafür brauchte es eine Gruppe, die ihre Kräfte bündelte, ihre Rollen verteilte und sich koordinierte.
Stellen wir uns eine Szene vor: Vor etwa 40.000 Jahren sitzt eine kleine Gruppe von Homo sapiens am Feuer. Der Tag war karg, die Beeren rar, die Jagd erfolglos. Doch am Horizont haben sie ein Mammut gesichtet. Jeder weiss, dass es allein unmöglich ist, dieses Tier zu erlegen. Ein Mammut ist nicht nur gross und stark, es ist auch gefährlich. Doch ebenso ist es die Chance auf Nahrung für Wochen, vielleicht Monate. Also beginnt die Gruppe, Pläne zu schmieden. Die Alten erinnern sich an frühere Jagden, die Jungen drängen auf den Angriff, die Frauen denken an die Kinder und das Risiko, das ein Fehlschlag bedeutet.
Und dann erhebt sich einer aus der Runde. Vielleicht ist es der erfahrenste Jäger, vielleicht die klügste Beobachterin. Diese Person schlägt einen Plan vor: Zwei Gruppen sollen das Mammut von verschiedenen Seiten treiben, während eine dritte den Rückweg mit Feuer blockiert. In diesem Moment entsteht etwas, das wir heute eine Projektidee nennen würden – eine erste Vorstellung davon, wie ein gemeinsames Ziel erreicht werden kann. Andere hören zu, ergänzen, widersprechen. Chancen und Risiken werden diskutiert, man wägt Aufwand und Nutzen ab. Schliesslich einigt man sich auf ein Vorgehen. Damit ist die Projektinitiative geboren, der Auftrag erteilt und die Rollen verteilt. Am nächsten Morgen beginnt das Projekt „Mammutjagd“.
Anthropologen beschreiben genau diesen Mechanismus als Kern menschlicher Evolution. Harari (2011) betont, dass Kooperation und gemeinsames Handeln uns zu dem gemacht haben, was wir sind: Der Mensch überlebte nicht, weil er schneller oder stärker war als andere Tiere, sondern weil er in der Lage war, viele Individuen auf ein gemeinsames Ziel hin auszurichten. Henrich (2016) spricht in diesem Zusammenhang von „kultureller Evolution“ – unserer einzigartigen Fähigkeit, Wissen, Rollen und Strategien über Generationen hinweg weiterzugeben. Führung war in dieser Entwicklung immer eine Schlüsselfunktion: Sie machte aus einer Gruppe Einzelner ein funktionierendes Kollektiv.
- Quote paper
- Stefan Ruchti (Author), 2025, Von Alexander bis Agile, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1644440