Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, vor dem theoretischen Hintergrund des Rational-Choice-Institutionalismus die Entwicklung der OAS als „Defense-of-Democracy“-Regime seit 1990 nachzuzeichnen und herauszuarbeiten wie die Handlungs- und Entscheidungsstrategien einzelner Akteure hierbei die Politikergebnisse, die Leistungsfähigkeit und die institutionelle Problemlösungskompetenz der OAS beeinflussen. Dabei gilt es zunächst den Ansatz des Rational-Choice-Institutionalismus zu skizzieren und auf die spezifische Konstellation innerhalb der OAS zu übertragen. Es wird sich zeigen, dass der anhaltende Interessenkonflikt zwischen den USA und den lateinamerikanischen Staaten im Zuge der konkurrierenden Interaktionsorientierungen sowie den sich verändernden Einflussdominanzen maßgeblich die heutige Institutionengestalt und die schleppende Institutionalisierungsdynamik der letzten Dekade vorstrukturierte. Anhand des Interessendualismus zwischen den USA und Lateinamerika wird daher im zweiten Schritt der Analyse eine Phaseneinteilung vorgenommen, welche die Verlaufsform des Institutionalisierungsprozesses sowie die verschiedenen Kooperationsstrategien, die endogenen und exogenen Einflussfaktoren und den institutionellen Output der OAS integrierend betrachtet, um somit die Transformationsprozesse und das derzeitige Macht- und Orientierungsvakuum der OAS innerhalb der regionalen Multilateralisierung erklärbar zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Die OAS - ein Phoenix in der Asche
- 2. Der Rational-Choice-Institutionalismus: Internationale Kooperation als Nutzenmaximierung
- 3. Das „Defense-of-Democracy“- Regime der OAS zwischen 1990-2009: Von weitreichender Interessenkonvergenz zum multilateralen Minimalkonsens
- 3.1. Institutionelle Revitalisierung (1990-1995)
- 3.2. Implementierung und Verstetigung (1996-2001)
- 3.3. Stagnation und wachsende Interessendivergenz (2002-2009)
- 4. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit zielt darauf ab, die Entwicklung der OAS als „Defense-of-Democracy“-Regime seit 1990 vor dem theoretischen Hintergrund des Rational-Choice-Institutionalismus nachzuzeichnen und herauszuarbeiten, wie die Handlungs- und Entscheidungsstrategien einzelner Akteure hierbei die Politikergebnisse, die Leistungsfähigkeit und die institutionelle Problemlösungskompetenz der OAS beeinflussen.
- Der Rational-Choice-Institutionalismus als Erklärungsansatz für die Entwicklung der OAS
- Der anhaltende Interessenkonflikt zwischen den USA und den lateinamerikanischen Staaten als prägender Faktor für die OAS
- Die Transformationsprozesse und das derzeitige Macht- und Orientierungsvakuum der OAS innerhalb der regionalen Multilateralisierung
- Die unterschiedlichen Kooperationsstrategien, Einflussfaktoren und institutionellen Outputs der OAS
- Die Phasen des Institutionalisierungsprozesses und deren Verlaufsform
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die OAS – ein Phoenix in der Asche: Dieses Kapitel beleuchtet die Geschichte der OAS und ihre Rolle im Kontext der interamerikanischen Kooperation, insbesondere im Hinblick auf die Veränderungen nach dem Ende des Kalten Krieges. Es wird die Bedeutung der OAS als Instrument der politischen Interessenaggregation für die lateinamerikanischen Staaten sowie die Bemühungen der USA um Einfluss auf Lateinamerika durch die OAS dargestellt. Zudem wird der Bedeutungswandel der OAS im Laufe der Zeit und die „institutionelle Auferstehung“ der Organisation in den frühen 1990er Jahren thematisiert.
- Kapitel 2: Der Rational-Choice-Institutionalismus: Internationale Kooperation als Nutzenmaximierung: In diesem Kapitel wird der Neo-Institutionalismus als theoretischer Rahmen für die Analyse der OAS vorgestellt. Der Rational-Choice-Institutionalismus wird als ein Ansatz zur Erklärung der Rolle von Institutionen als Transmissionsriemen für nationalstaatliche Interessen sowie der Bedeutung von Interdependenz und Nutzenmaximierung in der internationalen Kooperation beleuchtet. Darüber hinaus werden die wichtigsten Grundannahmen des Neo-Institutionalismus und die drei Hauptströmungen (Rational-Choice, historischer und soziologischer Neo-Institutionalismus) vorgestellt.
- Kapitel 3: Das „Defense-of-Democracy“- Regime der OAS zwischen 1990-2009: Von weitreichender Interessenkonvergenz zum multilateralen Minimalkonsens: Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung des „Defense-of-Democracy“-Regimes der OAS in drei Phasen: Institutionelle Revitalisierung (1990-1995), Implementierung und Verstetigung (1996-2001) sowie Stagnation und wachsende Interessendivergenz (2002-2009). Die Analyse betrachtet die unterschiedlichen Kooperationsstrategien, die endogenen und exogenen Einflussfaktoren sowie den institutionellen Output der OAS in den einzelnen Phasen. Das Kapitel analysiert auch die Auswirkungen der konkurrierenden Interaktionsorientierungen und sich verändernden Einflussdominanzen der USA und Lateinamerikas auf die Institutionalisierung und die heutige Gestalt der OAS.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen der vorliegenden Arbeit sind: Rational-Choice-Institutionalismus, OAS, „Defense-of-Democracy“-Regime, interamerikanische Kooperation, Interessenkonvergenz, Multilateralismus, Interessenkonflikt, USA, Lateinamerika, Institutionelle Revitalisierung, Implementierung, Verstetigung, Stagnation, Interessendivergenz.
- Quote paper
- Torben Fischer (Author), 2010, Das „Defense-of-Democracy“- Regime der OAS zwischen 1990-2009 , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164495