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Der Schöpfer und die Schöpfer-Geschöpf-Problematik in Michail Bulgakows Erzählung "Hundeherz"

Titel: Der Schöpfer und die Schöpfer-Geschöpf-Problematik in Michail Bulgakows Erzählung "Hundeherz"

Hausarbeit , 2010 , 18 Seiten , Note: 2,0

Autor:in: Maria Sachs (Autor:in)

Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft
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Zusammenfassung Leseprobe Details

Die Idee einen Menschen auf dem künstlichen Wege schaffen zu wollen gehört zu den ältesten Wunschvorstellungen des Menschen. Wir kennen zahlreiche Schöpfungsmythen, in denen vom Erschaffen eines menschenähnlichen Geschöpfs die Rede ist. Mal ist es der Prometheus, der die Menschen aus Lehm und Wasser formt, mal der Gott der Schmiedekunst, Hephaistos, welcher die unglückbringende Pandora schafft. Die Literatur ihrerseits hat das Motiv des künstlichen Menschen sehr oft aufgegriffen und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Je weiter wir in der Geschichte der Menschheit fortschreiten, desto vielfältiger werden die Möglichkeiten zur Kreation eines künstlichen Menschen in der Literatur, aber auch im wirklichen Leben. Im Mittelalter taucht der Begriff Homunkulus auf, ein Menschlein aus der Retorte, welchem wir in mehreren Werken begegnen und dem Goethe mit seinem Faust ein Denkmal setzt. Im 20. Jahrhundert sind es Begriffe wie Roboter, Cyborg und Replikant, die in der phantastischen Erzählliteratur auftauchen.
Sehr oft bedarf es der Macht eines Gottes, um dem Geschöpf dann letztendlich das Leben einzuhauchen, wie im Fall der Galatea, der Statue, die Pygmalion schuf und die dann durch Venus belebt wurde. Manchmal werden die Details des Schaffungsprozesses einfach weggelassen und der Leser wird im Unklaren gelassen. Doch je mehr wir uns dem 20. Jahrhundert nähern, desto detaillierter und sachlicher werden diese Beschreibungen. Die drei traditionellen Bereiche der Naturwissenschaft, Chemie, Physik und Biologie rücken an erste Stelle und verdrängen die Alchemie von ihrer Position und mit ihr die mystische Komponente des Schaffungsprozesses des künstlichen Menschen. Somit sind es im 20. Jahrhundert meistens Naturwissenschaftler und Ärzte, die sich an die Aufgabe einen neuen Menschen zu kreieren, wagen. In Michail Bulgakows Hundeherz von 1925 haben wir es mit einem solchen Schöpfer zu tun. Professor Preobrashenskij ist ein Arzt und Forscher, was sich auch in der Sachlichkeit, mit der er an seine Aufgabe herangeht, zeigt.
Doch sind nicht nur die Details der Erschaffung des künstlichen Menschen interessant, sondern und vor allem die Motive des Schöpfers. Auch diese sind nicht immer die gleichen geblieben, obwohl manche sich wie ein roter Faden durch sämtliche literarische Werke ziehen, die dem künstlichen Menschen gewidmet sind.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung: Motive des Schöpfers und der eigentliche Schaffungsprozess
  • Schöpfung als medizinisches Experiment
  • Die Schöpferfigur
    • Der ambivalente Charakter des Schöpfers
    • Der Schöpfer als Monster
  • Faust-, Frankenstein- und Dr. Moreau-Motive bei Bulgakow
  • Schöpfer-Geschöpf-Beziehung im Wandel
  • Die Frage nach der Verantwortung und die Lösung des „Problems“
  • Schluss

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die vorliegende Arbeit analysiert das Motiv des künstlichen Menschen in Michail Bulgakows Erzählung „Hundeherz“ im Kontext der Schöpfer-Geschöpf-Problematik. Sie befasst sich insbesondere mit den Motiven des Schöpfers, Professor Preobrashenskij, und untersucht dessen ambivalenten Charakter sowie die ethischen Herausforderungen, die mit der Erschaffung eines neuen Lebens einhergehen.

  • Die Ambivalenz des Schöpfers in Bulgakows „Hundeherz“
  • Die Schöpfung als medizinisches Experiment und die Rolle der Eugenik
  • Die Schöpfer-Geschöpf-Beziehung in historischer Perspektive
  • Die ethische Verantwortung des Schöpfers
  • Parallelen zu klassischen Motiven wie Faust, Frankenstein und Dr. Moreau

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung beleuchtet die lange Tradition des Motivs des künstlichen Menschen in der Literatur und zeigt, wie sich die Darstellung des Schöpfungsaktes im Laufe der Geschichte verändert hat. Kapitel 2 beschreibt die Besonderheit der Schöpfung in „Hundeherz“ als medizinisches Experiment und geht auf die Motive des Professors Preobrashenskij ein, insbesondere seine Motivation durch die Eugenik.

Kapitel 3 analysiert den Charakter des Schöpfers und seine Ambivalenz. Es wird die Frage gestellt, ob der Schöpfer selbst zum Monster wird, und welche ethischen Fragen sich aus dieser Ambivalenz ergeben. In Kapitel 4 werden Parallelen zu den klassischen Motiven von Faust, Frankenstein und Dr. Moreau gezogen, um die Schöpfer-Geschöpf-Beziehung in „Hundeherz“ in einen größeren Kontext zu stellen.

Kapitel 5 beleuchtet die sich wandelnde Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf, während Kapitel 6 die Frage nach der Verantwortung des Schöpfers vor seinem Geschöpf und vor der ganzen Menschheit thematisiert.

Schlüsselwörter

Künstlicher Mensch, Schöpfer-Geschöpf-Problematik, Michail Bulgakow, Hundeherz, Eugenik, medizinisches Experiment, ambivalenter Charakter, Verantwortung, Frankenstein, Faust, Dr. Moreau, Schöpfungsmythos.

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Der Schöpfer und die Schöpfer-Geschöpf-Problematik in Michail Bulgakows Erzählung "Hundeherz"
Hochschule
Universität Augsburg
Note
2,0
Autor
Maria Sachs (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2010
Seiten
18
Katalognummer
V164548
ISBN (eBook)
9783640797387
ISBN (Buch)
9783640797127
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schöpfer Geschöpf Problematik Michail Bulgakows Erzählung Hundeherz
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Maria Sachs (Autor:in), 2010, Der Schöpfer und die Schöpfer-Geschöpf-Problematik in Michail Bulgakows Erzählung "Hundeherz", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164548
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Leseprobe aus  18  Seiten
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