Am 01. Januar 2002 wurde der Euro erstmals als Bargeld der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion eingeführt. Seitdem nimmt die Zahl der Menschen, die den Euro als Zahlungsmittel nutzen, stetig zu. So haben die EU-Osterweiterung sowie der Beitritt Maltas und Zyperns im Jahr 2004 bereits ihre Auswirkung auf die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion EWWU gezeigt; zuletzt durch den Beitritt der Slowakei. Weitere mittel- und osteuropäische Länder MOEL beabsichtigen, sich in naher Zukunft von ihren bisherigen Währungen zu trennen, um den Euro einführen zu können. Zu dieser Übernahme sind die neuen Mitgliedsländer der EU auch gemäß Maastrichter Vertrag langfristig verpflichtet – sobald sie die vertraglich verankerten Konvergenzkriterien erfüllt haben.
Um ein reibungsloses Verständnis zu garantieren, sollen zunächst einige Begrifflichkeiten erläutert werden. So gibt es das Eurosystem, das aus den Zentralbanken aller Mitgliedstaaten besteht, die den Euro als Währung bereits nutzen und eine gemeinsame Geldpolitik betreiben. Davon zu unterscheiden ist das Europäische System der Zentralbanken, zu dem die EZB sowie die Zentralbanken aller Staaten der EU gehören. Neben den teilnehmenden Ländern differenziert man darüber hinaus die Mitglieder mit Sonderstatus wie Dänemark und Großbritannien, sowie die Länder mit Ausnahmeregelung wie Lettland und Litauen.
Die vorliegende Arbeit gibt zunächst einen geschichtlichen Überblick über die Entstehung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion. Das darauffolgende Kapitel widmet sich den Maastrichter Konvergenzkriterien sowie weiteren Faktoren, die eine Teilnahme an der EWWU ermöglichen. Hier wird zudem die bisherige Anwendung der Kriterien bei Gründung und Erweiterung der EWWU kritisch betrachtet. Daraufhin stelle ich den Stabilitäts- und Wachstumspakt vor und beleuchte kurz das Urteil des Europäischen Gerichtshofes infolge des Defizitverfahrens gegen Deutschland. Der letzte Abschnitt befasst sich mit Robert Mundells Theorie optimaler Währungsräume und der Frage, ob der Euroraum die geforderten Kriterien erfüllt.
Inhaltsverzeichnis (grober Überblick):
1.Einleitung
2.Die Entwicklung des Euro-Währungsgebiets
3.Die EU-Konvergenzkriterien vor Beitritt
4.Der Stabilitäts- und Wachstumspakt – Die Kriterien nach Beitritt
5.Die Theorie der optimalen Währungsräume
6.Schlussfolgerung
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Entwicklung des Euro-Währungsgebiets
- 2.1 Von der Utopie einer europäischen Gemeinschaft
- 2.2 Die 3 Stufen der Wirtschafts- und Währungsunion
- 2.3 Der Euroraum wächst
- 3. Die EU-Konvergenzkriterien vor Beitritt
- 3.1 Ziel und Zweck der Zugangsvoraussetzungen
- 3.2 Die Maastrichter Konvergenzkriterien
- 3.2.1 Preisstabilität
- 3.2.2 Haushaltsdisziplin
- 3.2.3 Wechselkursstabilität
- 3.2.4 Konvergenz der Zinssätze
- 3.2.5 Weitere Prüfungskriterien
- 3.3 Die Anwendung der Kriterien in der Vergangenheit
- 4. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt – Die Kriterien nach Beitritt
- 4.1 Ziel und Zweck des SWP
- 4.2 Präventive Überwachung und korrektives Vorgehen
- 4.3 Der, Blaue Brief für Deutschland
- 5. Die Theorie der optimalen Währungsräume
- 5.1 Robert Mundells ‘Theory of Optimum Currency Areas
- 5.2 Erweiterungen der Mundell´schen Theorie
- 5.3. Der Euroraum - ein optimaler Währungsraum?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit analysiert die Entwicklung des Euro-Währungsgebiets und befasst sich mit den Herausforderungen und Chancen der Erweiterung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU). Sie untersucht die Kriterien, die für den Beitritt zur EWWU gelten, und beleuchtet die Rolle des Stabilitäts- und Wachstumspakts. Des Weiteren wird die Theorie der optimalen Währungsräume analysiert, um die Frage zu klären, ob der Euroraum die Kriterien für einen optimalen Währungsraum erfüllt.
- Entwicklung des Euro-Währungsgebiets
- Konvergenzkriterien und Beitrittsbedingungen zur EWWU
- Stabilitäts- und Wachstumspakt und dessen Bedeutung
- Theorie der optimalen Währungsräume
- Bewertung der EWWU als optimaler Währungsraum
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung Dieses Kapitel stellt die Relevanz des Themas Erweiterung des Euro-Währungsgebiets dar und erläutert die grundlegenden Begriffe und Zusammenhänge.
- Kapitel 2: Die Entwicklung des Euro-Währungsgebiets Dieses Kapitel beleuchtet die geschichtliche Entwicklung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, von der Utopie einer europäischen Gemeinschaft bis hin zur Gründung des Euroraums.
- Kapitel 3: Die EU-Konvergenzkriterien vor Beitritt Dieses Kapitel untersucht die Kriterien, die von den EU-Mitgliedsstaaten erfüllt werden müssen, um dem Euro-Währungsgebiet beizutreten. Hierbei werden die einzelnen Konvergenzkriterien, wie Preisstabilität, Haushaltsdisziplin und Wechselkursstabilität, analysiert.
- Kapitel 4: Der Stabilitäts- und Wachstumspakt – Die Kriterien nach Beitritt Dieses Kapitel analysiert den Stabilitäts- und Wachstumspakt, der die Kriterien für die Mitgliedstaaten der EWWU nach dem Beitritt festlegt. Es werden die präventive Überwachung und das korrektive Vorgehen im Rahmen des Pakts untersucht.
- Kapitel 5: Die Theorie der optimalen Währungsräume Dieses Kapitel befasst sich mit der Theorie der optimalen Währungsräume, die von Robert Mundell entwickelt wurde. Die Anwendung der Theorie auf den Euroraum wird erörtert.
Schlüsselwörter
Euro-Währungsgebiet, Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU), Konvergenzkriterien, Stabilitäts- und Wachstumspakt, optimale Währungsräume, Robert Mundell, Maastricht-Vertrag, Eurosystem, Europäisches System der Zentralbanken (ESZB), EZB, Preisstabilität, Haushaltsdisziplin, Wechselkursstabilität, Mittel- und osteuropäische Länder (MOEL).
- Arbeit zitieren
- Susan Hoffmann (Autor:in), 2009, Erweiterung des Euro-Währungsgebiets, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164555