Estland und seine diplomatischen Beziehungen zu Russland und Deutschland


Hausarbeit, 2008

21 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Wissenswertes über Estland
2.1 Geschichtlicher Abriss
2.2 Demographische Daten

3 Nationale Symbole
3.1 Flagge
3.2 Staatswappen
3.3 Währung
3.4 Staatliche Feiertage
3.5 Die estnische Sprache
3.6 Andere nationale Symbole

4 Präsentation und Vergleich der einzelnen Botschaften
4.1 Estnische Botschaft in Russland und Deutschland
4.2 Russische Botschaft in Estland und Deutschland
4.3 Deutsche Botschaft in Estland und Russland

5 Schlussbetrachtung

6 Literaturverzeichnis und Internetadressen

7 Bilderanhang

1 Einleitung

In der vorliegenden Arbeit wird die estnische, russische und die deutsche Botschaft in den jeweiligen Ländern analysiert. Dabei werden die Selbstdarstellungen im Internet verglichen und die bilateralen Beziehungen zwischen den Nationen untersucht.

Im ersten Kapitel wird zunächst ein Überblick über die wichtigsten demographischen Daten und ein kurzer Abriss über die Geschichte Estlands gegeben. Die Berücksichtigung des historischen Aspektes und in besonderem Maße die Einbeziehung der Okkupationen Estlands durch die russischen und deutschen Besatzungsmächte ist wichtig um die heutige Entwicklung der bilateralen Beziehungen zu verstehen.

Das zweite Kapitel widmet sich den nationalen Symbolen und ihrer Bedeutung im historischen und aktuellen Kontext. Mittels dieser wird die Selbstdarstellung und das eigene Verständnis der Nation ausgedrückt, wie die Liebe zur Natur, den in der Vergangenheit unterdrückten Freiheitsgedanken, Unabhängigkeit und die Autarkie des Landes. Weiterhin wird die Besonderheit und die tiefe Verwurzelung der nationalen Symbole deutlich, was man zum Beispiel besonders prägnant an den drei eigenständigen Feiertagen, an denen die Unabhängigkeit des Landes gefeiert wird, sehen kann.

Im letzten Teil der Arbeit werden die Internetseiten der Botschaften untersucht. Weiterhin wird ausgewertet, wie die Länder sich selbst im Ausland präsentieren und darstellen. Es wird der Versuch unternommen die Botschaften anhand ihres Aufbaus, Inhalts und der Gestaltung zu differenzieren und zu vergleichen. Ein besonderes Augenmerkmal wird auf die wechselseitigen Beziehungen in den verschiedensten Bereichen, wie Wirtschaft, Politik und Kultur gelegt.

2 Wissenswertes über Estland

2.1 Geschichtlicher Abriss

Das heutige estnische Gebiet wurde vor etwa 11.000 Jahren von den ersten Stämmen besiedelt, was durch einen zurückweichenden Gletscher ermöglicht wurde.1 In der abwechslungsreichen Geschichte Estlands kann die Fremdherrschaft als ein permanentes und besonderes Merkmal bezeichnet werden.2 So gliedern die Esten die historischen Epochen ihrer Geschichte nach „Zeiten“: „Die alte Zeit“, „die Ritterzeit“, „die Polenzeit“, „die Schwedenzeit“, „die Russenzeit“, woraufhin eine kurze Phase der Unabhängigkeit kommt und durch die „zweite Russenzeit“ abgelöst wird, die vor nicht zu langer Zeit zu Ende gegangen ist.3

Das Baltikum, das nach heutigem Sprachgebrauch das Gebiet der drei baltischen Staaten bezeichnet, zu denen neben Lettland und Litauen auch Estland gezählt wird, fiel Anfang des 13. Jahrhunderts unter die dänische Herrschaft und läutete somit den Beginn der Christianisierung ein. Diese Besatzung der dänischen Kreuzritter dauerte jedoch nicht lange an, sondern wurde Mitte des 14. Jahrhunderts durch die Unterwerfung des deutschen Ordens abgelöst. Zu dieser Zeit erlebte die deutsche Hanse ihre größte Machtausdehnung und prägte das gesamte Ostseegebiet, zu welchem viele estnische Städte angehörten.4 Anfang des 16. Jahrhunderts erreichte die Reformation auch Estland. Ab Mitte des Jahrhunderts fiel das Land unter die Herrschaft Schwedens, nachdem es mit den Dänen, Russen und Polen eine kriegerische Auseinandersetzung gegeben hatte. Zu einem Wechsel der Besatzungsmacht führte der Nordische Krieg im 18. Jahrhundert, in dem Estland in das Zarenreich Peter des Großen eingegliedert wurde.5

Der Beginn der Oktoberrevolution und der Zerfall des Russischen Reiches führte 1918 schließlich zur Gründung der Republik Estland und die Erlangung der Unabhängigkeit des Landes, die jedoch in einem zwei Jahre andauernden Freiheitskrieg gegen die Sowjetunion erkämpft werden musste und anschließend in einem Friedensvertrag festgehalten wurde.6 In den Zwischenkriegsjahren gelang es der estnischen Republik, laut offizieller Geschichtsschreibung, mit allen bedeutenden Staaten Beziehungen zu knüpfen und ihr „Vorhandensein im Bewusstsein der Europäer zu festigen“.7

Doch nicht alles verlief so harmonisch wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Dem jungen politischen System war deutlich eine Instabilität anzusehen, was zum Teil durch die Zersplitterung des Parteiensystems verursacht wurde. Diese Zeit der nationalen Unabhängigkeit wurde durch den Hitler-Stalin-Pakt beendet, in dem das Baltikum von den Sowjets besetzt und 1940 zurück in die UdSSR eingegliedert wurde. Die sowjetische Okkupation wurde von der deutschen Besatzung unterbrochen und Estland von 1941 bis 1944 zum Teil des Nazi-Imperiums erklärt. Nach dem Krieg fand die Wiedereinrichtung der sowjetischen Herrschaft statt, doch gingen die Deportationen weiter und ein großer Teil der Bevölkerung ging ins Exil.8 Erst nach der so genannten „singenden Revolution“ und dem Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums wurde im Jahre 1991 eine erneute Errichtung eines unabhängigen estnischen Staates möglich.9 Im März 2004 wurde Estland Mitglied der NATO und im Mai des selben Jahres Mitglied der Europäischen Union.10

2.2 Demographische Daten

Estland (auf estnisch Eesti genannt) ist die nördlichste der drei baltischen Republiken und grenzt im Norden und Westen an die Ostsee, im Osten an die Russische Föderation und im Süden an Lettland.11 Das Gebiet Estlands umfasst etwa 1521 Inseln. Die größten sind Saaremaa, Hiiumaa und Muhu. Die Hauptstadt ist Tallinn, auch als Reval bekannt. Zu den größten Städten Estlands gehören die Universitätsstadt Tartu, die Industriestädte Narva und Kothla-Järve und der Kurort Pärnu.12 Estland ist in 15 Landkreise und 241 Gemeinden unterteilt. Die Bevölkerungsanzahl umfasst etwas mehr als 1,3 Millionen Einwohner und die Bevölkerungsdichte beträgt 31 Einwohner pro Quadratkilometer.

Estland ist ein flachhügeliges Land mit vielen Seen, Sümpfen und Mooren. Es herrscht ein feucht-gemäßigtes Klima.13 In Estland gibt es keine Staatsreligion, wobei aber die evangelisch-lutherische Kirche am stärksten vertreten ist. Die Republik Estland ist seit 1991 eine parlamentarische Demokratie.

3 Nationale Symbole

3.1 Flagge

Die heutige Flagge Estlands besteht aus drei gleichbreiten waagerechten Streifen in Blau, Schwarz und Weiß. Zur Interpretation der Farben gibt es zwei Theorien. Die erste besagt, dass das Blau für den Himmel, http://www.nationalflaggen.de/flagge- estland.html die Seen und die nationale Loyalität steht. Das Schwarz repräsentiert die Heimaterde, die Vergangenheit und den Fleiß. Das Weiß verkörpert den Schnee, die hoffnungsvolle Zukunft, Schlichtheit und Sauberkeit.

Die zweite Theorie dagegen vertritt die Meinung, dass es sich um die Farben des finnischen Brudervolkes Blau und Weiß handelt, die um Schwarz ergänzt wurden, um an die dunkle Vergangenheit der Leibeigenschaft zu erinnern. Ursprünglich war sie die Fahne einer Studentenverbindung und wurde 1881 zum ersten Mal gehisst.14 1896 wurde sie verboten und schließlich während der ersten estnischen Unabhängigkeit 1920 formell zur Staatsflagge Estlands erklärt.15 Im Jahre 1940 nach der sowjetischen Invasion wurde eine einfarbige rote

Flagge mit Hammer, Sichel und den Initialen des Landes in Gold verwendet. In den Jahren 1953 bis 1990 führte man eine neue sowjetische Flagge ein, obwohl die alte estnische Fahne schon ab 1988 offiziell als Nationalflagge anerkannt wurde.16

[...]


1 Vgl. http://www.estemb.de/estland/geschichte/aid-121 (07.03.2009)

2 Vgl. http://www.bpb.de/themen/DTDHH2,0,0,Geschichte.html (28.09.2008)

3 Vgl. Schmidt, S.31

4 Vgl. http://www.bpb.de/themen/DTDHH2,0,0,Geschichte.html (28.09.2008)

5 Vgl. http://www.estemb.de/estland/geschichte/aid-121 (07.03.2009)

6 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Estland#Grenzvertrag_mit_Russland (20.03.2008) 4

7 Vgl. http://www.estemb.de/estland/geschichte/aid-121 (07.03.2009)

8 Vgl.http://ec.europa.eu/education/policies/lang/languages/langmin/euromosaic/et_de.pdf (20.11.2008)

9 Vgl. http://www.bpb.de/themen/DTDHH2,0,0,Geschichte.html (28.09.2008)

10 Vgl. http://www.estemb.de/estland/geschichte/aid-121 (07.03.2009)

11 Vgl.http://ec.europa.eu/education/policies/lang/languages/langmin/euromosaic/et_de.pdf (20.11.2008)

12 Vgl. http://www.estemb.de/estland (07.03.2009) 5

13 Vgl. Bertelsmann Neues Lexikon, S.179

14 Vgl. http://www.flaggenlexikon.de/ (06.03.2009)

15 Vgl. http://www.estemb.de/estland/staat (07.03.2009)

16 Vgl. http://www.flaggenlexikon.de/ (06.03.2009) https://de.wikipedia.org/wiki/ Geschichte_Estlands

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Details

Titel
Estland und seine diplomatischen Beziehungen zu Russland und Deutschland
Hochschule
Justus-Liebig-Universität Gießen
Autor
Jahr
2008
Seiten
21
Katalognummer
V164844
ISBN (eBook)
9783668019195
Dateigröße
822 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
estland, beziehungen, russland, deutschland
Arbeit zitieren
Nina Mayer (Autor:in), 2008, Estland und seine diplomatischen Beziehungen zu Russland und Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164844

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