Liz Lemon, Chefautorin der NBC-Sketchshow ‚TGS with Tracy Jordan’ hat es wahrlich nicht leicht: Sie muss nicht nur ihren neuen, exzentrischen Programmchef – der vom Fernsehbusiness so gar keine Ahnung zu haben scheint – zufriedenstellen, sondern auch den gegen ihren Willen ins Team geholten, narzisstischen Hauptdarsteller der Show zähmen, das Ego ihrer labilen Freundin und (ab sofort) Nebendarstellerin stärken, ihre faulen Autoren auf Trab halten, versuchen, ihr Privatleben in den Griff zu bekommen – und nebenbei immer wieder so allerhand Schwierigkeiten und Hürden meistern, die der Alltag im Unterhaltungsgeschäft mit sich bringt.
So weit an dieser Stelle und in aller Kürze der Inhalt der US-amerikanischen Sitcom 30 ROCK, die im Fokus der vorliegenden Arbeit stehen soll. Eines der wichtigsten Charakteristika der Serie ist dabei, mit Mitteln der Parodie und Satire unterschwellig Kritik auf eine Dimension zu üben, zu der sie selbst gehört bzw. als Produkt wiederum selbst Teil davon ist: die Rede ist von der US-amerikanischen Fernsehindustrie.
Zielsetzung dieser Arbeit ist es, anhand der Betrachtung der speziell zu diesem Zweck ausgesuchten Sitcom 30 ROCK deren Funktionsweise von Humor und insbesondere der in die Serie eingeschriebenen Kritik genauer zu verstehen. Den Auftakt macht zunächst ein Überblick über den festen „Mikrokosmos“ von 30 ROCK, d.h. die Kerninhalte, den vertrauten Ort der Handlung und die grundlegende Figurenkonstellation. Außerdem fasst eine tabellarische Zusammenstellung im Anhang zu dieser Arbeit die wichtigsten Plot-Inhalte sowie spezifische Beobachtungen und technische Auffälligkeiten zu jeder einzelnen Folge – sofern zutreffend – kurz zusammen. In Kapitel 3 folgt dann eine Art „Exkurs“ zu den Cultural Studies und der von Stuart Hall maßgeblich geprägten semiotischen und diskursanalytischen Herangehensweise an „Medientexte“. Dies soll ein Verständnis für die gewählte Arbeitsweise und Methodik der Untersuchung erzeugen, die schwerpunktmäßig schließlich in Kapitel 4 vorgenommen wird. Unter Berücksichtigung beispielsweise der verwendeten Zeichen und Konnotationen, dem Zusammenspiel und Verhältnis der Figuren, Kommentaren auf Dialogebene oder dem Brechen mit tradierten Genrekonventionen soll darin gezeigt werden, wie die Serie mit Themen- bzw. Konfliktfeldern aus dem Medienbereich umgeht.
Inhaltsverzeichnis
- Das Fernsehen macht offenbar eben doch verrückt – zumindest wenn man dort arbeitet. - Eine Einleitung
- Die Sitcom 30 Rock – Ausgangspunkt und Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit
- Einleitendes zur Serie
- Übersicht über die wichtigsten Hauptcharaktere
- Medienaneignung im soziokulturellen Kontext
- Mögliche Rezeptionspositionen bzw. Lesarten von Medientexten
- Analyse: Wie die Fernsehserie 30 Rock das Fernsehen repräsentiert
- Selbstreflexivität und Spiel mit Genrekonventionen
- Parodie und Satire der Fernsehindustrie
- Das (Arbeits-)Verhältnis zwischen Jack Donaghy und Liz Lemon
- Abschließende Bemerkungen und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, anhand der Betrachtung der speziell zu diesem Zweck ausgesuchten Sitcom 30 Rock deren Funktionsweise von Humor und insbesondere der in die Serie eingeschriebenen Kritik genauer zu verstehen. Neben der Aktualität und Popularität des gewählten Beispiels im Speziellen zählt auch die allgemeine Anerkennung des Genres der Sitcom als eine der ältesten Formen in der Geschichte des Fernsehens zu den Gründen, die zur Wahl eben dieses Genres für die Untersuchung geführt haben.
- Selbstreflexive Fernsehdiskurse und satirische Industriekritik
- Medienaneignung im soziokulturellen Kontext
- Die Funktion von Humor und Parodie in der Medienkritik
- Die Repräsentation von Arbeitsbedingungen in der Fernsehbranche
- Die Rezeption und Interpretation von Medientexten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Liz Lemon, die Chefautorin der NBC-Sketchshow "TGS with Tracy Jordan", vor und beschreibt die Herausforderungen ihres Arbeitsalltags in der Fernsehbranche. Die Einleitung führt außerdem die US-amerikanische Sitcom "30 Rock" als Untersuchungsgegenstand ein und beleuchtet ihre Popularität und Rezeption in den USA und Deutschland. Die Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit vor: "30 Rock" übt mit Mitteln der Parodie und Satire unterschwellig Kritik auf die US-amerikanische Fernsehindustrie.
Das zweite Kapitel bietet einen Überblick über die Sitcom "30 Rock", ihre wichtigsten Hauptcharaktere und ihre Einbettung in den soziokulturellen Kontext. Es wird die Medienaneignung im Kontext der Serie beleuchtet und verschiedene Rezeptionspositionen bzw. Lesarten von Medientexten vorgestellt.
Kapitel 3 analysiert, wie die Fernsehserie "30 Rock" das Fernsehen repräsentiert. Es werden die Selbstreflexivität der Serie und ihr Spiel mit Genrekonventionen untersucht. Außerdem werden die Parodie und Satire der Fernsehindustrie in der Serie analysiert, sowie das (Arbeits-)Verhältnis zwischen Jack Donaghy und Liz Lemon.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Selbstreflexivität, Parodie, Satire, Medienkritik, Fernsehindustrie, Sitcom, "30 Rock", Liz Lemon, Jack Donaghy, Medienaneignung, Rezeptionspositionen, Genrekonventionen, Cultural Studies, semiotische Analyse, Diskursanalyse.
- Arbeit zitieren
- Christian Undorf (Autor:in), 2010, "Work can be such a production." - Selbstreflexive Fernsehdiskurse und satirische Industriekritik in der US-Serie "30 ROCK", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164854