Real-Life-Formate sind in den letzten Jahren zu einem nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil der deutschen Fernsehlandschaft geworden. Produktionen wie BIG BROTHER prägten ein ganzes Genre und lieferten Zündstoff sowohl für die öffentlich geführte Diskussion als auch den wissenschaftlichen Diskurs über Voyerismus im TV und zu setzende Grenzen bei der medialen Aufbereitung und tabulosen Inszenierung des privaten Raums. Doku-Soaps und andere auf Real Life Content basierende Formate greifen zur Spannungssteigerung in der Regel auf aus fiktionalen Unterhaltungsformaten bekannte Darstellungs- und Gestaltungsmittel zurück und fördern auf diese Weise die Grenzverwischung zwischen dokumentarischen und fiktionalen Erzählformen. Sie „[b]alancieren zwischen Authentischem und Erzähltem, zwischen Beobachten und Inszenieren, zwischen Finden und Erfinden“. Von dieser Entwicklung profitiert auch die Werbewirtschaft. Werbung setzt seit jeher auf die zielgerichtete und mit finanziellen Zwecken verbundene Inszenierung von Wirklichkeit unter Ausblendung oder Beschönigung bestimmter Aspekte. Auch in diesem Kontext dient die Einbindung von Real Life Content der Authentisierung des Gezeigten, da sich Werbekampagnen „mit dem Vorwand der Präsentation von Abbildern tatsächlicher Ereignisse […] besser verkaufen und ihre Wirkung steigern“ lassen. Mit der wachsenden Bedeutung des Internets als Unterhaltungs-, Informations und Wirtschaftsplattform ist zu beobachten, dass Werbetreibende sich auf der Suche nach Distributionskanälen vermehrt der neuen Möglichkeiten dieses vielfältigen Mediums bedienen und zum Teil innovative, aufwändige und langfristige Marketingkampagnen starten. Wie virales Marketing im Zeitalter des Web 2.0 funktioniert und welche tragende Rolle der Einsatz von Real Life Content dabei spielen kann, demonstrierten die Konzerne IKEA und VW in den vergangenen Jahren eindrucksvoll. Im Rahmen dieser Arbeit soll anhand der genannten Beispiele eine Auseinandersetzung mit dieser neuen Generation von Internetwerbung erfolgen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Begriffsklärungen
- Real Life Content
- Internet und Web 2.0
- Formen und Funktionen von Internetmarketing
- Das Beispiel IKEA: Nils wartet auf September
- Daten und Fakten
- Darstellungsweise
- Reaktionen
- Das Beispiel VW: Horst Schlämmer macht den Führerschein
- Daten und Fakten
- Darstellungsweise
- Reaktionen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung von Real Life Content in Internetmarketingkampagnen. Sie analysiert, wie Unternehmen wie IKEA und VW diese Form von Content nutzen, um im Zeitalter des Web 2.0 eine breite Zielgruppe zu erreichen und für ihre Produkte zu werben.
- Der Wandel von Real Life Content im Fernsehen zum Internet
- Die Bedeutung von User-generated Content im Web 2.0
- Die Rolle von Real Life Content in Internetmarketingkampagnen
- Die Analyse von zwei Fallbeispielen: IKEA und VW
- Die Auswirkungen und Herausforderungen von Real Life Content im Online-Marketing
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Der Text stellt die Relevanz von Real Life Content im Fernsehen und Internet dar, wobei er die Entwicklung von Formaten wie Big Brother und Doku-Soaps sowie die Bedeutung von Authentizität in der Werbung beleuchtet.
Begriffsklärungen: Dieses Kapitel definiert den Begriff Real Life Content und setzt ihn in Bezug zum Dokumentarfilm und den heutigen Real-Life-Formaten. Es erklärt die Entwicklung des Internets und Web 2.0, die User-Partizipation und die neuen Möglichkeiten für Internetmarketing.
Das Beispiel IKEA: Nils wartet auf September: Dieses Kapitel analysiert die Internetmarketingkampagne von IKEA, die den fiktiven Charakter Nils in den Mittelpunkt stellt. Es beleuchtet die Daten und Fakten der Kampagne, die Darstellungsweise und die Reaktionen der Nutzer.
Das Beispiel VW: Horst Schlämmer macht den Führerschein: Dieses Kapitel untersucht die Werbekampagne von VW, die auf dem fiktiven Charakter Horst Schlämmer basiert. Es beleuchtet die Daten und Fakten der Kampagne, die Darstellungsweise und die Reaktionen der Nutzer.
Schlüsselwörter
Real Life Content, Internetmarketing, Web 2.0, User-generated Content, virales Marketing, Doku-Soap, Authentizität, IKEA, VW, Nils wartet auf September, Horst Schlämmer macht den Führerschein.
- Arbeit zitieren
- Jan Horak (Autor:in), 2009, Real Life Content in Internetmarketingkampagnen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164922