Diese zweiseitige Arbeit ist eine Einleitung in das Thema "Dienen Kindern Gebete zu einer besseren Affinität zu Gott?". Es liegen Quellenangaben bereit zur weiterführenden Arbeit.
Die Arbeit befasst sich jeweils kurz mit den folgenden Schwerpunkten.
1. Wer ist eigentlich dieser Gott?
2. Wie Kinder Gott sehen
3. Vertrauen der Kinder zu Gott
4. Der Glaube von Kindern an den einen Gott – Der Grundstein
zur Intoleranz gegenüber anderen Religionen?
1. Wer ist eigentlich dieser Gott?
Manche Menschen sind der Meinung, dass Gott der Ursprung von allem Leben ist und dass von Gott alles ausgeht. Aber entspricht dies der Meinung jedes Menschen? In Wahrheit ist die Vorstellung von Gott eine sehr individuelle Angelegenheit, da jedes menschliche Wesen eine andere Vorstellung von Gott besitzt und das menschliche Wissen und die menschliche Vorstellungskraft nicht für eine klare Definition ausreichen. Das diese Vorstellung sehr individuell ist spiegeln vor allem Kinderzeichnungen wieder, in denen zu sehen ist, wie Kinder sich einzelne Facetten von Gott sowie diesen selbst vorstellen. Gerade diese Art der Vorstellung ermöglicht es Kindern sich Gott auf ihre Weise zu nähern. Denn wäre Gott eine festgelegte und klar definierte Größe, bestünde die Frage ob Gott weiterhin seinen jetzigen Stellenwert besäße. Wäre er noch immer die Vorstellung von Kindern an den sie ihre Gebete sprechen würden und dem sie sich anvertrauen könnten? Vermutlich würde er den Stellenwert nichtmehr einnehmen wie im jetzigen Maße, da es auf der Welt im Bezug auf das Göttliche keine Ansichten gibt, die von allen Menschen geteilt werden. Kinder versuchen sich ihr eigenes Bild von Gott zu schaffen. Für sie bedeutet der Namen Gott, dass eine wundersame Existenz existiert, die sie beschützt.
2. Wie Kinder Gott sehen
Kinder haben ihre eigene Vorstellung von Gott und jedes von ihnen ist als ein eigenes Individuum anzusehen. Die meisten von ihnen stellen sich Gott als einen Mann vor, der Wunder vollbringen kann. Viele Kinder sehen Gott als eine feste Existenz, die an einem fernen Ort lebt und für sie etwas Besonderes darstellt. In den meisten Fällen stellen sich Kinder Gott als einen älteren Mann vor. Selbst wenn sie von einer Lehrperson oder den Eltern erfahren haben, dass Gott „unsichtbar“ ist, stellen sie sich ihn sich als reale Person vor. Dabei gleicht jedoch keine Vorstellung der Anderen. Jedes Bild von Gott ist bei den Kindern individuell. Zudem wird Gott bei manchen Kindern in Form einer Landschaft, einer Lichtsymbolik oder eines Natur Anblickes dargestellt. Für Kinder existiert Gott jedoch nicht in der Nähe des eigenen Hauses, sondern meist im Himmel, auf den Wolken oder an einem fernen Naturplatz. Gerade im jungen Alter bis zum Beginn der Pubertät haben Kinder diese bildliche Vorstellung von Gott.
3. Vertrauen der Kinder zu Gott
Für Kinder ist es sehr wichtig ein Vertrauen gegenüber anderen Mitmenschen aufbauen zu können. Nur mit dem vorhandenen Vertrauen kann ein Kind anderen auch Aspekte des eigenen Lebens, die es innerlich tief bewegen anvertrauen. Viele Kinder haben das Bedürfnis, sich einer Vertrauensperson anzuvertrauen und dieser von Geschichten oder Problemen zu berichten, die sie nicht jeder Person erzählen wollen. Auch suchen Kinder oft eine Möglichkeit jemandem Geheimnisse anzuvertrauen, von dem sie wissen, dass er diese für sich behält. Gott bietet Kindern hierbei die Möglichkeit, für sie jemand zu sein, der ihnen Hoffnung bereitet und ihnen hilft, die Probleme zu lösen, vor denen die einzelnen Kinder stehen. Vor allem aber bietet der Gedanke an Gottes Existenz den Kindern ein sicheres Gefühl. Sie vertrauen auf ihn und sehen in ihm einen Pfeiler, der sie sicher hält und ihnen hilft. Auch sehen sie ihn als Stütze zur Entwicklung eines Selbstbewusstseins, da die Kinder in dem Bewusstsein leben, dass sie nicht alleine sind. Doch muss die Frage gestellt werden, ob die Möglichkeit für Kinder zu einer Existenz in Form Gottes zu sprechen, die ihnen immer zuhört, unersetzbar ist. Können nicht auch Eltern, Lehrer oder Freunde eine helfende Hand sein? Vermutlich können diese Personen die Kinder ebenfalls unterstützen, jedoch anders als diese es sich erhoffen. Auch wenn die Kinder auf ihre Fragen Antworten erhalten und Lösungsvorschläge zu ihren Problemen bekommen ist es für sie wichtig, ihre Sorgen mit einem Gott aus ihrer eigenen und ganz persönlichen Vorstellung teilen zu können.
4. Der Glaube von Kindern an den einen Gott – Der Grundstein zur Intoleranz gegenüber anderen Religionen?
Oftmals ist die Religion der Auslöser für Gewalt. Dies liegt an der Intoleranz der Gläubigen gegenüber den anderen Glaubensrichtungen. Doch bedeutet dies auch, dass der Glaube von Kindern bereits die Ursache für die Intoleranz gegenüber anderen Religionen darstellt? Haben Kinder auch schon Gedanken von Gewalt, weil ihr Spielkamerad an einen anderen Gott glaubt? Hierzu kann gesagt werden, dass Kinder, die sich als „Gläubige“ einstufen, sehr positiv über die multikulturellen Glaubensrichtungen denken. Kinder, die einer religiösen Erziehung unterliegen, werden in der Regel nicht zu einer Intoleranz gegenüber anderen Religionen erzogen. Dies liegt unter anderem an den Kindertagesstätten, die das große Spektrum an Glaubensrichtungen in den Einrichtungen in ihrer Erziehung als Thema aufgreifen. Durch diesen Einbezug der anderen Religionen haben Kinder bereits im jungen Alter die Möglichkeit etwas über die Glaubensrichtungen der anderen Kinder zu lernen. So sehen die Kinder, dass es im Bezug auf den Glauben nicht auf dessen Ausrichtung ankommt, sondern dass das Recht eines jeden Kindes auf Gebete zu seinem jeweiligen Gott sowie zu einer Öffnung zu diesem eine vorrangige Stellung einnimmt. Die frühe Konfrontation mit der Tatsache, dass es keinen falschen Glauben gibt, ermöglicht den Kindern für ihre Zukunft ein besseres Miteinander.
Literaturverzeichnis
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De Roos, Simone / Rottier, Eline / van der Kooij, Jacomijn (2007): >> Man kann Gott alles erzählen, schöne Dinge und nicht so schöne Dinge, auch kleine Geheimnisse << - Gedanken von Kindern zum Beten: Zusammenhänge zwischen religiöser Sozialisation und Bindungssicherheit. In: Bucher, Anton / Büttner, Gerhard / Freudenberger-Lötz, Petra [u.a.] (Hgg.): >> Man kann Gott alles erzählen, schöne Dinge und nicht so schöne Dinge, auch kleine Geheimnisse << - Kinder erfahren und gestalten Spiritualität. (Calwer) Stuttgart, S. 50-64.
Dillen, Annemie (2009): Glaubensvorstellung von Kindern und ihre Wahrnehmung von Mulktikulralität. In: Bucher, Anton / Büttner, Gerhard / Freudenberger-Lötz, Petra [u.a.] (Hgg.): >> In den Himmel kommen nur, die sich auch verstehen<< - Wie Kinder über religiöse Differenz denken und sprechen. (Calwer) Stuttgart, S. 50-59 .
Krumme, Carola (2006): Das Kind als Subjekt religiösen Lernens – Die Bedeutung Maria Montessoris für eine subjektorientierte religiöse Bildung und Erziehung. (Lit) Berlin.
Schweitzer, Friedrich (2006²): Wie Kinder sich Gott vorstellen: Zur Entwicklung des Gottesverständnisses im Kindesalter. In: Scheilke, Christoph / Schweitzer, Friedrich (Hg.): Wie sieht Gott eigentlich aus?, (Comenius Institut) Münster, S. 10-17.
- Arbeit zitieren
- Patrick H. (Autor:in), 2010, Dienen Kindern Gebete zu einer besseren Affinität zu Gott?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165117
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