Der Autor:
Die ersten Kapitel widmen sich den Ursachen der Disparitäten und der Entwicklung der Strukturpolitik seit 1960. Dies bildet die Grundlage für den zweiten Teil der Arbeit, die Diskussion und Bewertung von - zumeist liberalen - Kritikpunkten an der EU-Strukturpolitik und die Bewertung der Agenda 2000.
Die 2,3 ist den strengen Bewertungskriterien des Profs geschuldet ("2 für Erwartungen voll erfüllt"). Er sah kleinere Probleme beim Aufbau, jedoch keine inhaltlichen Fehler.
Einleitung der Arbeit:
Die Strukturpolitik der Europäischen Union (EU) steht mit ihrem Ziel, der Konvergenz zwischen den Regionen der Mitgliedsländer, vor zwei großen Herausforderungen. Aktuell erschwert der Rückgang an Wirtschaftswachstum durch die weltweit schwierige Wirtschaftssituation die Bemühungen der EU. Dazu sind die Planungen für die EU-Osterweiterung in vollem Gange und müssen bald abgeschlossen sein. Denn ab der nächsten Planungsperiode der EURegionalpolitik, ab 2007 also, wird die Osterweiterung die Disparitäten innerhalb der EU auf bisher einmalige Weise verschärft haben.
Diese Arbeit hat zum Ziel, sich diesen Konflikten indirekt zu nähern. Im ersten Teil werden die Grundlagen und die bisherige Entwicklung der EUStrukturpolitik aufgezeigt, die 1999 zur Verabschiedung der Agenda 2000 führten. Dies ist das Fundament für den zweiten Teil der Arbeit: die Analyse der scheinbaren Erfolge und Schwächen der EU-Regionalpolitik sowie die Diskussion der verbreitetsten wirtschaftstheoretischen, zumeist wirtschaftsliberalen Kritikpunkte an der Strukturpolitik der EU. Die Darstellung und die Diskussion der Kritikpunkte geschehen grundsätzlich, weitestgehend losgelöst von einzelnen wirtschaftlichen Fällen, unter dem Einbezug der Erkenntnisse aus der Entwicklung der Strukturpolitik und der neuesten Daten. In besonderem Maße wird geprüft, inwiefern die Agenda 2000 einen Fortschritt bedeutet – und wo weitere Verbesserungen nötig sind. So geht es um die grundsätzliche Legitimation der EU-Strukturinterventionen, um Ineffizienzen im Fördersystem und Perspektiven für eine effektivere Regionalpolitik. Die diskutierten grundsätzlichen Probleme und Fortschritte der EURegionalpolitik sollen dem Leser dann – dies ist das Ziel der Arbeit – die Einschätzung aktueller beziehungsweise zeitbezogener Probleme ermöglichen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zusammenfassung
- Disparitäten
- Disparitätstheorien
- Die „Europäische Banane“
- Reaktion der EU auf die Disparitäten
- Entwicklung der EU-Regionalpolitik
- Die Agenda 2000
- Straffung der Strukturförderung
- Mehr Subsidiarität
- Effizienzsteigerung
- Verfahren
- Konvergenzentwicklung der Regionen
- Entwicklung der Einkommensdisparitäten seit 1960
- Entwicklung der Arbeitslosenquoten seit 1960
- Neueste Daten
- Ausblick
- Bewertung der EU-Regionalpolitik
- Kritik an der Regionalpolitik aus klassischer und liberaler Sicht
- Agglomerationsorientierte Kritik
- Subsidiaritätsorientierte Kritik
- Subventionsmentalität und Mitnahmeeffekt
- Kritik an der Regionalpolitik aus klassischer und liberaler Sicht
- Fazit
- Liberale Übertreibung
- Die neu geöffneten Märkte brauchen Hilfe
- Strukturgelder unterstützen Konvergenzentwicklung
- Agenda 2000 ein richtiger Schritt
- Die EU-Agrarsubventionen stehen der Regionalpolitik im Weg
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen der EU-Strukturpolitik, insbesondere im Kontext des Wirtschaftswachstumsrückgangs und der bevorstehenden EU-Osterweiterung. Sie untersucht die Entwicklung der EU-Strukturpolitik und die Agenda 2000 sowie die Erfolge und Schwächen der EU-Regionalpolitik. Die Arbeit analysiert auch wirtschaftsliberale Kritikpunkte an der Strukturpolitik und prüft die Legitimation der EU-Strukturinterventionen.
- Entwicklung der EU-Strukturpolitik
- Agenda 2000 und ihre Auswirkungen
- Erfolge und Schwächen der EU-Regionalpolitik
- Kritik an der EU-Strukturpolitik aus wirtschaftsliberaler Sicht
- Legitimation der EU-Strukturinterventionen
Zusammenfassung der Kapitel
Das Kapitel „Disparitäten“ beleuchtet die Entstehung von Wirtschaftszentren und den damit verbundenen wachsenden Disparitäten zwischen den Regionen. Die EU-Strukturpolitik zielt darauf ab, diese Disparitäten durch die Förderung ärmerer Regionen zu verringern. Das Kapitel „Reaktion der EU auf die Disparitäten“ zeigt die Entwicklung der EU-Regionalpolitik und die Einführung der Agenda 2000 auf, die Entscheidungen auf untere Ebenen verlagert und die Förderziele und -regionen reduziert. Das Kapitel „Konvergenzentwicklung der Regionen“ analysiert die Entwicklung der Einkommensdisparitäten und Arbeitslosenquoten seit 1960 und zeigt, dass die EU-Strukturpolitik ein langfristiges Instrument ist, das von äußeren Faktoren abhängt. Es wird deutlich, dass die EU-Strukturgelder einen Beitrag zum Abbau der Disparitäten geleistet haben. Das Kapitel „Bewertung der EU-Regionalpolitik“ befasst sich mit wirtschaftstheoretischer Kritik an der EU-Strukturpolitik, insbesondere dem Vorwurf, dass die Subventionen die Agglomeration von Unternehmen behindern könnten. Die Kritikpunkte an der Strukturpolitik umfassen auch die Verfahren der Strukturfonds, die laut Kritikern Mitnahmeeffekte und Subventionsmentalität fördern könnten. Die Agenda 2000 hat versucht, diesen Kritikpunkten entgegenzuwirken.
Schlüsselwörter
EU-Strukturpolitik, Regionalpolitik, Agenda 2000, Disparitäten, Konvergenzentwicklung, Agglomeration, Subsidiarität, Mitnahmeeffekt, Subventionsmentalität, Wirtschaftswachstum, Osterweiterung, Kritik, Legitimation, Effizienz, Agrarsubventionen.
- Arbeit zitieren
- Felix Mannheim (Autor:in), 2003, Die EU-Strukturpolitik – Bestandsaufnahme und Kritik mit besonderem Augenmerk auf die Agenda 2000, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16526