La Fontana di Trevi - Ein Mythos?


Hausarbeit, 2010

20 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe

Inhalt

1. Einleitung

2. Rom und seine Geschichten
2.1. Gründung Roms
2.2. Wasser und Rom

3. Die Fontana di Trevi
3.1. Entstehung des Trevi-Brunnens
3.2. Aufbau
3.3. Die Geschichten

4. Zusammenfassung: Der Trevi-Brunnen als Mythos

5. Literaturverzeichnis

6. Bildverzeichnis

1. Einleitung

Am 31.Oktober 1874 schrieb Theodor Fontane an Karl Zöllner:

„Übermorgen werden wir Rom (nach dreiwöchigem Aufenthalt) verlassen. Wir tun es mit dem Gefühl, nur einen Zacken vom Baumkuchen, allerdings wohl die vorstehendste, braunste und schmackhafteste Stelle genossen zu haben. An Fleiss und Eifer haben wir es nicht fehlen lassen, aber der Stoff ist endlos."[1]

Leo XIII. (1878-1903) sagte einst: und beginne gerade erst zu ahnen, was Rom eigentlich ist.“[2]

Rom, die Ewige Stadt, ist wohl eine der unergründetsten Städte der Welt. Um kaum eine andere Stadt wiegen sich so viele Legenden und Mythen, angefangen bei seiner Entstehung über den Brand zu Zeiten des Kaiser Nero (54-68) bis hin zum Risorgimento. Nicht nur Rom selbst wird zum Mythos, auch seine berühmten Wahrzeichen vereinigensich mit interessanten Geschichten, deren Wahrheitsgehalt oft fraglich ist. Auch das Wasser umringt eine mystische Aura. Trotz seiner Alltäglichkeit ist es doch etwas Besonderes. Meere von unergründeter Tiefe, die einen Tag ruhig, den nächsten doch wieder wild und aufbäumend sein können, so dass sie sogar Leben bedrohen. Auf der anderen Seite ist Wasser aber auch essentiell für das Leben: Ist nicht das Leben auf den Kontinenten aus den Meeren, Flüssen und Seen gekommen? Besteht der Mensch nicht sogar aus über 80% aus dem Element?

Die vorliegende Arbeit verbindet nun die Mystik Roms mit der des Wassers, indem sie Roms berühmtesten Brunnen, die Fontana di Trevi, in den Mittelpunkt stellt und untersucht in wie weit sie einen Mythos darstellt.

Zunächst wird gezeigt, dass Rom, seit seiner Gründung mit dem Element Wasser verbunden ist, in dem die Legende der Entstehung Roms geschildert wird. Anschließend weist das zweite Kapitel weiterhin auf die Beziehung der Stadt mit dem Wasser hin. Dabei wird auf weitere Brunnen, die auf dem Aquädukt des Aqua Virgo liegen, eingegangen und deren Sagen erzählt, um darauf hin zum Hauptteil der Arbeit zu kommen, den Trevi-Brunnen. Zuerst wird die Geschichte seiner Entstehung betrachtet, dann sein Aufbau und letztendlich werden die Geschichten, die es über diesen Brunnen gibt, erzählt.

Zusammenfassend wird darauf eingegangen in wie weit, die Geschichten auch als Mythos funktionieren.

Diese Hausarbeit basiert hauptsächlich auf Berichten aus Reiseführern, aber auch auf Werken aus der Kunstgeschichte wie „Die Kunst der Stadt Rom“ von Leo Bruhn oder „Brunnen von Rom“ von Mario Sanfilippo. Leider muss man sagen, dass es zu den Mythen um die Fontana di Trevi kaum wissenschaftliche Literatur zu finden gab, deswegen denke ich, dass diese Arbeit ein erster Ansatz für eine kleine Systematik über die Geschichten, die es um den Brunnen gibt, ist.

2. Rom und seine Geschichten

2.1. Gründung Roms

Schon die Entstehung der italienischen Hauptstadt Rom ist mit Mythen und dem Element Wasser verbunden. Als Urvater wird oft Aeneas, ein trojanischer Prinz, angeben, der nach dem trojanischen Krieg nach Latium geflohen ist, wo er die Tochter des Königs heiratete. Einer seiner Nachfahren ist Numitor, der Vater von Rhea Silvia, die wiederum von dem Gott Mars Zwillinge gebar, um die sich dann der wohl berühmteste Mythos der Stadtgründung dreht.[3]

Nach der Geburt von Romolus und Remus, der Zwillinge der Königstochter und dem Kriegsgott, soll ihr Onkel Amulius die Beiden in dem überschwemmten Sumpfgebiet des Tibers ausgesetzt haben, da er sein Recht auf den Thron gefährdet sah.[4] Anschließend wurden die zwei Jungs laut Sage von einer Wölfin gesäugt bis ein Hirte sich ihrer annahm. Einige Quellen berichten, dass es sich bei dieser Wölfin wohl um eine Prostituierte gehandelt habe, die von den Hirten Lupa, die Wölfin,genannt wurde.[5]

Letztendlich entstand um circa 753 vor Christus Rom auf dem Palatin, also auf den Hügeln, die im Sumpfgebiet liegen, in dem die beiden Söhne ausgesetzt wurden. Dieser Name leitet sich, glaubt man der Legende, von Romolus ab, der alleiniger Herrscher wurde, nachdem es einen Streit zwischen ihm und seinem Bruder gab, Remus die Stadtgrenzen missachtete und übertrat und daraufhin umgebracht wurde. Angeblich ist dieser Streit das Ergebnis daraus, dass Romolus Remus bei einem Wettstreit täuschte, bei dem es bereits darum ging zu entscheiden nach wem die Stadt benannt werden soll.[6]

Wie man sieht, ist schon die Legende um die Gründung der Stadt eng mit Wasser verbunden. Romolus und Remus wurden auf dem Tiber ausgesetzt und somit lag ihr Schicksal in der Hand des Flusses. Und man könnte sogar behaupten, dass sie dem Tiber zu Ehren die Stadt um ihn herum gegründet haben.

2.2. Wasser und Rom

Rom hat viele Beinamen. Unter anderem ist diese Stadt die Königin des Wassers. Dies spiegelt sich in den Brunnen wieder, deren Zahl in die Tausende geht. Wasser spielt also eine wichtige Rolle. Wie eben schon erwähnt wurde ist der Gründungsmythos schon mit dem Element verbunden. Außerdem fließt der Tiber durch Rom, der eine wichtige Handelsverbindung der Stadt darstellt.

Neben dem Trevi-Brunnen, der später noch ausführlich betrachtet wird, gibt es noch andere Brunnen, die auf dem Aquädukt liegen, aus dem auch die Fontana di Trevi speist und um die sich Legenden ringen. Zum Beispiel die Fontana dei Quattro Fiumi (Vierströmebrunnen; Fig.1), der sich auf der Piazza Navona befindet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten Fig.1: Vierströmebrunnen

Er wurde 1651 von Gianlorenzo Bernini erbaut. Man sieht eine Felsgrotte, aus deren Mitte ein Obelisk ragt. An den Ecken befinden sich die vier größten Flüsse, die Donau (Fig.2), der Nil mit verhülltem Haupt (Fig.3), der Ganges (Fig.4) und der Rio de la Plata (Fig.5), die die damals bekannten Kontinente Europa, Asien, Afrika und Amerika symbolisieren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diese Figuren sind zu dem noch mit den für den Kontinent typischen Pflanzen und Tieren umgeben sind. Der Rio de la Plata nimmt eine abwehrende Haltung gegen die Kirche Sant’Agnese, die sich genau gegenüber befindet. Diese Kirche wurde von Berninis Konkurrenten Francesco Borromini erbaut, der angeblich einen Konstruktionsfehler begangen hat. Die Legende besagt nun, dass Bernini den Rio de la Plata absichtlich so platziert hat, damit es so aussieht, dass er Angst hätte, dass die Kirche einstürzt. Obwohl die Sant’Agnese erst später errichtet wurde, wird diese Geschichte immer und immer wieder erzählt.[7]

[...]


[1] Siehe DM Destinazione Mondo (Hg ): Zitate. URL: http://www.romaculta.it/zitate.html [Stand: 26.03.2010]

Siehe Rjr: Rom-Zitate. URL: http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_26/rom_zitate-3018/ [Stand: 26.03.2010]

[3] Vgl. Augias, Corrado: Die Geheimnisse Roms. Eine andere Geschichte der Ewigen Stadt. Osburg: Osburg Verlag, 2009, S.11.; Hintzen-Bohlen, Brigitte: Kunst & Architektur Rom. Köln: Könemann, 2000, S.10.; Vis-à-Vis: Rom. Spaziergänge, Vatikan, Cafés, Hotels, Shopping, Stadtplan, Musik, Antike, Museen, Restaurants, Palazzi. München: Dorling Kindersley, 2008. S.19.

[4] Vgl. Augias, Corrado (2009), S.11.; Hintzen-Bohlen, Brigitte (2000): S.10.; Sanfilippo, Mario: Die Brunnen von Rom. München: Hirmer, 1996, S.11.

[5] Vgl. Augias, Corrado (2009): S.11.

[6] Vgl. Augias, Corrado (2009): S.12. ; Hintzen-Bohlen, Brigitte (2000): S.10.

Vgl. Hintzen-Bohlen, Brigitte (2000): S.178.; Strieder, Swantje: MARCO POLO Reiseführer Rom. Reisen mit Insider-Tipps. Mit Cityatlas. Ostfildern: Mairdumont, 2009, S.38.; Vis-à-Vis (2008): S.54.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
La Fontana di Trevi - Ein Mythos?
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg  (Institut für Romanistik )
Veranstaltung
Mythos und Erinnerungsorte Italiens
Note
1,7
Autor
Jahr
2010
Seiten
20
Katalognummer
V165302
ISBN (eBook)
9783640808298
ISBN (Buch)
9783640807871
Dateigröße
2066 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Mythos, Erinnerungsorte, Trevibrunnen, Italien, Rom
Arbeit zitieren
Kristin Hofer (Autor:in), 2010, La Fontana di Trevi - Ein Mythos?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165302

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