In der wissenschaftlichen Forschung wie auch in der Praxis gewinnen Begriffe wie Neue Medien, Instruktionsdesign, Multimedia und E-Learning zunehmend an Bedeutung. Durch die Veränderung unserer Gesellschaft verändern sich auch die Lernformen, mittels derer Wissen vermittelt und zur Anwendung gebracht werden kann. In der heutigen Mediengesellschaft spielen Bücher und geschriebene Texte zwar weiterhin eine wichtige Rolle der Wissensvermittlung, aber es kommen neue mediale Formen hinzu. Ein Beispiel dafür ist der rasante Aufbau des World Wide Web, das am 6. August 1991 weltweit zur allgemeinen Benutzung freigegeben wurde und im Jahr 2007 von über 1,23 Milliarden Menschen genutzt wurde.
In der Bundesrepublik Deutschland nutzen 76% der Berufstätigen zwischen 14 und 64 Jahren derzeit das Internet. Dabei nutzen 21% häufiger, um Informationen für Schule, Ausbildung oder Beruf zu beschaffen. Derzeit sind die wichtigsten Informationsquellen auch von Internetnutzern über das aktuelle Geschehen noch das Fernsehen und die Zeitungen, aber es zeigt sich ein kontinuierlicher Zuwachs für das Internet. Dabei zeigt sich ein generationenspezifisches Nutzungsmuster für Multimedia und User-generated Content: die Nutzung fällt kontinuierlich ab bei zunehmendem Alter, während der Produzentenkreis insgesamt wächst.
Wenn die Bedeutung der Neuen Medien für die (Bildungs-) Gesellschaft steigt, dann tritt die Bedeutung des Lehrenden als Motivator und Koordinator sowohl des Lernstoffes als auch des Lerntempos zurück. Die Aufgabe, die bisher diesem zufiel, wird nun nicht mehr von einer anderen Person übernommen, sondern muss durch den Lernenden selbst erbracht werden. Insofern ist es nur konsequent, die volitionalen und emotionalen Aspekte des Lernens auf das Lehren mit Neuen Medien zu beziehen und diese aus psychologisch-pädagogischer Sicht zu untersuchen. Dies werden wir in der vorliegenden Hausarbeit zuerst theoretisch erläutern, dann anhand ausgewählter Beispiele verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Volitionale Aspekte
- Das Rubikon Modell
- Volitionale Strategien
- Handlungsorientierung versus Lageorientierung
- Fazit und Ausblick
- Verdeutlichung der untersuchten Aspekte an Beispielen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den volitionalen Aspekten des selbstgesteuerten Lernens, insbesondere im Kontext von Neuen Medien. Sie analysiert die Rolle der Willensanstrengung und Handlungskontrolle im Lernprozess und beleuchtet verschiedene volitionale Strategien, die zur Bewältigung von Hindernissen und zur erfolgreichen Zielerreichung beitragen können.
- Das Rubikonmodell und die Phasen der Handlung
- Volitionale Strategien nach Kuhl
- Handlungs- und Lageorientierung
- Die Bedeutung der Lernumgebung
- Praktische Beispiele und Analyse von E-Learning Plattformen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung des selbstgesteuerten Lernens im digitalen Zeitalter beleuchtet. Im zweiten Kapitel werden die volitionalen Aspekte des Lernens näher erläutert. Hierbei wird das Rubikonmodell von Heinz Heckhausen vorgestellt, welches die einzelnen Phasen einer Handlung beschreibt. Anschließend werden verschiedene volitionale Strategien nach Julius Kuhl vorgestellt, die dazu beitragen können, die Handlungskontrolle zu verbessern. Abschließend wird der Unterschied zwischen handlungsorientierten und lageorientierten Personen sowie die Bedeutung der Lernumgebung diskutiert.
Das dritte Kapitel fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf weitere Forschungsfragen.
Das vierte Kapitel stellt die Ergebnisse einer Gruppenarbeit vor, die sich mit der Analyse von E-Learning Plattformen im Bereich des Lateinunterrichts befasst. Die Arbeit betrachtet verschiedene Plattformen und bewertet diese hinsichtlich ihrer motivationalen, volitionalen und emotionalen Aspekte.
Schlüsselwörter
Selbstgesteuertes Lernen, Volition, Handlungskontrolle, Rubikonmodell, volitionale Strategien, Handlungsorientierung, Lageorientierung, E-Learning Plattformen, Motivation, Emotion, Lernumgebung.
- Arbeit zitieren
- Sandra Schwab (Autor:in), 2009, Selbstgesteuertes Lernen: Volitionale Aspekte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165425