Jedes Wort, das wir hören oder sehen, hinterläßt in unserem Gehirn Spuren. Jede Gehirnaktivität entspringt einer elektromagnetischen Quelle, die, wenn sie nur von einem ausreichend großen neuronalen Netzwerk hervorgerufen wird, ihrerseits magnetische Spuren hinterläßt. Diese kortikalen Magnetfelder werden durch die hochsensible Methode der Magnetoenzephalographie (MEG) sichtbar gemacht. Der exakte zeitliche Verlauf dieser Gehirnantworten und der Ort ihrer Entstehung wurden für stimmhafte und stimmlose, bilabiale und velare Silben gemessen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Wie wirkt Sprache im Gehirn?
- Wissenschaftstheoretische Vorüberlegungen
- Herangehensweise
- Grundlagen der Sprachperzeption
- Theorien der Sprachperzeption
- Phonetische Grundlagen der Sprachperzeption
- Die Grundeinheiten der Sprache: Sprachlaute
- Distinktive Merkmale
- Neurophysiologische und neuroanatomische Grundlagen der Sprachperzeption
- Die kortikalen Strukturen der Sprache (BRODMAN-Areale, BROCA- und WERNICKE-Areal)
- Lokalisationstheorien
- Lateralisation der Sprachverarbeitungsprozesse
- Grundlagen der Verarbeitung distinktiver phonetischer Merkmale
- Der Ort der Artikulation (OA)
- Stimmhaftigkeit (VOT)
- Methodische Grundlagen
- Grundprinzipien der Magnetoenzephalographie
- Was ist Biomagnetismus?
- Pro und Contra der Magnetoenzephalographie
- Elektrophysiologische Grundlagen der neuromagnetischen Quellenlokalisation
- Die Aktionspotentiale - „Sprache“ der Neuronen
- Fortleitung des Aktionspotentials
- Das Quellenmodell des äquivalenten Stromdipols
- Das Kopfmodell
- Das inverse Problem
- Aufbau des 37-Kanal-SQUID-Meßsystems
- Funktionsweise und wichtige Kenndaten
- Die Methodik der Auditorisch Evozierten Antworten
- Klassifikation und Nomenklatur der AEP und AEF
- Experimentelle Untersuchung der AEF, die durch Stimmhaftigkeit und Artikulationsort in beiden Hirnhälften hervorgerufen werden
- Hypothesen
- Experimentelles Design
- Das Stimulimaterial
- Der Vokalraum
- Generierung der Stimuli
- Durchführung des Experiments
- Probanden
- Vorbereitungen: Audiogramm, Händigkeits- und Diskriminationstest
- Die MEG-Messungen
- Die steady-state-Stimulation
- Datenanalysen
- Reduktion des Rauschens
- Artefaktausschluß und Mittelungsprozedur
- Quellenanalyse
- Statistische Analysen
- Latenz- und Amplitudeneffekte
- Lokalisationen
- Ergebnisse
- Diskussion
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Sprachperzeption im Gehirn mithilfe der Magnetoenzephalographie (MEG). Ziel ist es, den Einfluss von Stimmhaftigkeit und Artikulationsort auf evozierte kortikale Magnetfelder zu erforschen und die neurophysiologischen Prozesse der Sprachverarbeitung zu beleuchten.
- Neurophysiologische Grundlagen der Sprachperzeption
- Methodische Grundlagen der MEG
- Der Einfluss von Stimmhaftigkeit auf die Sprachverarbeitung
- Der Einfluss des Artikulationsortes auf die Sprachverarbeitung
- Lokalisation der Sprachverarbeitungsprozesse im Gehirn
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbemerkungen: Die Einleitung betont die Komplexität der Gehirnforschung und die Notwendigkeit, neurophysiologische Prozesse zur Erklärung menschlichen Denkens und Handelns zu untersuchen. Sie verweist auf die Bedeutung interdisziplinärer Forschung in der "Dekade des Gehirns".
Wie wirkt Sprache im Gehirn?: Dieses Kapitel dient als Übergang, der die Forschungsfrage formuliert und die gewählte Herangehensweise skizziert. Es beschreibt die Notwendigkeit, über rein verhaltensorientierte Ansätze der Psychologie hinauszugehen, um die komplexen Prozesse der Sprachverarbeitung zu verstehen.
Grundlagen der Sprachperzeption: Dieser Abschnitt liefert einen umfassenden Überblick über die theoretischen und empirischen Grundlagen der Sprachperzeption. Er behandelt phonetische Grundlagen, distinktive Merkmale, neurophysiologische und neuroanatomische Aspekte, Lokalisationstheorien und die Lateralisation der Sprachverarbeitung. Besondere Aufmerksamkeit wird der Verarbeitung distinktiver phonetischer Merkmale wie Artikulationsort und Stimmhaftigkeit gewidmet, welche zentrale Aspekte der späteren experimentellen Untersuchung bilden.
Methodische Grundlagen: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Prinzipien der Magnetoenzephalographie (MEG) als Forschungsmethode. Es erklärt den Biomagnetismus, die Vorteile und Nachteile der MEG im Vergleich zu anderen Verfahren, und geht auf die elektrophysiologischen Grundlagen der neuromagnetischen Quellenlokalisation ein, einschließlich der Aktionspotentiale, der Signalfortleitung, des Quellenmodells und des inversen Problems. Der Aufbau des verwendeten 37-Kanal-SQUID-Messsystems wird ebenfalls ausführlich erläutert.
Die Methodik der Auditorisch Evozierten Antworten: Hier wird die Methodik der auditorisch evozierten Felder (AEF) vorgestellt, die zur Untersuchung der Sprachperzeption eingesetzt wird. Es erfolgt eine Klassifizierung und Nomenklatur der AEF, um den methodischen Rahmen für die nachfolgende experimentelle Untersuchung zu schaffen.
Experimentelle Untersuchung der AEF, die durch Stimmhaftigkeit und Artikulationsort in beiden Hirnhälften hervorgerufen werden: Dieses Kapitel beschreibt das experimentelle Design, das Stimulimaterial (Vokale), die Probanden, die Durchführung und die Datenanalyse. Es werden die Hypothesen formuliert und die statistischen Methoden zur Auswertung der MEG-Daten vorgestellt.
Schlüsselwörter
Sprachperzeption, Magnetoenzephalographie (MEG), Stimmhaftigkeit, Artikulationsort, evozierte kortikale Magnetfelder, Neurophysiologie, Sprachverarbeitung, Lokalisation, Lateralisation, Akustische Stimuli, Datenanalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Sprachperzeption im Gehirn - Eine magnetoenzephalografische Untersuchung
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Sprachperzeption im Gehirn, insbesondere den Einfluss von Stimmhaftigkeit und Artikulationsort auf die Verarbeitung von Sprachlauten. Sie verwendet die Magnetoenzephalographie (MEG) als Messmethode.
Welche Methode wird angewendet?
Die Hauptmethode ist die Magnetoenzephalographie (MEG). Die Arbeit beschreibt detailliert die methodischen Grundlagen der MEG, einschließlich Biomagnetismus, Quellenlokalisation und das verwendete 37-Kanal-SQUID-Messsystem. Auditorisch evozierte Felder (AEF) werden zur Untersuchung der Sprachverarbeitung eingesetzt.
Welche Faktoren werden untersucht?
Die Arbeit untersucht den Einfluss von zwei zentralen phonetischen Merkmalen auf die Sprachverarbeitung: Stimmhaftigkeit (VOT) und Artikulationsort (OA). Das Ziel ist es, die neuronalen Prozesse zu identifizieren, die diesen Merkmalen zugrunde liegen.
Welche Ergebnisse werden erwartet?
Die Arbeit erwartet, dass die MEG-Messungen Unterschiede in den evozierten kortikalen Magnetfeldern zeigen, abhängig von Stimmhaftigkeit und Artikulationsort. Diese Unterschiede sollen Aufschluss über die Lokalisation und die zeitlichen Abläufe der Sprachverarbeitungsprozesse geben.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Vorbemerkungen, Grundlagen der Sprachperzeption (inklusive theoretischer und neuroanatomischer Aspekte), Methodische Grundlagen der MEG, Methodik der Auditorisch Evozierten Antworten, Experimentelle Untersuchung (Design, Stimuli, Datenanalyse), Ergebnisse, Diskussion und Zusammenfassung. Ein Inhaltsverzeichnis bietet eine detaillierte Übersicht.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sprachperzeption, Magnetoenzephalographie (MEG), Stimmhaftigkeit, Artikulationsort, evozierte kortikale Magnetfelder, Neurophysiologie, Sprachverarbeitung, Lokalisation, Lateralisation, Akustische Stimuli, Datenanalyse.
Welche Kapitel gibt es?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu Vorbemerkungen, der Wirkungsweise von Sprache im Gehirn, Grundlagen der Sprachperzeption, methodischen Grundlagen (MEG), der Methodik auditorisch evozierter Antworten, der experimentellen Untersuchung (inkl. Hypothesen, Design, Stimuli, Durchführung und Datenanalyse), Ergebnissen, Diskussion und Zusammenfassung sowie Ausblick.
Was sind die Ziele der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die neurophysiologischen Prozesse der Sprachperzeption zu erforschen, den Einfluss von Stimmhaftigkeit und Artikulationsort auf die kortikalen Magnetfelder zu untersuchen und die Lokalisation der Sprachverarbeitungsprozesse im Gehirn zu bestimmen.
Welche Art von Daten wird analysiert?
Die Datenanalyse umfasst die Verarbeitung von MEG-Daten, die Reduktion von Rauschen, den Ausschluss von Artefakten, die Quellenanalyse, statistische Analysen und die Bewertung von Latenz- und Amplitudeneffekten.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf Theorien der Sprachperzeption, neurophysiologische und neuroanatomische Grundlagen der Sprachverarbeitung, sowie Lokalisationstheorien und die Lateralisation der Sprachverarbeitung.
- Arbeit zitieren
- Hans Menning (Autor:in), 1997, MEG-Untersuchung der Sprachperzeption anhand des Einflusses der Stimmhaftigkeit und des Artikulationsortes auf evozierte kortikale Magnetfelder, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1655