1.2.1 Erkenntnisinteresse
Einleitend wurde der steigende Bedarf kontinuierlicher, lebensbegleitender beruflicher Weiterbildung und somit auch der eines stärkeren Einbezugs älterer Arbeitnehmer thematisiert. Da die Personalentwicklung der Unternehmen bisher primär auf eine jüngere Zielgruppe ausgerichtet war (vgl. Adenauer 2002, S. 3), stellt sich die Frage, inwieweit die steigende Anzahl Älterer künftig bei der Ausgestaltung berücksichtigt werden muss. Grund hierfür könnten z.B. andere Lernpräferenzen oder Lerngewohnheiten älterer Teilnehmer sein. Weiterbildung kann auf verschiedene Weise erfolgen, z.B. selbst-gesteuert durch den Lernenden, oder im Rahmen institutionalisierter Lernprozesse formell oder nicht- formell.1 Typische Formate in diesem Kontext sind z.B. Kurse oder Seminare, in denen Lernen dozentengesteuert stattfindet (vgl. Roßnagel 2008, S. 1). Die vorliegende Arbeit soll sich auf Letztgenanntes beschränken. Ziel ist es, anhand einschlägiger Fachliteratur Handlungsempfehlungen hinsichtlich einer alterssensiblen Ausgestaltung formeller, betrieblicher Weiterbildungsmaßnahmen zu erstellen. Es soll sich dabei ausschließlich auf die Untersuchung dozentengeleiteter Kurse und Seminare2 konzentriert werden. Insbesondre soll untersucht werden
- welche kognitiven Fähigkeiten im Alter abbauen und wie diese die Lernfähigkeit beeinflussen,
- welche Anforderungen hinsichtlich Didaktik und Methodik bei der Aufbereitung der Kurse an den Dozenten bestehen und
- welche Art der Teilnehmerzusammensetzung in den Kursen empfohlen, bzw. präferiert wird.
Beachtung finden soll weiterhin, inwieweit unterschiedliche Bildungsvoraussetzungen und die Lernpraxis der Teilnehmer bei der Ausgestaltung berücksichtigt werden müssen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problembeschreibung
- 1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- 1.2.1 Erkenntnisinteresse
- 1.2.2 Herangehensweise
- 2. Begriffliche Annäherungen und Definitionen
- 2.1 Ältere Arbeitnehmer
- 2.2 Qualifizierung und Weiterbildung
- 2.2.1 Formale, nicht formale und informelle Weiterbildung
- 2.2.2 Allgemeine, berufliche und betriebliche Weiterbildung
- 2.2.3 Weiterbildung im Kontext lebenslangen Lernens
- 3. Soziodemografischer Wandel und Weiterbildungsverhalten im Lebenslauf
- 3.1 Demografischer Wandel
- 3.1.1 Die Schrumpfung der Bevölkerung
- 3.1.2 Lebenserwartung
- 3.1.3 Wanderung und Gesamtauswirkungen
- 3.2 Auswirkungen des demografischen Wandels auf das Erwerbspersonenpotenzial
- 3.3 Weiterbildungsverhalten im Lebenslauf
- 3.3.1 Forschung zur Weiterbildungsbeteiligung
- 3.3.2 Weiterbildungsbeteiligung im Lebenslauf
- 3.4 Weiterbildungsverhalten und Bildungshintergrund
- 4. Theoretische Hintergründe und Erklärungsmodelle
- 4.1 Humankapitaltheorie
- 4.2 Kognitiver Leistungswandel und Lernfähigkeit im Alter
- 4.2.1 Das Defizitmodell des Alters
- 4.2.2 Kognitiver Leistungswandel im Lebenslauf
- 4.2.3 Lernfähigkeit älterer Arbeitnehmer
- 4.2.4 Lernbereitschaft und Lernkompetenz älterer Arbeitnehmer
- 5. Konzeptionelle Überlegungen alterssensibler Seminargestaltung
- 5.1 Methodisch/didaktische Empfehlungen zur alterssensiblen Seminargestaltung
- 5.1.1 Begriffsbestimmung der Termini Didaktik und Methodik
- 5.1.2 Grundzüge altersgerechter Didaktik und Methodik
- 5.1.3 Handlungsempfehlungen an die Rolle des Dozenten
- 5.2 Altersspezifische vs. altersunspezifische Weiterbildung
- 5.2.1 Altersspezifische Weiterbildung
- 5.2.2 Altersunspezifische Weiterbildung
- 5.2.3 Handlungsempfehlung zur Gruppenzusammensetzung
- 5.3 Beachtung unterschiedlicher Bildungsvoraussetzungen
- 6. Fazit
- 6.1 Zusammenfassung
- 6.2 Abschließende Betrachtung der Ergebnisse und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit von Jan Philip Wall befasst sich mit der Qualifizierung älterer Arbeitnehmer im Kontext betrieblicher Weiterbildung. Ziel ist es, die Gestaltung formeller Weiterbildungsangebote in Bezug auf die besonderen Bedürfnisse und Herausforderungen älterer Arbeitnehmer zu untersuchen.
- Der demografische Wandel und seine Auswirkungen auf das Erwerbspersonenpotenzial
- Weiterbildungsverhalten älterer Arbeitnehmer im Lebenslauf
- Theoretische Ansätze zur Erklärung der Lernfähigkeit im Alter
- Konzeptionelle Überlegungen zur alterssensiblen Gestaltung von Weiterbildungsangeboten
- Methodisch-didaktische Empfehlungen für die Gestaltung altersgerechter Weiterbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, in der die Relevanz des Themas und die Zielsetzung der Arbeit erläutert werden. Anschließend werden wichtige Begriffe wie "ältere Arbeitnehmer", "Qualifizierung" und "Weiterbildung" definiert. Kapitel 3 beschäftigt sich mit dem soziodemografischen Wandel und seinen Auswirkungen auf das Weiterbildungsverhalten im Lebenslauf. In Kapitel 4 werden verschiedene theoretische Ansätze zur Erklärung der Lernfähigkeit im Alter betrachtet. Die Arbeit gipfelt in einer Auseinandersetzung mit konzeptionellen Überlegungen zur alterssensiblen Gestaltung von Seminaren, die mit methodisch-didaktischen Empfehlungen abgeschlossen wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themenbereiche alternde Gesellschaft, Demografie, Lebenslanges Lernen, Weiterbildungsbeteiligung, Lernfähigkeit im Alter, alterssensible Didaktik, methodische Gestaltung von Weiterbildungsangeboten und Qualifizierung älterer Arbeitnehmer. Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene relevante Studien und Forschungsprojekte im Bereich der Erwachsenenbildung und Gerontologie.
- Arbeit zitieren
- Jan Wall (Autor:in), 2010, Qualifizierung älterer Arbeitnehmer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165521