Der Utilitarismus hat es sich zum Prinzip gemacht, alles was für den Menschen nützlich (pleasure) ist zu maximieren, und alles Leid (pain) zu minimieren. Folglich ist das was nützlich ist auch moralisch gut und das was Leid produziert moralisch schlecht. Auf den ersten Blick wirkt dieses Prinzip pragmatisch und ist in der Anwendung einfach. Jedoch können sich Probleme mit solch einem Prinzip ergeben. Ein oft hervorgebrachtes Problem bezieht sich auf fehlende Gerechtigkeitsaspekte im Utilitarismus. So kann beispielsweise ein individuelles Interesse der Mehrheit geopfert werden. Auch kann der Utilitarismus "ungerechte" Verteilungen fördern. Wie der Utilitarismus solche "ungerechten" Verteilungen ermöglicht, wird innerhalb des zweiten Abschnittes dieser Arbeit dargelegt. Darauf aufbauend sollen drei Ideen vorgestellt werden, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, jene Problematik zu lösen. Den Anfang macht B. Gesang mit seiner Idee eines humanen Utilitarismus. Darauf wird die Idee von N. Rescher dargestellt. Den Schluss bildet die mathematiklastige Idee von Trapps Gerechtigkeitsutilitarismus. Diese drei Ideen sollen nach ihrer Präsentation dahin- gehend einzeln diskutiert werden, ob letztendlich eine Berücksichtigung von Gerechtigkeitsaspekten erfolgt ist2. Zudem stellt sich die Frage, sofern Gerechtigkeitsaspekte erfolgreich implementiert wurden, ob es sich bei diesen Ideen wirklich noch um eine Form des Utilitarismus handelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Klassischer Utilitarismus
- Gesangs humaner Utilitarismus
- Reschers Effective Average-Konzept
- Der Trappsche Gerechtigkeitsutilitarismus
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Frage, ob Gerechtigkeit im Utilitarismus integriert werden kann. Dabei werden die zentralen Prinzipien des klassischen Utilitarismus, wie Wertmonismus, universelle Glücksmaximierung und Konsequentialismus, beleuchtet. Die Arbeit untersucht anschließend, ob und wie die Ideen eines humanen Utilitarismus (Gesang), des Effective Average-Konzepts (Rescher) und des Gerechtigkeitsutilitarismus (Trapp) den Gerechtigkeitsaspekt im Utilitarismus erfolgreich berücksichtigen.
- Das Problem der fehlenden Gerechtigkeit im klassischen Utilitarismus
- Die Integration von Gerechtigkeitsaspekten in verschiedene Utilitaristische Modelle
- Die Frage, ob die modifizierten Modelle noch als Utilitarismus gelten können
- Die Analyse des Einflusses von Gerechtigkeit auf die Kernprinzipien des Utilitarismus
- Die Bewertung der verschiedenen Ansätze zur Integration von Gerechtigkeit im Utilitarismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die zentralen Fragen der Arbeit dar. Es beleuchtet den Konflikt zwischen Utilitarismus und Gerechtigkeit und führt in die Grundkonzepte des Utilitarismus ein.
- Klassischer Utilitarismus: Dieses Kapitel präsentiert die drei Kernprinzipien des klassischen Utilitarismus: Wertmonismus, universelle Glücksmaximierung und Konsequentialismus. Es diskutiert die Definition von Glück und das Gleichheitspostulat im Zusammenhang mit der Maximierung des Glücks.
- Gesangs humaner Utilitarismus: Dieses Kapitel stellt die Ideen des humanen Utilitarismus von Gesang vor und analysiert, ob diese eine Berücksichtigung von Gerechtigkeitsaspekten ermöglichen.
- Reschers Effective Average-Konzept: Dieses Kapitel erläutert das Effective Average-Konzept von Rescher und untersucht dessen Potenzial zur Lösung des Gerechtigkeitsproblems im Utilitarismus.
- Der Trappsche Gerechtigkeitsutilitarismus: Dieses Kapitel beschreibt Trapps mathematisch fundierten Ansatz des Gerechtigkeitsutilitarismus und diskutiert, ob dieser Ansatz zu einer erfolgreichen Integration von Gerechtigkeit führt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind Utilitarismus, Gerechtigkeit, Wertmonismus, universelle Glücksmaximierung, Konsequentialismus, humaner Utilitarismus, Effective Average-Konzept, Gerechtigkeitsutilitarismus, Hedonismus, Eudämonismus, Glück, Leid, Nutzen, Präferenzen, moralische Bewertung, Individuum, Gleichheit, Aggregation.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Schneider (Autor:in), 2010, Die Gerechtigkeit und der Utilitarismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165678