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Legitimität und Delegitimisierung bewaffneter Gruppen

Title: Legitimität und Delegitimisierung bewaffneter Gruppen

Bachelor Thesis , 2010 , 33 Pages , Grade: 1.5

Autor:in: Martina Schöb (Author)

Ethnology / Cultural Anthropology
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Seit Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts sind an die Stelle der Kriege zwischen regulären
Armeen, die den politischen Willen ihrer Gegner auszuschalten versuchen, die unterschiedlichsten
Gewaltakteure getreten, denen es zumeist um Macht und Einfluss innerhalb eines begrenzten Gebietes und manchmal auch darüber hinaus geht. Dabei wird die Zivilbevölkerung oft in Kampfhandlungen hineingezogen. Sie dient als Schutz und logistische Stütze oder wird schlimmstenfalls als Hauptziel benutzt. Die bewaffneten Gruppen, die an gegenwärtigen inner- und substaatlichen Konflikten und Kriegen beteiligt sind, werden oft als nichtstaatliche Gewaltakteure bezeichnet. Wobei diese Bezeichnung nicht immer angebracht ist, da manche unter ihnen nach Kriegen selbst zu staatlichen Akteuren werden oder bereits während den Konflikten quasistaatliche Funktionen einnehmen. Im Allgemeinen aber sind die diversen Gewaltakteure nicht in formale staatliche Institutionen, wie die regulären Streitkräfte oder die Polizei, integriert. Aus idealtypischer Sicht kann man die kontemporären bewaffneten Akteursfigurationen in folgende Typen unterteilen: Warlords, Rebellen, Terroristen, organisierte Kriminelle, Milizen und paramilitärische Gruppen sowie Söldner und private Sicherheitsfirmen. Gewaltsame Figurationen weisen ähnliche Anforderungen auf wie alle sozialen Organisationen, die ein gemeinsames Ziel verfolgen und längerfristig Bestand haben möchten. Es muss beispielsweise eine interne Kommunikation etabliert werden, Aktivitäten müssen koordiniert und Mittel beschafft werden, um Mitarbeiter zu beschäftigen. Doch der spezielle Charakter von bewaffneten Gruppen, im Gegensatz zu anderen sozialen Organisationen, ist der, dass sie Gewalt anwenden, um an Macht zu gelangen. Damit diese Gruppen ihre Macht dauerhaft sichern können, ist wenigstens eine Selbstlegitimierung ihrer Gewaltanwendung vonnöten. Im Zentrum dieser Arbeit stehen die oben aufgeführten idealtypischen Gewaltakteure. Es soll herausgearbeitet werden, unter welchen Voraussetzungen solche Gewaltakteure in ihrem sozialen Umfeld Legitimität erwarten können. Da eine Legitimierung nicht immer gelingt oder bewaffnete Gruppen die erlangte Legitimität wieder verlieren, werden auch Gründe analysiert, die zu einer Delegitimisierung führen.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis

  • 1. Einleitung
    • 1.1 Politische Soziologie als theoretische Grundlage zur Untersuchung bewaffneter Gruppen
    • 1.2 Der gesellschaftstheoretische Rahmen bei der Analyse bewaffneter Gruppen
    • 1.3 Aufbau und Gliederung
  • 2. Gewalt, Macht und Herrschaft
    • 2.1 Staatliche vs. (re)privatisierte Gewalt
    • 2.3 Von der reinen Gewaltanwendung zum Aufbau von Machtbeziehungen
    • 2.4 Die Institutionalisierung der Macht: Transformation von Macht zu Herrschaft
  • 3. Basislegitimitäten: Stabilisierung von Herrschaftsordnungen
  • 4. Die Formation von Gewaltakteuren gegen bestehende Herrschaftsordnungen
  • 5. Die soziale Organisation bewaffneter Gruppen: Anführer, Mitglieder und Anhänger
  • 6. Legitimität und Delegitimisierung idealtypischer Gewaltakteure
    • 6.1 Warlordgruppierungen
    • 6.2 Rebellenbewegungen
    • 6.3 Terrorgruppen
    • 6.4 Kriminelle Organisationen
    • 6.5 Milizen und paramilitärische Gruppen
    • 6.6 Söldner und private Sicherheits- und Militärunternehmen
    • 6.7 Die Verflechtung verschiedener Gewaltunternehmer im Kontext der Weltgesellschaft
  • 7. Fallbeispiel: Die Forces Nouvelles de Côte d'Ivoire (FNCI)
  • 8. Resümee

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die vorliegende Arbeit analysiert die Legitimität und Delegitimisierung von bewaffneten Gruppen im Kontext gegenwärtiger inner- und substaatlicher Konflikte. Sie fokussiert auf die Voraussetzungen, unter denen diese Akteure in ihrem sozialen Umfeld Legitimität erlangen können, sowie auf die Gründe, die zu einer Delegitimisierung führen.

  • Die Rolle von Gewalt, Macht und Herrschaft im Verhältnis zwischen bewaffneten Gruppen und der Gesellschaft
  • Die Analyse verschiedener idealtypischer Gewaltakteure, wie Warlords, Rebellen, Terroristen, kriminelle Organisationen, Milizen und Söldner
  • Die Faktoren, die zur Legitimierung und Delegitimisierung bewaffneter Gruppen beitragen, wie soziale Organisation, politische Ziele und die Wahrnehmung durch die Bevölkerung
  • Die Bedeutung von Legitimität für den Aufstieg, die Stabilität und den Erfolg bewaffneter Gruppen
  • Die Anwendung der politischen Soziologie als theoretischer Rahmen zur Untersuchung bewaffneter Gruppen

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung stellt die Problemstellung und den wissenschaftlichen Hintergrund der Arbeit dar. Sie beleuchtet den Aufstieg von bewaffneten Gruppen als neue Akteure in gegenwärtigen Konflikten und die Notwendigkeit, ihre Legitimität und Delegitimisierung zu analysieren. Kapitel 2 befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Arbeit und führt die zentralen Konzepte von Gewalt, Macht und Herrschaft ein. In Kapitel 3 werden die Basislegitimitäten von Herrschaftsordnungen untersucht, die als Grundlage für die Entstehung von bewaffneten Gruppen dienen können. Kapitel 4 analysiert die Formation von Gewaltakteuren gegen bestehende Herrschaftsordnungen und die Herausforderungen, die sie bewältigen müssen. Kapitel 5 beleuchtet die soziale Organisation von bewaffneten Gruppen, ihre Anführer, Mitglieder und Anhänger. In Kapitel 6 werden verschiedene idealtypische Gewaltakteure betrachtet, darunter Warlords, Rebellen, Terroristen, kriminelle Organisationen, Milizen und Söldner. Die Legitimitäts- und Delegitimisierungsmechanismen dieser Akteure stehen im Fokus.

Schlüsselwörter

Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Legitimität und Delegitimisierung von bewaffneten Gruppen in gegenwärtigen Konflikten. Schlüsselbegriffe sind Gewalt, Macht, Herrschaft, Staatlichkeit, Nichtstaatlichkeit, idealtypische Gewaltakteure, soziale Organisation, politische Ziele, Wahrnehmung durch die Bevölkerung, politische Soziologie und gesellschaftstheoretischer Rahmen.

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Details

Title
Legitimität und Delegitimisierung bewaffneter Gruppen
College
University of Basel  (Ethnologisches Seminar)
Course
Die Westafrikanische Konfliktregion
Grade
1.5
Author
Martina Schöb (Author)
Publication Year
2010
Pages
33
Catalog Number
V165882
ISBN (eBook)
9783640817900
ISBN (Book)
9783640821341
Language
German
Tags
Konflikte Forces Nouvelles Krieg armed actors Macht Herrschaft
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Martina Schöb (Author), 2010, Legitimität und Delegitimisierung bewaffneter Gruppen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165882
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