Bis Mai 2000 schien die Internetwelt noch in Ordnung. Ein prognostiziertes riesiges Wachstumpotenzial führte zu bedenkenlosen Investitionen in den Internetbereich. Boo.com, eine der grössten E-Commerce-Firmen, welche sich auf Bekleidung spezialisierte, galt als das Highlight.
Innerhalb eines halben Jahres wurden über 100 Millionen US-Dollar ausgegeben, 300 Angestellte eingestellt und Filialen in Weltmetropolen errichtet. Dann kam der 18. Mai 2000. Das Wall Street Journal berichtete vom Scheitern des Internethändlers boo.com: «Dem Unternehmen fehlen zusätzliche 30 Millionen». Investoren wurde offenbar bewusst, dass irgendwas falsch lief und verweigerten weitere Investitionen. Boo.com war nach nur einem halben Jahr Pleite.1
Die Ursachen des Niedergangs lagen in überzogenen Marketingausgaben und dem extravaganten Reisestil der Manager. Ein weiterer Grund dürfte aber sein, dass einfach viel zu wenige Kunden bei boo.com einkauften.
Boo.com war der Anfang einer Flut von weiteren Konkursen von Internetfirmen, nachdem ein Umdenken bei den Investoren stattgefunden hat. Es wurde nur noch sehr vorsichtig in den EBusiness-Bereich investiert. Der Internet-Boom schien sich dem Ende zuzuneigen. Unternehmen erwarteten bei steigenden Nutzerzahlen eine ähnliche Zunahme der Käufer im Internet, was bei weitem nicht der Fall war. Die Gründe liegen im technischen Bereich, Sicherheitsfragen und beim fehlenden Vertrauen der Kunden gegenüber der Internetbranche.
Auch der Erfolg von Newsportale wurde angezweifelt. Gemäss einer Studie von Forrester Research gab es 1999 rund 43 Portale in Europa, dagegen nur 9 in den USA. Forrester sagte damals voraus, dass insgesamt nur 17 überleben werden und die Übrigen aufgrund hoher finanziellen Verlusten vom Markt verschwinden werden. Am aussichtsreichsten sind die Portale von MSN und Yahoo sowie diejenigen der Telekommunikationsunternehmen, so die Studie.2
[...]
1 http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/8165/1.html
2 http://news.zdnet.de/story/0,,t101-s2048231,00.html
Inhaltsverzeichnis
- Teil 1
- Einleitung
- Was sind virtuelle Communities
- Begriffserklärung
- Definition der virtuellen Community (VC)
- Aufbau von VC
- Nutzen für Anbieter und Anwender
- Einsatz von VC zur Produktvermarktung
- Unterschiede zwischen 1:1-Marketing und klassischen Direkt-Marketing
- VC's als Marketinginstrument
- Potenzial zur Kundenbindung durch VC's
- Einbindung von Fremdanbietern und Kooperationen
- Teil 2
- ökonomische Aspekte
- Investitionen
- Return on Invest
- Teil 3
- Zukünftige Entwicklungstendenzen und externe Einflüsse
- Ethik und Datenschutz(gesetz)
- Bedeutung von virtuellen Communities für das Marketing
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Frage, wie virtuelle Communities für die Gewinnung von Kunden für Produkte oder Dienstleistungen genutzt werden können. Sie untersucht die Definition und den Aufbau von virtuellen Communities (VC), analysiert ihren Nutzen für Anbieter und Anwender und erörtert den Einsatz von VC als Marketinginstrument.
- Die Rolle von virtuellen Communities im Online-Marketing
- Das Potenzial von VC zur Kundenbindung und -gewinnung
- Die ökonomischen Aspekte von VC, einschliesslich Investitionen und Return on Invest
- Zukünftige Entwicklungstendenzen und externe Einflüsse auf VC, wie Ethik und Datenschutz
- Die Bedeutung von VC für das Marketing in der digitalen Welt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung liefert einen historischen Überblick über den Aufstieg und Fall von Internetfirmen und den Wandel im Online-Marketing. Sie stellt die Notwendigkeit von Community-Marketing in den Vordergrund, um Vertrauen zu schaffen und Kundenbedürfnisse zu erfüllen.
Das Kapitel "Was sind virtuelle Communities?" definiert den Begriff und erklärt den Aufbau von VC. Es zeigt die Unterschiede zwischen virtuellen und realen Gemeinschaften auf und beleuchtet die Vorteile und Herausforderungen, die mit VC verbunden sind. Das Kapitel beleuchtet auch die verschiedenen Arten von VC, die in verbraucherorientierte und B2B-Communities unterteilt werden.
Das Kapitel "Einsatz von VC zur Produktvermarktung" analysiert den Unterschied zwischen 1:1-Marketing und klassischem Direkt-Marketing und untersucht das Potenzial von VC als Marketinginstrument. Es beleuchtet die Möglichkeit, Kunden durch die Einbindung von Fremdanbietern und Kooperationen an eine Marke zu binden.
Das Kapitel "ökonomische Aspekte" befasst sich mit Investitionen und Return on Invest im Zusammenhang mit VC. Es zeigt die Bedeutung von strategischem Einsatz und gezielter Investition in VC auf, um den maximalen Nutzen zu erzielen.
Das Kapitel "Zukünftige Entwicklungstendenzen und externe Einflüsse" beleuchtet die Bedeutung von Ethik und Datenschutz im Kontext von VC. Es geht auf die Notwendigkeit von ethischem Umgang mit Nutzerdaten ein und betrachtet die zukünftige Entwicklung von VC im Hinblick auf externe Einflüsse wie Gesetzgebung und gesellschaftliche Trends.
Schlüsselwörter
Virtuelle Communities, Community-Marketing, Online-Marketing, Kundenbindung, Kundengewinnung, 1:1-Marketing, Investitionen, Return on Invest, Ethik, Datenschutz, digitale Welt, Trends, Entwicklungstendenzen.
- Arbeit zitieren
- Marcus Bren (Autor:in), 2003, Wie können mit virtuellen Communities Menschen für Produkte und Dienstleistungen gewonnen werden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16591