Wenn man die Entwicklung der romanischen Sprachen betrachtet, wird die besondere Bedeutung des Vulgärlateins deutlich. Es bildet ihre Grundlage, denn viele sprachliche Fakten der romanischen Sprachen lassen sich als Entwicklung des Vulgärlateins erklären. In diesem Zusammenhang darf auch der Einfluss des Germanischen, des Französischen sowie des Arabischen nicht außer Acht gelassen werden.
In folgender Arbeit wird das Hauptaugenmerk auf den germanischen, besonders auf den westgotischen Einfluss auf der Iberischen Halbinsel gelegt. Zuerst sollen die germanischen Stämme vorgestellt werden, die zu jener Zeit die Iberische Halbinsel besiedelt haben. Darüber hinaus werden die politischen und kulturellen Ereignisse in der Zeit vom 4. bis zum 6. Jahrhundert n. Chr. erläutert, die im Zusammenhang mit der Entwicklung des Spanischen von Bedeutung sind. Hier ist insbesondere das politische Ereignis der Völkerwanderung wichtig.
Im zweiten Teil der Arbeit sollen die sprachlichen Einflüsse der germanischen Sprachen auf das Vulgärlatein und somit gleichzeitig auf das heutige Spanisch thematisiert werden. Es hat sich als sinnvoll erwiesen, diese in drei Kategorien zu gliedern. Im Folgenden werden zuerst die Entlehnungen im Wortschatz erwähnt und weiterhin soll auf die Einflüsse im Bereich der Morphologie hingewiesen werden. Der Schwerpunkt der Arbeit wird aber auf die Entlehnungen im Bereich Personen- und Ortsnamen gelegt, da viele aktuelle spanische Vor- und Familiennamen der gotischen Sprache entstammen. Abschließend werden weitere Germanismen angesprochen, die erst später, und nicht über das Vulgärlatein, in die spanische Sprache aufgenommen wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die historischen Hintergründe des Einflusses des Germanischen auf der Iberischen Halbinsel
- Die Germanenstämme
- Kontakte zwischen den Germanen und den Römern vor der Völkerwanderung
- Kontakte zwischen den Germanen und den Römern zur Zeit der Völkerwanderung
- Sprachliche Einflüsse
- Germanische Elemente im Vulgärlatein
- Das westgotische Superstrat in Spanien
- Wortschatz
- Morphologie
- Personen- und Ortsnamen
- Innerromanische Entlehnungen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einfluss des Germanischen, insbesondere des Westgotischen, auf die Iberische Halbinsel. Sie untersucht die historischen Hintergründe dieser Einflussnahme, indem sie die germanischen Stämme vorstellt, die die Halbinsel besiedelten, und die politischen und kulturellen Ereignisse des 4. bis 6. Jahrhunderts n. Chr. beleuchtet, die für die Entwicklung des Spanischen von Bedeutung sind. Der Schwerpunkt liegt auf den sprachlichen Einflüssen des Germanischen auf das Vulgärlatein und somit auf das heutige Spanisch, wobei die Entlehnungen im Wortschatz, der Morphologie und insbesondere im Bereich der Personen- und Ortsnamen analysiert werden.
- Die Rolle der germanischen Stämme, insbesondere der Westgoten, bei der Besiedlung der Iberischen Halbinsel
- Die politischen und kulturellen Ereignisse des 4. bis 6. Jahrhunderts n. Chr. und ihre Bedeutung für die Entwicklung des Spanischen
- Die sprachlichen Einflüsse des Germanischen auf das Vulgärlatein, insbesondere im Bereich des Wortschatzes, der Morphologie und der Personen- und Ortsnamen
- Die Bedeutung des westgotischen Superstrats für die spanische Sprache
- Die Herausarbeitung des spezifischen Einflusses der Westgoten auf die Iberische Halbinsel im Vergleich zu anderen germanischen Stämmen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des germanischen Einflusses auf die Iberische Halbinsel ein und verdeutlicht die Bedeutung des Vulgärlateins für die Entwicklung der romanischen Sprachen. Das zweite Kapitel beleuchtet die historischen Hintergründe dieses Einflusses, indem es die germanischen Stämme, insbesondere die Westgoten, sowie die politischen und kulturellen Ereignisse des 4. bis 6. Jahrhunderts n. Chr. im Kontext der Völkerwanderung erörtert. Die Kontakte zwischen Germanen und Römern werden sowohl vor als auch während der Völkerwanderung behandelt, wobei die Bedeutung der germanischen Krieger im römischen Heer hervorgehoben wird. Im dritten Kapitel wird die sprachliche Einflussnahme der germanischen Sprachen auf das Vulgärlatein und somit auf das heutige Spanisch thematisiert. Der Fokus liegt auf den Entlehnungen im Wortschatz, der Morphologie und insbesondere im Bereich der Personen- und Ortsnamen.
Schlüsselwörter
Westgoten, Germanische Sprache, Iberische Halbinsel, Vulgärlatein, Spanisch, Sprachgeschichte, Völkerwanderung, Wortschatz, Morphologie, Personen- und Ortsnamen, Superstrat, Entlehnungen, Sprachkontakt, Romanische Sprachen, historische Hintergründe.
- Arbeit zitieren
- Sarah Nadjafi (Autor:in), 2009, Die Westgoten und der germanische Einfluss auf der Iberischen Halbinsel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166028