Die folgende Analyse zweier Zeitungsartikel basiert zum einen auf der Grundannahme, dass die Strukturstellen, die vom Verbkomplex eröffnet werden, durch syntaktische Einheiten unterschiedlicher Größe besetzt werden können. Zum anderen wird davon ausgegangen, dass es prinzipiell nur drei Möglichkeiten gibt, syntaktische Komplexität herzustellen:
1. Hinzufügung freier Angaben und/oder gleichstufiger Attribute, die nicht in sich komplex sind,
2. Vervielfältigung von Strukturstellen durch Koordination,
3. Besetzung der Strukturstellen durch in sich komplexe Phrasen und Nebensätze.
Das Ziel der nachfolgenden Satzanalyse besteht darin, die These der verschiedenen Komplexitätsstufen zu prüfen. Darüber hinaus soll ermittelt werden, welche Komplexitätsstufen in den jeweiligen Artikeln am häufigsten vorkommen und auf welche Weise sie kombiniert werden. Dazu wurden zwei Zeitungsartikel ausgewählt, die sich mit den Diskussionspunkten des G20-Gipfels in Seoul beschäftigen. Die beiden Tageszeitungen aus denen die Artikel stammen, unterscheiden sich insbesondere in ihrem Adressatenkreis. Während die Bild als eine Zeitung für die breite Masse gilt, richtet sich die taz in erster Linie an Akademiker . Es gilt zu prüfen, ob ein Unterschied auch in der syntaktischen Komplexität der Zeitungsartikel deutlich wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einfache Strukturschemata
- Grundstruktur
- Komplexität durch Hinzufügung freier Angaben
- Komplexität durch die Hinzufügung komplexer Phrasen und Nebensätze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Text analysiert zwei Zeitungsartikel zum G20-Gipfel in Seoul, um die Komplexität ihrer syntaktischen Strukturen zu untersuchen. Das Ziel ist es, die These der verschiedenen Komplexitätsstufen zu überprüfen und zu untersuchen, welche Komplexitätsstufen in den beiden Artikeln am häufigsten vorkommen und wie sie kombiniert werden.
- Syntaktische Komplexität in Zeitungstexten
- Vergleich der syntaktischen Strukturen zweier Zeitungsartikel
- Analyse der Komplexitätsstufen
- Untersuchung der Kombination von Komplexitätsstufen
- Zusammenhang zwischen Adressatenkreis und syntaktischer Komplexität
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Grundannahmen der Analyse dar, die auf der Besetzung von Strukturstellen durch syntaktische Einheiten unterschiedlicher Größe beruhen. Zudem werden die drei Möglichkeiten zur Herstellung syntaktischer Komplexität erläutert. Das Ziel der Satzanalyse besteht darin, die These der verschiedenen Komplexitätsstufen zu prüfen und deren Häufigkeit und Kombination in den beiden Artikeln zu ermitteln.
Einfache Strukturschemata
Grundstruktur
Dieser Abschnitt analysiert Sätze mit einfacher Grundstruktur, die keine oder nur eine der Komplexitätsmöglichkeiten nutzen. Als Beispiel dient der Satz „Daran wird er gemessen.“ Dieser Satz weist die einfachste Grundstruktur auf, da die Strukturstellen durch einfache Wörter besetzt sind und keine freien Angaben hinzugefügt werden.
Komplexität durch Hinzufügung freier Angaben
Dieser Abschnitt analysiert Sätze, in denen Komplexität durch Hinzufügung freier Angaben entsteht. Als Beispiel dient der Satz „Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Morgen in Seoul zum G20-Gipfel eingetroffen.“
Komplexität durch die Hinzufügung komplexer Phrasen und Nebensätze
Dieser Abschnitt analysiert Sätze, in denen Komplexität durch die Hinzufügung komplexer Phrasen und Nebensätze entsteht. Als Beispiel dient der Satz „Wir zehren von der Substanz', räumt Hans-Peter Keitel, der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, ein.“
Schlüsselwörter
Die Analyse konzentriert sich auf die syntaktische Komplexität in Zeitungsartikeln, wobei die beiden Artikel aus der Bild und der taz im Fokus stehen. Die Analyse untersucht die verschiedenen Komplexitätsstufen, insbesondere die Hinzufügung freier Angaben, die Vervielfältigung von Strukturstellen und die Besetzung von Strukturstellen durch komplexe Phrasen und Nebensätze. Schlüsselbegriffe sind: syntaktische Komplexität, Strukturstellen, freie Angaben, Koordination, komplexe Phrasen, Nebensätze, Zeitungsartikel, Adressatenkreis.
- Arbeit zitieren
- Lisa Sangmeister (Autor:in), 2010, Dependenzgrammatik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166098