Wettbewerbsfähigkeit des Dienstleistungsangebots der Bundesanstalt für Arbeit


Seminararbeit, 2003

17 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Bewegung am Arbeitsmarkt erfordert auch Bewegung bei der Bundesanstalt für Arbeit

2. Die Bundesanstalt für Arbeit und ihr Dienstleistungsangebot
2.1. Die Bundesanstalt für Arbeit im Überblick
2.2. Das Dienstleistungsangebot der Bundesanstalt für Arbeit

3. Neue Herausforderungen, neue Aufgaben, neue Strukturen: Die Bundesanstalt für Arbeit im Wandel
3.1. Veränderte Rahmenbedingungen für die Bundesanstalt für Arbeit
3.2. Vom Amt zum Dienstleister: Arbeitsamt 2000 und Hartz-Konzept

4. Einsatz Neuer Steuerungsinstrumente zur Verbesserung des Dienstleistungsangebots der Bundesanstalt für Arbeit
4.1. Philosophie der Neuen Steuerung der Bundesanstalt für Arbeit
4.2. Zukünftige Funktion des Controlling bei der Bundesanstalt für Arbeit

5. Kann die Bundesanstalt für Arbeit ihre Chance nützen?

6. Anhang
Anlage1: Beispiele für das Dienstleistungsangebot an externen Dienstleistungen der Arbeitsämter
Anlage2: Indikatoren für das Ziel des Arbeitsamts Waiblingen, die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zu senken
Anlage3: Controllingrelevante Schnittstellen im JobCenter

1. Bewegung am Arbeitsmarkt erfordert auch Bewegung bei der Bundesanstalt für Arbeit

Seit geraumer Zeit steht die Bundesanstalt für Arbeit (BA) immer wieder im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Ihren Ruf als unbewegliche und ineffiziente Organisation scheint sie nicht einfach loswerden zu können. Die Hartz-Kommission, eingesetzt nach dem aufsehenerregenden Vermittlungsskandal, ist wohl für jeden Beobachter des Tagesgeschehens ein Begriff. Sie hat im Vorfeld der vergangenen Bundestagswahl endgültig den Startschuss für eine tiefgreifende Reform der BA gegeben. Aufgrund der Unüberschaubarkeit, der Komplexität und der Eigenheiten des Dienst-leistungsangebots der BA, wird in dieser Arbeit auf einen konkreten Vergleich mit den Dienstleistungen privater Anbieter verzichtet. Vielmehr sollen Ansätze aufgezeigt werden, mit deren Hilfe die Wettbewerbsfähig-keit des Dienstleistungsangebots der BA bereits verbessert wurde, oder weiter verbessert wird. Der Rolle der neuen Steuerungsinstrumente bei den Reformen soll dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

2. Die Bundesanstalt für Arbeit und ihr Dienstleistungsangebot

2.1 Die Bundesanstalt für Arbeit im Überblick

„Zum Stichtag 15.04.2002 waren in der BA insgesamt 93.720 Mitarbeiter beschäftigt. Davon sind 21.949 (=23%) im Beamtenverhältnis, 68.117 (=73%) im Angestelltenverhältnis und 3.654 (=4%) auf der Arbeiterebene beschäftigt“1). Die Ebenen Hauptstelle (HSt), Landesarbeitsamt (LAA) und Arbeitsamt (AA) bilden die drei organisatorischen Ebenen der BA2). Vor allem auf der untersten Ebene ,den Arbeitsämtern vor Ort, werden externe Dienstleistungen für die Kunden der BA erbracht. Sie sind (noch) fachlich- funktional nach den Sparten gemäß den Dienstleistungsbereichen interner Verwaltungsbereich, Berufsberatung, Arbeitsvermittlung, Arbeitsberatung und Leistungsgewährung organisiert3).

2.2 Das Dienstleistungsangebot der Bundesanstalt für Arbeit im Überblick

Die Dienstleistungen des 377 Seiten umfassenden Dienstleistungs-kataloges können in externe Dienstleistungen (für externe Kunden), interne Dienstleistungen (Leistungsverrechnung zwischen Kostenstellen) und Binnendienstleistungen (Leistungen zwischen verschiedenen organisatorischen Ebenen) unterteilt werden4). Hinsichtlich des Themas der Arbeit sollen die externen Dienstleistungen der Arbeitsämter im Mittelpunkt der Betrachtung stehen, da die BA mit diesen Dienstleistungen in direkten Kundenkontakt tritt, und in Zukunft auch verstärkt im Wettbewerb stehen wird. In Anlage 1 soll ohne Anspruch auf Vollständigkeit ein grober Überblick über das Dienstleistungsangebot der Arbeitsämter geboten werden.

Bei der Betrachtung des Dienstleistungsangebotes ist vor allem zu beachten, dass es nur punktuell mit dem privater Anbieter zu vergleichen ist5). Während private Anbieter ihr Dienstleistungsangebot und ihre Kunden nach rein betriebswirtschaftlichen Kriterien aussuchen oder rein betriebswirtschaftliche Ziele verfolgen können, ist dies für die BA als öffentliche Behörde nicht möglich. Die BA hat neben der Funktion als Dienstleister für die Versicherten und Arbeitgeber nach SGB III auch arbeitsmarktpolitische, volkswirtschaftliche, fiskalische und sozialpolitische Zielsetzungen. Hierzu gehören die allgemeine Leistungsgewährung, die Unterstützung des Ausgleichs am Arbeitsmarkt (§ 1 SGB III) oder gemäß § 3 SGB III der Abbau von Vermittlungshemmnissen durch Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik. „Die gesetzlich vorgegebenen Wirkungsziele schließen also eine alleinige Orientierung der Arbeitsämter an Wünsche und Erwartungen ihrer Arbeitnehmer- und Arbeitgeberkunden aus.“6)

3. Neue Herausforderungen, neue Aufgaben, neue Strukturen: Die Bundesanstalt für Arbeit im Wandel.

3.1 Veränderte Rahmenbedingungen für die Bundesanstalt für Arbeit.

Mit der Reform des Arbeitsförderungsgesetzes vom 24.3.1997 fiel das Vermittlungsmonopol der BA. „Nach altem Recht war die Ausbildungs- und Arbeitsvermittlung durch Private erlaubnispflichtig (...). Diese Erlaubnispflicht ist weggefallen.“7) Seither können Arbeitssuchende vom Arbeitsamt einen Vermittlungsgutschein erhalten, der die Möglichkeit eröffnen soll, Vermittlungsdienste privater Arbeitsvermittler bezahlen zu können. Beabsichtigt ist damit, die Arbeitsvermittlung der BA in den Wettbewerb mit privaten Konkurrenten zu schicken8). Dem Arbeitsuchenden soll freigestellt werden ob er die Arbeitsvermittlung der BA, oder die eines privaten Anbieters in Anspruch nehmen möchte.

Nach einer vom Bundesrechnungshof aufgedeckten Unregelmäßigkeit in der Vermittlungsstatistik der BA löste die Bundesregierung Bernhard Jagoda durch Florian Gerster ab. Er soll nun die unter Jagoda begonnenen Reformen vollenden, und weitere, noch tiefgreifendere Reformen in Angriff nehmen. Die eingesetzte sog. Hartz-Kommission erarbeitete das Konzept „Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“9) zur völligen Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik und einer Umstrukturierung der BA.

3.2 Vom Amt zum Dienstleister: Arbeitsamt 2000 und Hartz-Konzept

Reformdruck kann von innen aus einer Organisation heraus kommen, oder von außen auf die Organisation einwirken. Das Organisationskonzept Arbeitsamt 2000 ist ein eigenes Reformkonzept der BA das zum Ziel hatte, alle Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Organisation der BA auf einheitliche Ziele und Grundsätze auszurichten10). Die Arbeit der gesamten BA sollte demnach zukünftig anhand der vier Kriterien Kundenorientierung, Effektivität, Effizienz und Mitarbeiterorientierung beurteilt werden. Erster Schritt war zunächst die Auflistung aller Dienstleistungen in dem genannten Dienstleistungskatalog. Auf der Ebene der Arbeitsämter waren grundlegende Veränderungen vorgesehen: Weg von der an Aufgabenkomplexen orientierten Spartenorganisation, hin zu einer ganzheitlichen kundenorientierten Teamorganisation11). Die Kundenbetreuung sollte ganzheitlich in Teams von 15 bis 22 Mitarbeiter erbracht werden. Die verschiedenen Anliegen der Kunden wurden in Kundengruppen eingeteilt, für die dann überschaubare Mitarbeiterteams eingerichtet werden sollten. Die Aufgaben sollten von den Teams möglichst eigenständig wahrgenommen werden, was die Einheit von Aufgabendurchführung, Verantwortung und Kompetenzen bei den Teams notwendig machte. Der ebenfalls an Arbeitsprozessen ausgerichtete Führungsstil sollte einer ergebnis- und zielbezogenen neuen leistungsorientierten Führungsphilosophie weichen.

[...]


1) Kommission „Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ [Hartz-Konzept] 178.

2) Vgl. Kommission „Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt“ [Hartz-Konzept] 202.

3) Vgl. Pielenz/Munker [Arbeitsamt 2000] 190.

4) Vgl. Bundesanstalt für Arbeit (Hrsg.) [Dienstleistungskatalog] 5.

5) Vgl. Morchner [Neuorientierung] 204.

6) Morchner [Neuorientierung] 205.

7) Kossens [Neuregelung] 843.

8) Vgl. Kossens [Neuregelung] 844 f.

9) Vgl. Bericht der Kommission Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt [Hartz-Konzept]

10) Vgl. Pielenz/ Munker [Arbeitsamt 2000] 190 ff.

11) Vgl. Pielenz/ Munker [Arbeitsamt 2000] 190 ff. Vgl. Schönig [Perspektiven der BA] 9.

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Wettbewerbsfähigkeit des Dienstleistungsangebots der Bundesanstalt für Arbeit
Hochschule
Universität Hohenheim  (Institut für Betriebswirtschaftslehre)
Veranstaltung
Neue Steuerungsinstrumente
Note
1,7
Autor
Jahr
2003
Seiten
17
Katalognummer
V16610
ISBN (eBook)
9783638214100
Dateigröße
445 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wettbewerbsfähigkeit, Dienstleistungsangebots, Bundesanstalt, Arbeit, Neue, Steuerungsinstrumente
Arbeit zitieren
Andreas Niederle (Autor:in), 2003, Wettbewerbsfähigkeit des Dienstleistungsangebots der Bundesanstalt für Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16610

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