Jean-Jacques Rousseaus werden viele Patenschaften zugeschrieben. Er soll ideologischer Vater für den Sozialismus gewesen sein oder ihm wird die theoretische Verwandtschaft mit dem Nationalsozialismus zugeschrieben. Gleichwohl ist Rousseau jedoch auch Exponent der Idee der Aufklärung und der Vernunft. Dieser Zwiespalt in der Interpretation Rousseaus soll Gegenstand der vorliegenden Arbeit sein. Sie verfolgt dabei die Frage, inwiefern Rousseau als Gedankengeber totalitärer Ausprägungen oder als Vordenker des liberalen Verfassungsstaates gewertet werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Die Spannung zwischen Sein und Ursprung – Rousseaus Menschen- und Weltbild
- Die Überwindung der Gegenwart – der contrat social
- Der Zweck des Vertrages und die Erweiterung des kontraktualistischen Ansatzes
- Die volonté générale – Wille oder Norm?
- Rousseaus Philosophie als Wegbereiter für den Totalitarismus?
- Rousseau als Antagonist des Pluralismus – Ernst Fraenkels Kritik
- Eine Gegenrede zu Fraenkel – die Rousseausche Gerechtigkeitskonzeption
- Die Ambivalenz im Werk Rousseaus - eine Schlussbetrachtung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Ambivalenz in Jean-Jacques Rousseaus politischer Philosophie, indem sie die Frage beleuchtet, ob er als Vordenker des liberalen Verfassungsstaates oder als Gedankengeber totalitärer Ausprägungen zu werten ist.
- Rousseaus Menschenbild und Kritik an der Gesellschaft
- Der contrat social und seine kontraktualistische Dimension
- Die Bedeutung der volonté générale
- Die Kritik von Ernst Fraenkel an Rousseaus Antipluralismus
- Die Gegenrede von Andreas Edmüller zum Absolutheitsanspruch in Rousseaus Theorie
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Die Arbeit stellt die zentrale Fragestellung dar: Inwiefern kann Rousseau als Gedankengeber totalitärer Ausprägungen oder als Vordenker des liberalen Verfassungsstaates gewertet werden? Sie skizziert den Forschungsstand und die methodischen Ansätze der Arbeit.
- Die Spannung zwischen Sein und Ursprung – Rousseaus Menschen- und Weltbild: Dieses Kapitel beleuchtet Rousseaus Vorstellung vom Wesen des Menschen und seiner Welt. Rousseau geht davon aus, dass der Mensch weder gut noch schlecht ist und dass seine Eigenschaften durch die Sozialisation geprägt werden. Er postuliert den natürlichen Menschen (l'homme naturel), der durch Selbstliebe und Mitleid charakterisiert ist.
- Die Überwindung der Gegenwart – der contrat social: Dieses Kapitel widmet sich Rousseaus politisch einflussreichstem Werk, dem contrat social. Es wird der Zweck des Vertrages und die Erweiterung des kontraktualistischen Ansatzes erörtert. Darüber hinaus wird die Bedeutung der volonté générale analysiert.
- Rousseaus Philosophie als Wegbereiter für den Totalitarismus?: Dieses Kapitel stellt die Kritik von Ernst Fraenkel an Rousseau vor. Fraenkel sieht in Rousseau einen Antipluralisten, der die Grundlage für totalitäre Demokratievorstellungen geschaffen hat.
Schlüsselwörter
Jean-Jacques Rousseau, contrat social, volonté générale, Naturzustand, Sozialisation, Totalitarismus, Pluralismus, Liberalismus, Verfassungsstaat, politische Philosophie, Kritik.
- Arbeit zitieren
- David Jugel (Autor:in), 2010, Jean-Jacques Rousseau - Widerspruch oder Stringenz?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166111