[...] Das Interesse an Wirtschafts- und Unternehmensethik sowie damit verbundene Publikationen
sind in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Mehrere Gründe können dafür ausschlaggebend
sein. Einerseits entsteht das Fach Wirtschaftsethik aus einem Bewusstwerden von
zunehmenden kulturellen und ökonomischen Nebenerscheinungen des Wirtschaftshandelns
und dem daraus resultierenden Verlangen nach ihrer ethischen Verantwortbarkeit. Weiterhin
hat sie ihren Ursprung in der „Wiederentdeckung des Menschen“ in den Wissenschaften sowie
den wachsenden Rechtfertigungserwartungen an Führungskräfte der Wirtschaft. Und andererseits
entsteht sie aus dem Bedürfnis, der Ausdifferenzierung von modernen Gesellschaften,
dem Auseinanderfallen der Kultursachbereiche und insbesondere der Entfremdung der
Wirtschaftswelt und der geistigen und materiellen Kultur entgegenzuwirken. Auch die aktuelle
Debatte zum Thema Nachhaltigkeit insbesondere hinsichtlich Entwicklung und Wirtschaften
ist in Betrachtung des ansteigenden Bewusstseins für ein über das rein wirtschaftliche
Handeln hinausgehende Engagement von Unternehmen zu berücksichtigen. Die Forderung
nach nachhaltigem Wirtschaften bezieht sich vorrangig auf den ökonomischen, ökologischen
und sozialen Bereich. Diese Debatte um die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen
fordert von diesen, dass sie sich ihrer Rolle als Bürger einer Gesellschaft stellen
und diese entsprechend aktiv gestalten sollen i. S. von mehr Verantwortung übernehmen. Die
Wirtschafts- und Unternehmensethik geht nicht nur auf die Tugenden fairen Wettbewerbs ein,
sondern versucht zudem die Motive richtigen Handelns und Ethos im Markt und im Unternehmen
zu stärken. Im Kontext dieser breit gefächerten Thematik bestehen vielmals Fragen
und Unklarheiten, zu welchen in den Seminarstunden unter der Bezeichnung „Implementationsansätze
der Wirtschafts- und Unternehmensethik“ grundlegende Kenntnisse und ein fundiertes
Wissen vermittelt werden konnten. Zielstellung dieses Exkurses sollte sein, anhand
eines von fünf Fallbeispielen aus dem Seminar die Wichtigkeit ethischen Handelns herauszustellen
und die gewonnenen Erkenntnisse sowie Schlussfolgerungen mittels Ergebnisprotokoll
darzulegen.
Inhaltsverzeichnis
- ÜBERBLICK
- UNTERNEHMENSETHISCHES HANDELN
- MITARBEITERZUFRIEDENHEIT ALS UNTERNEHMENSETHISCHER ERFOLGSFAKTOR
- THEORETISCHE UNTERMAUERUNG
- ANREIZSTRUKTUREN IM FALLBEISPIEL AF DROGERIEMARKT
- KUNDENORIENTIERUNG ALS UNTERNEHMENSETHISCHER ERFOLGSFAKTOR
- DEFINITORISCHE ABGRENZUNG
- KUNDENORIENTIERUNG IM FALLBEISPIEL AF DROGERIEMARKT
- VERGLEICH MIT ANDEREN GRUPPEN
- ABSCHLIEBENDE BETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Fallstudie analysiert die Bedeutung ethischen Handelns im Kontext von Mitarbeiterzufriedenheit und Kundenorientierung am Beispiel des Handelsunternehmens AF Drogeriemarkt. Der Fokus liegt darauf, wie Anreizsysteme die Förderung einer positiven Unternehmenskultur und die Steigerung der Kundenorientierung unterstützen können.
- Die Bedeutung von Mitarbeiterzufriedenheit als Erfolgsfaktor für Unternehmensethik
- Die Rolle der Kundenorientierung als zentrale Säule eines ethischen Geschäftsmodells
- Die Entwicklung von Anreizstrukturen zur Förderung einer positiven Unternehmenskultur und gesteigerten Kundenorientierung
- Die praktische Umsetzung von Anreizsystemen im Fallbeispiel AF Drogeriemarkt
- Der Vergleich der Ergebnisse mit anderen Unternehmensgruppen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen Überblick über die Relevanz von Wirtschafts- und Unternehmensethik in der heutigen Zeit und beleuchtet die steigende Bedeutung ethischen Handelns im Kontext wirtschaftlicher Entwicklungen. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse des Fallbeispiels AF Drogeriemarkt und der Entwicklung von Maßnahmen zur Förderung der Kundenorientierung durch Anreizsysteme.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Bedeutung von Mitarbeiterzufriedenheit als zentrale Säule des unternehmerischen Erfolgs und der ethischen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern. Es werden die theoretischen Grundlagen der Mitarbeiterzufriedenheit und deren Einfluss auf die Unternehmensethik beleuchtet.
Das dritte Kapitel analysiert die konkreten Anreizstrukturen, die im Fallbeispiel AF Drogeriemarkt zum Einsatz kommen. Es werden verschiedene Ansätze zur Förderung der Mitarbeiterzufriedenheit und Kundenorientierung vorgestellt und diskutiert.
Das vierte Kapitel widmet sich der Definition und Bedeutung der Kundenorientierung. Es beleuchtet die praktische Umsetzung der Kundenorientierung im Fallbeispiel AF Drogeriemarkt und analysiert, wie das Unternehmen seine Kundenbedürfnisse in seinen Geschäftsprozessen berücksichtigt.
Das fünfte Kapitel vergleicht die Ergebnisse der Fallstudie AF Drogeriemarkt mit anderen Unternehmensgruppen. Es werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Anreizstrukturen und deren Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit und Kundenorientierung herausgestellt.
Schlüsselwörter
Die Fallstudie fokussiert auf die Themen Wirtschaftsethik, Unternehmensethik, Mitarbeiterzufriedenheit, Kundenorientierung, Anreizsysteme, Fallbeispiel, AF Drogeriemarkt, und die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Optimierung von Anreizstrukturen.
- Quote paper
- Dipl.-Kffr. Romy Stefanie Becker (Author), 2008, Kundenorientierung - Implementationsansätze der Wirtschafts- und Unternehmensethik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166341