Die Römische Republik und das Ägypten unter der Herrschaft der Dynastie der Ptolemaier
teilten eine wechselvolle Geschichte zwischen Annäherung und Konflikt. Beide Reiche
verband eine vielfältige Beziehungen zwischen wirtschaftlichem Austausch, gegenseitigen
ökonomischen und politischen Abhängigkeiten und wechselhaften Bündnissen. Im Laufe der
Jahrhunderte wurde Alexandria zu einem Hauptumschlagsplatz für ägyptisches Getreide mit
einem Einzugsgebiet, das beinahe das gesamt Mittelmeer umfasst hat und letztlich die
Nahrungsmittelversorgung der Stadt Rom garantierte. Es gilt daher, die Grundlage dieser
römisch-ägyptischen Beziehung darzustellen, die seit 273 v. Chr. nachzuweisen ist (auf den
Zusatz ‚v. Chr.’ bei Jahresangaben wird im Folgenden verzichtet). Dazu ist es notwendig, die
ägyptischen Interessen unter Ptolemaios II. näher darzustellen.
Im Zusammenhang mit dem Seminarthema „Die Expansion Roms im Zeitalter der
Bürgerkriege“ steht die Frage im Raum, was beide Seiten – Römer und Ägypter – bewogen
hat, gegenseitige diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Die These dieser Darstellung
lautet, Ptolemaios II. (Pharao 282-246) habe eine rom-freundliche Außenpolitik betrieben, um
die ägyptische Hegemonie im östlichen Mittelmeer durch friedliche Beziehungen im
westlichen Mittelmeer zur Römischen Republik abzusichern. Der Schwerpunkt liegt in dieser
Arbeit auf den Impulsen, die den ägyptischen Pharao dazu bewogen haben könnten, den
friedlichen Kontakt mit der römischen Republik zu suchen. Der erste Teil beschäftigt sich
daher im Überblick mit den strategischen Interessen Ägyptens im Mittelmeerraum in
wirtschaftlicher und militärischer Hinsicht. Damit soll die diplomatische Atmosphäre
dargestellt werden, in der sich das Ptolemäerreich unmittelbar vor und unmittelbar nach dem
ersten Gesandtschaftsaustausch zwischen Alexandria und Rom befunden hat.
Der zweite Teil beschäftigt sich überblicksartig mit den militärischen Entscheidungen, die
Ptolemaios II. traf, um die Position seines Reiches im östlichen Mittelmeer zu festigen oder
auszubauen. Danach widmet sich die Arbeit kurzgefasst den Aktivitäten des Pharao im
westlichen Mittelmeer, um diese strategischen Operationen abzusichern. Der dritte Teil
befasst sich danach eingehender mit der Natur der ägyptisch-römischen Beziehungen
während der Regierungszeit Ptolemaios II.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Strategische Interessen Ptolemaios' II.
- Ökonomische Interessen
- Militärische Interessen
- Über das politische Engagement Ptolemaios' im Mittelmeerraum
- Vorherrschaft im östlichen Mittelmeer
- Initiativen im westlichen Mittelmeer mit römischer Beteiligung
- Über das ägyptisch-römische Verhältnis
- Bilanz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Beziehungen zwischen der Römischen Republik und dem Ägypten der Ptolemäer-Dynastie während der Regierungszeit von Ptolemaios II. (282-246 v. Chr.). Der Fokus liegt auf der Frage, welche strategischen Interessen Ptolemaios II. dazu bewogen haben könnten, eine rom-freundliche Außenpolitik zu betreiben, um die ägyptische Hegemonie im östlichen Mittelmeer durch friedliche Beziehungen im westlichen Mittelmeer zur Römischen Republik zu sichern.
- Die ökonomischen Interessen des ptolemaiischen Reiches, insbesondere der Handel mit Getreide, Textilien und anderen Waren
- Die militärische Strategie Ptolemaios' II. zur Sicherung seiner Herrschaft im östlichen Mittelmeer
- Die Rolle der römischen Republik in der ptolemaiischen Außenpolitik
- Die Natur der ägyptisch-römischen Beziehungen während der Regierungszeit Ptolemaios II.
- Die Bedeutung der Seefahrt und die Sicherung der Handelswege für die wirtschaftliche Macht des ptolemaiischen Reiches
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik und die Forschungsfrage dar, welche die Beziehungen zwischen der Römischen Republik und dem ptolemaiischen Ägypten unter Ptolemaios II. prägten. Sie erläutert den Kontext der Beziehungen und die Bedeutung des wirtschaftlichen Austauschs zwischen beiden Reichen.
Das zweite Kapitel beleuchtet die strategischen Interessen Ptolemaios' II., insbesondere im Hinblick auf die ökonomischen und militärischen Aspekte. Es analysiert die Bedeutung des Seehandels für das ptolemaiische Reich, die Bedeutung von Alexandria als Handelszentrum und die Maßnahmen, die zur Sicherung der Handelswege und zur Durchsetzung der ptolemaiischen Interessen ergriffen wurden.
Das dritte Kapitel beleuchtet das politische Engagement Ptolemaios' II. im Mittelmeerraum. Es stellt die Vorherrschaft des ptolemaiischen Reiches im Osten und die Initiativen des Pharaos im Westen dar, wobei auch die Rolle der römischen Republik in diesem Kontext betrachtet wird.
Der vierte Teil der Arbeit befasst sich mit der Natur der ägyptisch-römischen Beziehungen während der Regierungszeit Ptolemaios II. Er analysiert die gegenseitigen Interessen, die diplomatischen Beziehungen und die Bedeutung der römischen Republik für die ptolemaiische Außenpolitik.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Ptolemaios II., Römische Republik, Ägypten, Hegemonie, östliches Mittelmeer, westliches Mittelmeer, Handel, Seefahrt, Alexandria, Handelswege, strategische Interessen, diplomatische Beziehungen, wirtschaftliche Macht, Getreide, Textilien, militärische Strategie.
- Arbeit zitieren
- Juliane Cuno (Autor:in), 2008, Über die Beziehungen zwischen der Römischen Republik und Ptolemaios II., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166393