Das Thema Gesundheit hat in den letzten Jahren eine gesteigerte mediale Aufmerksamkeit erfahren. Besonders die Übergewichts- und Adipositasproblematik bei Kindern ist in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Die Entwicklung ist dramatisch. Die Prävalenzen sind in den letzten 20 Jahren um 50 % gestiegen. Heute leidet schätzungsweise jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche an Übergewicht beziehungsweise Adipositas. Die Folge ist ein erhöhtes Risiko für Folgekrankheiten. Krankheitsbilder wie Bluthochdruck, Diabetes Mellitus Typ II, Fettstoffwechselstörungen sind bei adipösen Kindern keine Ausnahme. Mangelndes Selbstwertgefühl ist in einer Gesellschaft, die Übergewichtige diskriminiert, die Folge. Insgesamt ist die Lebensqualität übergewichtiger Kinder gemindert. Auch die Folgen für Gesellschaft und Gesundheitssystem sind unübersehbar. Bereits heute wird ein Drittel der Kosten des Gesundheitssystems für ernährungsbedingte Krankheiten aufgewendet. Hinzu kommen Einkommens- und Produktionseinbußen des Staates und der Wirtschaft aufgrund von Krankheitsausfällen. Denn die Wahrscheinlichkeit, das Übergewicht in das Erwachsenenalter zu überführen, ist hoch. Die WHO bezeichnet heute Adipositas als die erste globale Epidemie des 21. Jahrhunderts. Die Bedingungsfaktoren des Übergewichts und der Adipositas sind weitestgehend bekannt. Genetik, fehlerhafte Ernährung, Bewegungsmangel und soziale Faktoren sind Ursachen, die den betroffenen Kindern und Jugendliche nicht angelastet werden können, sondern ihren Ursprung meist im Umfeld des Kindes haben. Als Teilziel dieser Arbeit gilt es, Übergewicht im Allgemeinen und Adipositas im Besonderen als Krankheit begreifbar zu machen. Was bedeuten die beiden Begriffe im Einzelnen? Wie sehr ist die Verbreitung fortgeschritten? Was sind die Ursachen und welchen Konsequenzen sind die Betroffenen ausgesetzt? Als zentrales Motiv der Arbeit gilt es herauszustellen, welche Projekte zur außerschulischen Prävention und Intervention bereits initiiert wurden und inwieweit diese sinnvoll erscheinen. Welche Maßnahmen ergreifen Krankenkassen, Krankenhäuser oder Universitäten? Die Projekte sollen vorgestellt und kritisch hinterfragt werden. Daran schließt sich eine Erörterung darüber an, inwiefern einzelne Maßnahmen oder gar ganze Konzepte sich für die Verwendung in der Schule eignen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung
- Definition und Abgrenzung der Begriffe Adipositas und Übergewicht
- Diagnostik
- Body Mass Index (BMI)
- Weitere Diagnostische Verfahren
- Prävalenz von Adipositas und Übergewicht im Kindes- und Jugendalter
- Ursachen
- Genetische Faktoren
- Fehlerhafte Ernährung
- Bewegungsmangel
- Adipogene Umweltfaktoren
- Gesellschaft
- Familie
- Psychologische Einflüsse
- Medienkonsum
- Zwischenfazit
- Konsequenzen von kindlicher Adipositas und Übergewicht
- Körperliche Konsequenzen
- Psychosoziale Folgen
- Zwischenfazit
- Außerschulische Präventions- und Interventionsprojekte
- PowerKids (AOK)
- FITOC (Freiburg Intervention Trial for Obese Children)
- Obeldicks (Vestische Kinderklinik)
- Walking Bus
- PAPI (Uni Paderborn)
- Kritische Reflexion der Projekte
- Ansätze zur Anwendung in der schulischen Praxis
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit außerschulischen Präventions- und Interventionsmaßnahmen gegen Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen. Das Ziel ist es, einen kritischen Überblick über die Thematik zu geben, verschiedene Projekte zu analysieren und schließlich Handlungsansätze für die schulische Praxis zu entwickeln.
- Definition und Abgrenzung der Begriffe Adipositas und Übergewicht
- Prävalenz und Ursachen von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter
- Konsequenzen von Übergewicht und Adipositas für Kinder und Jugendliche
- Analyse ausgewählter außerschulischer Präventions- und Interventionsprojekte
- Entwicklung von Ansätzen zur Anwendung in der schulischen Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter ein und erläutert die Relevanz der Thematik. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Begriffsbestimmung und der Diagnostik von Übergewicht und Adipositas. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter. Im vierten Kapitel werden die Ursachen von Übergewicht und Adipositas näher betrachtet. Das fünfte Kapitel beleuchtet die gesundheitlichen und psychosozialen Folgen von Übergewicht und Adipositas. Das sechste Kapitel stellt verschiedene außerschulische Präventions- und Interventionsprojekte vor. Die kritische Reflexion der Projekte findet im siebten Kapitel statt. Das achte Kapitel widmet sich der Entwicklung von Ansätzen zur Anwendung in der schulischen Praxis. Im Fazit werden die wichtigsten Erkenntnisse der Hausarbeit zusammengefasst und ein Ausblick auf zukünftige Forschungsfelder gegeben.
Schlüsselwörter
Übergewicht, Adipositas, Prävention, Intervention, Kinder, Jugendliche, Gesundheit, Ernährung, Bewegung, Umweltfaktoren, Schule, außerschulische Projekte, Body Mass Index, BMI, Diagnostik, Konsequenzen, Handlungsansätze, schulische Praxis.
- Arbeit zitieren
- Artiom Chernyak (Autor:in), 2010, Außerschulische Präventions- und Interventionsmaßnahmen gegen Übergewicht und Adipositas , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166486