In dieser Arbeit wird die Rolle von Mitarbeitenden der Eingliederungshilfe als Unterstützungspersonen für Menschen mit Behinderungen im Bereich der Sexualität betrachtet. Letztere sind häufig auf Hilfe angewiesen, um selbstbestimmt ihre Sexualität leben zu können. Externe sexuelle Dienstleistungen, wie Prostitution oder Sexualbegleitung, sind oft nicht realisierbar. Dies führt in der Praxis dazu, dass Mitarbeitende häufig diese Rolle mit großer Unsicherheit einnehmen. Denn dabei stehen sie Barrieren gegenüber, die eine Umsetzung der aktiven Sexualassistenz für Menschen mit Behinderungen erschweren. Ziel ist es, die Barrieren zu identifizieren und Lösungen zur Überwindung der Barrieren zu erarbeiten. Mittels Literaturrecherche und qualitativer Sozialforschung konnten anhand von Interviews mit Expert:innen qualitative Ergebnisse gewonnen werden. Deren Analyse bestätigen die Hypothese, dass Barrieren, wie unklare gesetzliche Rahmenbedingungen, unzureichende Konzeptionen der Träger, fehlende Bildungsformate, unterschiedliche Haltungen im Team und der Fokus auf Gewaltschutz existieren. Die Ergebnisse zeigen zudem, dass eine Lösungsfindung bei sexuellem Assistenzbedarf nicht als alleiniger Auftrag bei den Mitarbeitenden zu platzieren gilt. Vielmehr müssen Gesetzgebung, Bildungseinrichtungen und Träger der Eingliederungshilfe hier Richtlinien und Handlungsempfehlungen schaffen, damit Sexualassistenz durch Mitarbeitende legitim im Alltag der Eingliederungshilfe umsetzbar ist. Darüber hinaus braucht es eine Differenzierung im Begriff der sexuellen Assistenz.
- Arbeit zitieren
- Sylvia Nestler (Autor:in), 2025, Aktive Sexualassistenz durch Mitarbeitende der Eingliederungshilfe als Unterstützungsform für Menschen mit Behinderungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1665342