Nachdem das Frankenreich aufgeteilt worden war und das Deutsche Reich daraus hervorging, entwickelte sich auf seinem Gebiet im Westen um die Jahrtausendwende eine neue Städtekultur, die hauptsächlich von den Bischofssitzen ausging. Diese aufblühenden Städte definierten sich als wichtige Handelszentren und Machtmittelpunkte und waren Ausgangspunkt für die weitere Städteentwicklung im deutschen Raum, die erstmals auch jenseits des Limes urbane Zivilisation auf der wirtschaftlichen Grundlage von Gewerbe, Marktverkehr und Handel dauerhaft begründete.
In dieser Zeit der neuen Städtekultur lassen sich in den Quellen die ersten jüdischen Siedlungen im Deutschen Reich nachweisen, wobei zwischen einem sporadischen Auftauchen von jüdischen Kaufleuten und sich langfristig niedergelassenen Siedlungen zu unterscheiden ist. Erstere betrieben in der Karolingerzeit bereits Handelsgeschäfte auf dem Gebiet des späteren Deutschen Reichs, wie an einigen Zollstationen belegt ist. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie die Juden ins Deutsche Reich kamen, wo sie sich zuerst niederließen und was über ihr Leben bekannt ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick über die Siedlungsgeschichte bis zum Ersten Kreuzzug 1096
- Metz
- Mainz
- Worms
- Magdeburg
- Merseburg
- Regensburg
- Köln
- Trier
- Speyer
- Prag
- Wirtschaftliche Tätigkeit
- Geistiges Leben
- Rechtsstellung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beleuchtet die Siedlungsgeschichte der Juden im Deutschen Reich bis zum Ersten Kreuzzug und untersucht einzelne Aspekte ihres Lebens in dieser Zeit. Ziel ist es, ein ganzheitliches Bild der Anfänge der jüdisch-deutschen Geschichte zu rekonstruieren, indem die Quellenlage und die Rechtslage der Juden, sowie ihre wirtschaftlichen Tätigkeiten und ihr geistiges Schaffen in den neuen Gemeinden analysiert werden.
- Anfänge jüdischer Siedlungen im Deutschen Reich bis zum Ersten Kreuzzug
- Quellenlage über die ersten jüdischen Gemeinden
- Rechtslage und wirtschaftliche Tätigkeiten der Juden
- Geistiges Schaffen der Juden in den Gemeinden
- Entwicklung des Aschkenas-Judentums
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Sie beschreibt den historischen Kontext der Entstehung neuer Städtekultur im Deutschen Reich um die Jahrtausendwende und die ersten schriftlichen Belege für jüdische Siedlungen in dieser Zeit.
Kapitel 2 bietet einen Überblick über die Siedlungsgeschichte bis zum Ersten Kreuzzug. Es werden die einzelnen Gemeinden und deren Entstehungszeiträume beleuchtet. Die Entstehung des Aschkenas-Judentums wird erklärt und die Problematik bei der Festlegung der Geburtsjahre der Gemeinden diskutiert.
Schlüsselwörter
Jüdische Siedlungsgeschichte, Deutsches Reich, Erster Kreuzzug, Gemeinden, Aschkenas-Judentum, Rechtslage, Wirtschaftliche Tätigkeiten, Geistiges Schaffen, Quellenlage, Lateinische Quellen, Hebräische Quellen, Sekundärliteratur, Michael Toch, Friedrich Lotter.
- Quote paper
- Alona Gordeew (Author), 2008, Die Anfänge des Judentums im Deutschen Reich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166537