[...] Diese Arbeit soll sich nun mit Quellen beschäftigen und auf einer Metaebene einen Quellenkorpus im Ausschnitt für eine das deutsche Geschichtsbild prägende Epoche betrachten. Das kulturelle Gedächtnis wird dabei geleitet von bestimmten, stets prä-senten Quellen die wiederum einen Rückschluss auf andere Quellen zulassen. Konk-ret sollen im weitesten Sinne Kunst, Architektur und Alltagskultur des Nationalsozia-lismus im 3. Reich betrachtet werden. Allein daraus ließe sich eine Vielzahl möglicher Quellen ableiten, werden doch als Quellen „alle Texte, Gegenstände oder Tatsachen, aus denen Kenntnis der Vergangenheit gewonnen werden kann [bezeichnet]“ (Kirn nach Brandt 2003, S.48). Eine weitere Einschränkung bzw. Fokussierung auf einen bestimmten Quellentypus soll durch den, nicht nur im Nationalsozialismus aber dort oft hervorgehobenen, Rekurs auf die Antike stattfinden.
Hitler war der Antike verbunden, die griechisch-römische Kunst fesselte ihn und das entsprechende Schönheitsideal genoss seine uneingeschränkte Bewunderung (vgl. Demandt 2001, S.141). In den deutschen Wissenschaften und der Kunst wurde diese Verbundenheit mit Sympathie registriert und eine vom Staate verordnete Ideologie führte dazu, dass die Antike im Sinne des Nationalsozialismus interpretiert wurde (vgl. Demandt 2001, S.139). Eine Gesamtanalyse der politischen Inszenierungen, der kunstideologischen Umsetzung sowie der Kultur und Wissenschaft unter dem Aspekt der Rezeption von Antike kann in der Kürze dieser Ausarbeitung nicht geleistet werden. Es sollen Ausschnitthaft drei verschiedene Quellentypen betrachtet und jeweils Beispiele diskutiert werden. Dazu werden zuerst drei Typen, genauer Statuen, Fotografien und Architektur, ihres theoretischen Quellenwertes wegen be-trachtet um im Anschluss daran jeweils Beispiele darzustellen und gegebene Interpretationen zu betrachten. Dies soll unter dem Aspekt der Rezeption von Antike im Nationalsozialismus geschehen, um im weitesten Sinne den bildungshistorischen Aspekt der politischen Nutzung von idealisierter Anschauung zu beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Quellentheoretische Einleitung.
- Statuen.
- Fotografien
- Architektur
- Zur Funktion von Rezeption
- Beispiele für die Rezeption von Antike im Nationalsozialismus......
- NS-Skulptur Arno Brekers – „Kameraden“.
- Die Fotografie
- Architektur
- Abbildungsverzeichnis
- Quellen
- Literatur.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, Quellen aus der Epoche des Nationalsozialismus im 3. Reich im Hinblick auf ihre Funktion als Träger des kulturellen Gedächtnisses und ihren Bezug zur Antike zu analysieren. Konkret werden drei Quellentypen (Statuen, Fotografien, Architektur) im Kontext der Rezeption von Antike im Nationalsozialismus beleuchtet.
- Die Rolle von Quellen in der Geschichtswissenschaft und ihre Bedeutung für die Rekonstruktion des "wahren" Geschichtsbildes.
- Die Analyse von Quellen im Hinblick auf ihre absichtlichen und unabsichtlichen Aussagen, insbesondere im Kontext politischer, religiöser und sozialer Ideen.
- Die Nutzung von Kunst, Architektur und Alltagskultur des Nationalsozialismus als Quellen für das Verständnis der Rezeption von Antike im "Dritten Reich".
- Die Rolle von Kunstwerken wie Statuen, Fotografien und Architektur als tradierende Sachüberreste, die Informationen über die Vergangenheit liefern.
- Die Untersuchung der Rezeption der Antike im Nationalsozialismus unter dem Aspekt der Bildung und der politischen Nutzung von idealisierter Anschauung.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung von Quellenforschung in der Geschichtswissenschaft dar und hebt die Notwendigkeit hervor, ein "wahres" Geschichtsbild zu schaffen. Sie führt außerdem die Relevanz der Rezeption von Antike im Nationalsozialismus für die Bildung und die politische Ideologie ein.
Die quellentheoretische Einleitung betrachtet die Statue als tradierenden Sachüberrest und analysiert ihren Aussagewert als Quelle für die Analyse von politischer, religiöser und sozialer Ideen. Sie stellt die Bedeutung des Kunstwerks als Medium der bewussten und unbewussten Kommunikation dar.
Das Kapitel "Beispiele für die Rezeption von Antike im Nationalsozialismus" konzentriert sich auf die Analyse spezifischer Beispiele aus den drei Quellentypen: Statuen, Fotografien und Architektur.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Quellenanalyse, Rezeption von Antike, Nationalsozialismus, Statuen, Fotografie, Architektur, Kunst, Bildung, Geschichte, politische Ideologie und Kunstgeschichte.
- Arbeit zitieren
- B.A. Maximilian Stangier (Autor:in), 2009, Quellenanalyse - Rezeption von Antike im Nationalsozialismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166619