Bildung ist ein Begriff, von dem es kein eindeutige wissenschaftliche Definition gibt. Unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen beschäftigen sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit Bildung. So hat Bildung beispielsweise mit dem Selbstverständnis des Menschen zu tun, ist also eine philosophische Frage und hat mit der Erziehung junger Menschen zu tun, ist also auch eine pädagogische Frage. Bildung kann man sich aber auch aus ökonomischer Sichtweise nähern.
Dies wird häufig von pädagogischer Seite kritisiert. Eine Form dieser Kritik liegt in Form des aktuellen Buches „Ware Bildung“ von Jochen Krautz vor. Diese Arbeit soll sich mit dieser Kritik auseinandersetzen und anhand der kritisierten Aspekte die Grundzüge der ökono-mischen Sichtweise auf Bildung darlegen. Dazu wird in einem ersten Teil die Position von Krautz dargelegt, bevor in einem zweiten Teil der Kritik die Argumente der Ökonomik entgegengehalten werden. Unter der Vielzahl an bildungsökonomischen Ansätzen werde ich mich dabei besonders auf die Position von Ludger Wössmann stützen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kritik der Ökonomisierung
- Personale Bildung
- Die Aufgabe der Schule
- Das Bildungswesen der Republik
- Der Prozess der Ökonomisierung
- Der Prozess der Privatisierung
- Fazit Krautz
- Ökonomische Sicht auf Bildung
- Ware Bildung
- Messbarkeit und Bewertbarkeit von Bildung
- Die PISA Studie als Beispiel für die Messbarkeit
- Institutionelle Reformvorschläge nach Wössmann
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich kritisch mit der Ökonomisierung von Bildung auseinander. Sie beleuchtet die Kritik von Jochen Krautz an diesem Prozess und stellt die Argumente der Ökonomik, insbesondere die Position von Ludger Wössmann, gegenüber. Der Fokus liegt auf dem Verständnis des Bildungsbegriffs, der Aufgabe der Schule und der gegenwärtigen Situation des Bildungswesens. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen der Ökonomisierung und Privatisierung auf die Bildung und diskutiert die Bedeutung einer staatlichen Verantwortung im Bildungsbereich.
- Der umfassende Bildungsbegriff nach Krautz und die Bedeutung personalisierter Bildung
- Die Aufgabe der Schule als pädagogischer Ort der Beziehungsgestaltung zwischen Lehrer, Schüler und Sache
- Die Kritik an der Ökonomisierung und Privatisierung des Bildungswesens und deren Auswirkungen auf die Bildungsgerechtigkeit
- Die Bedeutung eines staatlich organisierten Bildungswesens für das gesellschaftliche Zusammenleben
- Die Analyse der gegenwärtigen Situation des Bildungswesens, insbesondere die Kritik an der ständigen Reformpolitik und dem pädagogischen Zeitgeist
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt den Bildungsbegriff nach Krautz dar, der Bildung als personalisiertes Wissen definiert, das durch die Beziehung zwischen Lehrer und Schüler entsteht. Krautz betont die Bedeutung der pädagogischen Atmosphäre und kritisiert moderne Konzepte wie Freiarbeit und Schülerzentrierung. Die Schule soll den Schülern ermöglichen, die Welt zu verstehen und ein eigenständiges Urteil zu bilden. Das zweite Kapitel behandelt Krautz' Kritik an der Ökonomisierung und Privatisierung des Bildungswesens. Krautz argumentiert, dass die ständige Reformpolitik, das Absenken des Anspruchsniveaus und der pädagogische Zeitgeist das Bildungswesen geschwächt haben und die Gefahr einer Privatisierung begünstigen. Er betont die Bedeutung eines staatlich organisierten Bildungswesens und die Notwendigkeit einer klaren pädagogischen Orientierung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Bildung, Ökonomisierung, Privatisierung, Bildungswesen, Schule, Lehrer, Schüler, Pädagogik, Erziehung, Gesellschaft, Demokratie, Reformpolitik, Bildungsgerechtigkeit, Krautz, Wössmann, PISA Studie.
- Arbeit zitieren
- Jan Wessel (Autor:in), 2008, Eine ökonomische Betrachtung von Bildung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166630