Auf dem Markt der Literatur wird auf den Begriff der Kommunikation unter vielen verschiedenen Perspektiven eingegangen: sprachwissenschaftlich, evolutionsbiologisch, usw. Dazu gehören auch die philosophischen Betrachtungsweisen, wie sie sich unter der Vielzahl der Sprachphilosophen entwickelt haben. Eine davon gebührt dem deutschen Psychiater Karl Jaspers. Von der Philosophie der Weltanschauungen stark ergriffen, entwickelt er eine eigene, die Existenzphilosophie, als deren Begründer er offiziell gilt. Das zentrale Motiv Jaspers’ Überlegungen ist die transzendenzphilosophische Existenz, die der Person nur durch Erhellung zum Bewusstsein zugetragen werden kann. Der Vorgang der Erhellung kann lediglich über das Verständnis einiger Jaspers-spezifischer Begriffe nachvollzogen werden. Stets ist aber in der Philosophie von Jaspers ein Bogen zum politischen Denken, dem politischen Handeln und seinem Ethos bis an die Grenzen der Philosophie der Vernunft sowie der aktiven Politik zu spannen. So werden in dieser Arbeit
zunächst die philosophischen Grundideen, die im Werk Jaspers’ enthalten sind, eingefangen und wiedergegeben. Es ist wichtig, sich mit Jaspers’ Methode der „Erhellung“ und der grundlegenden Bedingung des Menschseins vertraut zu machen. Dazu gehören beispielsweise die verschiedenen Seinsweisen des Menschen. Erst im Anschluss an diese Klärung kann auf den zentralen Bereich dieser Arbeit, die Kommunikation wie sie Jaspers versteht, fokussiert werden. Und selbstverständlich genießt der Begriff der Kommunikation auch bei Jaspers einen besonders hohen Stellenwert; er folgt einem besonderen, komplexen Aufbau, der sich über mehrere Stufen hinauf, bis zu einer beinahe dramatischen Zuspitzung fortsetzt. Doch worin gipfelt diese metaphysische Abhandlung der Kommunikation und welche Rolle spielt dabei unsere menschliche Vernunft? Diese Fragen zu beantworten und ihren Stellenwert sowohl in der Ich-Du-Beziehung als auch für die Gesellschaft zu beleuchten, hat sich diese Arbeit zur Aufgabe gestellt. Ein abschließendes Kapitel geht daher über die reine Kommunikationsthematik hinaus und reißt das für Jaspers sehr wichtige Thema der Weltphilosophie an.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Danksagung
- Einleitung
- I. Die Erhellung des philosophischen Grundwissens
- I.1. Die Methode der Reflexion zur Erhellung der Existenz
- I.2. Die universale Bedingung des Menschseins
- II. Die Weisen des Umgreifenden in der Periechontologie
- II.1. Das Dasein
- II.2. Das Bewusstsein überhaupt
- II.3. Der Geist
- II.4. Die Welt
- II.5. Die Existenz
- II.6. Die Transzendenz
- II.7. Die Vernunft
- II.8. Schematische Veranschaulichung der Zusammenhänge
- III. Die Kommunikation
- III.1. Die Bedeutung der Ich - Du - Beziehung
- III.2. Die Ich - Du - Beziehung bei Karl Jaspers
- III.3. Die Mitteilung des Umgreifenden
- III.4. Die Kommunikationsformen der immanenten Weisen
- III.4.1. Die Kommunikation der Weise des Daseins
- III.4.2. Die Kommunikation der Weise des Bewusstseins überhaupt
- III.4.3. Die Kommunikation der Weise des Geistes
- III.5. Der Nexus und die Ungenügen der objektiv werdenden Kommunikationsweisen
- III.6. Die existentielle Kommunikation
- III.6.1. Das äußere Wesen
- III.6.2. Die inneren Aspekte
- III.6.3. Der Inhalt
- III.7. Die Grenzen und der Abbruch der existentiellen Kommunikation
- IV. Mitmenschen in der Obhut der Weltphilosophie
- IV.1. Weltphilosophie, Einheit und universale Kommunikation
- IV.2. Das Problem der Weltgeschichte der Philosophie
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit dem Kommunikationsbegriff in der Philosophie Karl Jaspers. Ziel ist es, die Bedeutung von Kommunikation im Kontext von Jaspers' transzendenzphilosophischem Denken zu erhellen und dessen Einfluss auf die philosophische Vernunft sowie die politische Verantwortung zu untersuchen.
- Die Erhellung des philosophischen Grundwissens
- Die Weisen des Umgreifenden in der Periechontologie
- Die Kommunikation in der Philosophie Karl Jaspers
- Die existentielle Kommunikation
- Mitmenschen in der Obhut der Weltphilosophie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Kommunikationsbegriffs bei Karl Jaspers ein und skizziert die Forschungsfrage. Kapitel I behandelt die Erhellung des philosophischen Grundwissens und beleuchtet die Methode der Reflexion sowie die universale Bedingung des Menschseins. Kapitel II beschäftigt sich mit den Weisen des Umgreifenden in der Periechontologie, wobei verschiedene Konzepte wie Dasein, Bewusstsein, Geist, Welt, Existenz, Transzendenz und Vernunft beleuchtet werden.
Kapitel III widmet sich dem Kernbereich der Arbeit, dem Kommunikationsbegriff bei Jaspers. Hier werden die Bedeutung der Ich-Du-Beziehung, die Mitteilung des Umgreifenden und verschiedene Kommunikationsformen der immanenten Weisen analysiert. Weiterhin werden der Nexus und die Ungenügen der objektiv werdenden Kommunikationsweisen sowie die existentielle Kommunikation mit ihren inneren und äußeren Aspekten untersucht.
Kapitel IV widmet sich der Rolle von Mitmenschen in der Weltphilosophie und untersucht die Zusammenhänge zwischen Weltphilosophie, Einheit und universeller Kommunikation sowie das Problem der Weltgeschichte der Philosophie.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen aus der Philosophie Karl Jaspers, wie z.B. Transzendenz, Existenz, Vernunft, Kommunikation, Ich-Du-Beziehung, existentielle Kommunikation, Weltphilosophie, Periechontologie und philosophische Methode.
- Quote paper
- Peter Fiedler (Author), 2007, Der Kommunikationsbegriff bei Karl Jaspers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166632