Am Morgen des 6. August 1945 klinkte die Besatzung der Enola Gay ihre tödliche Fracht über der japanischen Stadt Hiroshima aus. Die Atombombe mit dem Namen „Little Boy“ tötete unmittelbar bis zu 90000 Menschen . Weitere 40000 starben in den nächsten Monaten qualvoll an den Folgen ihrer Verstrahlungen (vgl. Hillgruber 1996: S.158). Nach dem Abwurf einer zweiten Bombe auf Nagasaki mit ähnlich hohen Opferzahlen kapitulierte Japan. Der Zweite Weltkrieg war beendet – ein neues Zeitalter hatte begonnen.
Mit der sowjetischen Aufrüstung und dem sich abzeichnenden Wettrüsten der Supermächte wurde die Vernichtung der gesamten Menschheit im atomaren Höllenfeuer zur realen Möglich-keit. Aus heutiger Sicht ist der Kalte Krieg nicht nur gut ausgegangen, sondern er hat auch für eine Phase der gespannten Stabilität in Europa gesorgt. Für die Zeitgenossen aber war die totale Vernichtung nicht nur vorstellbar, sondern eine tatsächliche Bedrohung.
Ich werde im Folgenden zuerst die historischen Hintergründe der Atomwaffe beleuchten, mich dann der Diagnose der Krise durch den deutschen Philosophen und Schriftseller Günter Anders widmen. Im weiteren Verlauf werde ich dann versuchen aufzeigen, wie sich diese Krise auf das Bildungssystem der Bundesrepublik Deutschland ausgewirkt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Atombombe
- Die Diagnose der Krise
- Die Diagnose durch Günther Anders
- Die Diagnose der Krise durch Karl Jaspers
- Zwischenfazit
- Auswirkungen auf das Bildungssystem
- Friedensforschung und Friedenserziehung
- Technikkritik
- Technikskepsis und Friedenserziehung in Klafkis allgemeiner Didaktik
- Auswirkungen auf den Sozialwissenschaftsunterricht
- Die Atombombe in der Politikdidaktik Wolfgang Hillers
- Die Atombombe und die Friedenserziehung in den Richtlinien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Text befasst sich mit den Auswirkungen der Atombombe auf die Gesellschaft und das Bildungssystem. Die Arbeit analysiert die historischen Hintergründe der Atombombe und untersucht die Auswirkungen auf das Weltbild des Menschen. Im Fokus stehen insbesondere die Diagnosen der Krise durch Günther Anders und Karl Jaspers sowie die Implikationen für die Friedenserziehung und den Sozialwissenschaftsunterricht.
- Die historische Entwicklung der Atombombe
- Die Folgen der Atombombe für die Menschheit
- Die Diagnose der Krise durch zeitgenössische Philosophen
- Die Bedeutung der Friedenserziehung
- Die Relevanz der Atombombe für den Sozialwissenschaftsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Abwurfs der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki vor und führt in die Thematik des Textes ein. Die Einleitung stellt die Bedrohung durch die Atombombe für die Menschheit dar und leitet zu den folgenden Kapiteln über, die sich mit der Analyse der Krise und ihren Auswirkungen auf das Bildungssystem befassen.
- Die Atombombe: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Hintergründe der Entwicklung der Atombombe, beginnend mit der Entdeckung der Radioaktivität durch Marie Curie und der Relativitätstheorie von Albert Einstein. Es wird die Rolle von Otto Hahn bei der Kernspaltung und die frühen Bemühungen des Deutschen Reiches zur Entwicklung einer Atomwaffe beschrieben. Der Brief von Albert Einstein an den amerikanischen Präsidenten Roosevelt und die Gründung des „Manhattan Project" werden dargelegt, das schließlich zur Entwicklung der ersten Atombombe führte. Die Bedeutung des Atombombentests „Trinity“ und der Abwurf der Bomben auf Hiroshima und Nagasaki werden behandelt. Der Einfluss der Atombombe auf den Kalten Krieg und die zunehmende Aufrüstung beider Supermächte wird ebenfalls analysiert.
- Die Diagnose der Krise: In diesem Kapitel werden die Diagnosen der Krise durch Günther Anders und Karl Jaspers vorgestellt. Es wird die Argumentation von Günther Anders in seinem Werk „Die Antiquiertheit des Menschen“ beleuchtet, in dem er die Auswirkungen der Atombombe auf das Weltbild des Menschen untersucht.
Schlüsselwörter
Dieser Text befasst sich mit den Themen Atombombe, Friedenserziehung, Technikkritik, Sozialwissenschaftsunterricht, Günther Anders, Karl Jaspers, Krise, Weltbild, Menschheit, und Bildungssystem. Die Arbeit analysiert die historische Entwicklung der Atombombe, die Auswirkungen auf die Menschheit und das Bildungssystem sowie die Diagnosen der Krise durch zeitgenössische Philosophen.
- Arbeit zitieren
- Jan Wessel (Autor:in), 2011, Technik und Selbstzerstörung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166633