Die Funktion der Sozialpolitik richtet sich auf die Absicherung der existentiellen Risiken wie beispielsweise Krankheit, Invalidität oder Unfall. Die Geschichte der Sozialpolitik zeigt die Entwicklung des Systems der sozialen Sicherung. Die Institutionen der sozialen Sicherung, die wir heute kennen, entstanden nach der industriellen Revolution. Das Versicherungssystem in Deutschland ist um die 130 Jahre alt, etwa seit Bismarcks Neuorientierung der Innenpolitik.
Vor der Schaffung eines Sicherheitssystem lag die Verantwortung bei dem Individuum, der Familie und der Nachbarschaft. Daher kann erst nach der Industrialisierung von einem modernen, Sozialstaat gesprochen werden. Dabei kann die Sozialpolitik folgendermaßen definiert werden:
„Der Begriff der Sozialpolitik faßt jene Einstellungen und Verhaltensweisen, Entscheidungen und Maßnahmen des Staates zusammen, die auf die Angleichung und Sicherung des sozialen Status seiner Bürger gerichtet sind.“
Der Mensch, Aristoteles nach ist von Natur aus ein Gemeinschaftswesen. Der Mensch fühlt sich, sicher in einer Gruppe, in jeder Gruppe gibt es Menschen, die auf die Hilfe der anderen Gruppenmitglieder angewiesen sind. Hierbei kann das Beispiel der Familie oder der Nachbarschaft als Verdeutlichung dienen. Um eine Sozialpolitik in einer größeren Gemeinschaft, wie in einem Staat, bedarf es an höheren Instanzen, die das mit Vertrauen regeln.
Die Geschichte der staatlichen Sozialpolitik in Deutschland bis 1918 lässt sich in folgende Epochen einteilen:
1. der Anfang staatlicher Sozialpolitik (1839 – 1890)
2. von der Entlassung Bismarcks bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1890 – 1918)
Diese Hausarbeit wird sich mit diesen ersten zwei Epochen der staatlichen Sozialpolitik beschäftigen. Dabei wird versucht die Gründe für die Entstehung der Sozialpolitik unter dem Reichskanzler Bismarck zu erörtern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Anfang staatlicher Sozialpolitik (1839-1890)
- Der geschichtliche Hintergrund der Entstehung der Sozialpolitik
- Bismarcks Sozialpolitik
- Geteilte Last
- Die soziale Gesetzgebung
- Von der Entlassung Bismarcks bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1890 - 1918)
- Bismarcks Verlust der Parlamentsmehrheit
- Die Weiterentwicklung der Sozialpolitik
- Die Sozialgesetzgebung unter Wilhelm II.
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Anfänge der staatlichen Sozialpolitik in Deutschland bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, mit besonderem Fokus auf die Regierungszeit Bismarcks. Die Arbeit zielt darauf ab, die Gründe für die Entstehung der Sozialpolitik unter Bismarck zu erörtern und die Entwicklung des Systems der sozialen Sicherung in dieser Zeit zu beleuchten.
- Die geschichtlichen Hintergründe der Entstehung der Sozialpolitik im 19. Jahrhundert
- Bismarcks Rolle bei der Gestaltung des sozialen Versicherungssystems
- Die Entwicklung der sozialen Gesetzgebung im Deutschen Reich
- Die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen, die zur Einführung der Sozialpolitik führten
- Die Weiterentwicklung der Sozialpolitik nach Bismarcks Entlassung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung definiert Sozialpolitik als staatliche Maßnahmen zur Sicherung des sozialen Status der Bürger und erläutert die Entwicklung der sozialen Sicherung in Deutschland seit der industriellen Revolution. Sie betont die Bedeutung Bismarcks für die Entstehung des modernen Sozialstaates und skizziert den zeitlichen Rahmen der Arbeit.
Der Anfang staatlicher Sozialpolitik (1839-1890): Dieses Kapitel untersucht die Entstehung der Sozialpolitik im Kontext der Industrialisierung. Es beschreibt die schlechten Arbeitsbedingungen und den daraus resultierenden sozialen Unruhen, die als Druckmittel für Reformen dienten. Die Rolle von Bismarck bei der Gestaltung der Sozialversicherung, insbesondere der Unfallversicherung, wird hervorgehoben. Das Kapitel beleuchtet die Herausforderungen der Zeit, wie die geringe Beteiligung der Arbeiter an der politischen Willensbildung und die unterschiedlichen Ansätze der Unternehmen im Umgang mit sozialen Fragen. Die Einführung der Zwangsversicherung wird als wichtiger Schritt in Richtung des modernen Sozialstaates präsentiert.
Von der Entlassung Bismarcks bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1890 - 1918): Dieses Kapitel behandelt die Weiterentwicklung der Sozialpolitik nach Bismarcks Ausscheiden. Es analysiert die Veränderungen in der politischen Landschaft und deren Einfluss auf die Sozialgesetzgebung unter Kaiser Wilhelm II. Die Kapitel beleuchtet die Kontinuitäten und Brüche in der sozialen Politik nach Bismarck und untersucht, wie sich die Sozialversicherung in dieser Periode weiterentwickelte. Der Fokus liegt auf der Anpassung und Weiterentwicklung bestehender Systeme im Angesicht neuer Herausforderungen.
Schlüsselwörter
Sozialpolitik, Bismarck, Industrialisierung, soziale Frage, soziale Versicherung, Unfallversicherung, Krankenversicherung, Arbeiterbewegung, Sozialgesetzgebung, Deutsches Reich, Wilhelm II.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Die Anfänge der staatlichen Sozialpolitik in Deutschland (1839-1918)
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Anfänge der staatlichen Sozialpolitik in Deutschland von 1839 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs (1918), wobei der Fokus insbesondere auf der Regierungszeit Bismarcks liegt. Es werden die Gründe für die Entstehung der Sozialpolitik und die Entwicklung des Systems der sozialen Sicherung in diesem Zeitraum beleuchtet.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die geschichtlichen Hintergründe der Entstehung der Sozialpolitik im 19. Jahrhundert, Bismarcks Rolle bei der Gestaltung des sozialen Versicherungssystems, die Entwicklung der sozialen Gesetzgebung im Deutschen Reich, die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen, die zur Einführung der Sozialpolitik führten, und die Weiterentwicklung der Sozialpolitik nach Bismarcks Entlassung.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über den Anfang staatlicher Sozialpolitik (1839-1890), ein Kapitel über die Zeit von Bismarcks Entlassung bis zum Ende des Ersten Weltkriegs (1890-1918) und ein Fazit. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Entwicklung der Sozialpolitik in Deutschland.
Was wird im Kapitel "Der Anfang staatlicher Sozialpolitik (1839-1890)" behandelt?
Dieses Kapitel untersucht die Entstehung der Sozialpolitik im Kontext der Industrialisierung, die schlechten Arbeitsbedingungen und die daraus resultierenden sozialen Unruhen. Es wird die Rolle Bismarcks bei der Gestaltung der Sozialversicherung, insbesondere der Unfallversicherung, hervorgehoben und die Herausforderungen der Zeit, wie die geringe Arbeiterbeteiligung an der Politik und unterschiedliche Unternehmensansätze, beleuchtet. Die Einführung der Zwangsversicherung wird als wichtiger Schritt dargestellt.
Was wird im Kapitel "Von der Entlassung Bismarcks bis zum Ende des Ersten Weltkrieges (1890-1918)" behandelt?
Dieses Kapitel analysiert die Weiterentwicklung der Sozialpolitik nach Bismarcks Ausscheiden, die Veränderungen in der politischen Landschaft und deren Einfluss auf die Sozialgesetzgebung unter Kaiser Wilhelm II. Es beleuchtet Kontinuitäten und Brüche in der Sozialpolitik nach Bismarck und die Weiterentwicklung der Sozialversicherung in dieser Periode unter Berücksichtigung neuer Herausforderungen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Sozialpolitik, Bismarck, Industrialisierung, soziale Frage, soziale Versicherung, Unfallversicherung, Krankenversicherung, Arbeiterbewegung, Sozialgesetzgebung, Deutsches Reich, Wilhelm II.
Welche Zielsetzung verfolgt die Hausarbeit?
Die Hausarbeit zielt darauf ab, die Gründe für die Entstehung der Sozialpolitik unter Bismarck zu erörtern und die Entwicklung des Systems der sozialen Sicherung in dieser Zeit zu beleuchten.
- Arbeit zitieren
- Muhamed Jugo (Autor:in), 2009, Geschichte der Sozialpolitik, während der Regierungszeit Bismarcks, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166657