Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands ist nach einer langen Phase der politischen und elektoralen Marginalität wieder auf die politische Bühne zurückgekehrt.
Nach ihren Wahlerfolgen in den 60er Jahren, sie war zu dieser Zeit in sieben deutschen Landtagen vertreten, verschwand sie bis auf wenige lokale Ausnahmen über Jahrzehnte unter der 1 % Marke. Erst mit der Neuausrichtung der Partei unter Udo Voigt gelangen der NPD besonders im Osten Deutschlands wieder nennenswerte Erfolge. Sie zogen dort in Sachsen (2004) und in Mecklenburg – Vorpommern (2006) erstmals wieder in Fraktionsstärke in die Landtage ein. Im August 2009 konnten die Nationaldemokraten ihre Mandate in Sachsen mit leichten Verlusten verteidigen und bei der Landtagswahl in Thüringen verpasste die Partei mit 4,3 % nur knapp den Einzug in einen weiteren Landtag.
Bei der Bundestagswahl am 27. 9. 2009 scheiterte die NPD jedoch mit 1,5 % deutlich an der 5 % Hürde.
Doch nicht nur die jüngsten Wahlerfolge, sondern auch die zunehmende Präsenz durch Kundgebungen, Demonstrationen und vor allem das gescheiterte Verbotsverfahren (2001 – 2003) haben die Partei wieder ins öffentliche Licht gerückt.
Um die jüngeren elektoralen Erfolge dieser rechtsextremistischen Partei erklären zu können, gilt es deren Wahlkampfführung zu identifizieren und zu analysieren.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, in Bezug auf die Bundestagswahl 2009 zu untersuchen, welche Art der Wahlkampfführung die Partei mit welchem Erfolg anwendete.
Die zentralen Fragestellungen in diesem Kontext lauten: Welche Mittel und Methoden der Wahlkampfführung hat die Partei bei der Bundestagswahl 2009 angewendet? Aus welcher Ausgangslage heraus traten die Nationaldemokraten den Wahlkampf an? Welche thematische Schwerpunktsetzung verfolgte die Partei? Wurde verstärkt ein Angriffs-, Personen-, oder Themenwahlkampf geführt und auf welche speziellen Begriffe und Botschaften setzte die NPD?
Ferner gilt es zu überprüfen, ob zwischen diesen einzelnen Mitteln und Methoden ein systematischer Zusammenhang erkennbar ist, und falls dies der Fall sein sollte, wie dieser Zusammenhang konkret ausgesehen hat.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer und begrifflicher Hintergrund: Elemente der Wahlkampfführung
- 2.1. Die Ausgangslage
- 2.1.1. Ziele und Interessen
- 2.1.2. Akteure und innere Geschlossenheit
- 2.1.3. Wählerpotential
- 2.1.4. Gegnerorientierung
- 2.1.5. Mittel und Ressourcen
- 2.1.5.1. Personelle und finanzielle Ressourcen
- 2.1.5.2. Die Werbemittel
- 2.2. Zentrale Aspekte moderner Wahlkampfführung
- 2.2.1. Personenwahlkampf
- 2.2.2. Themenwahlkampf
- 2.2.3. Angriffswahlkampf
- 2.2.4. Begriffe und Botschaften
- 3. Die NPD im Bundestagswahlkampf 2009
- 3.1. Die Ausgangslage
- 3.1.1. Ziele und Interessen
- 3.1.2. Akteure und Innere Geschlossenheit der NPD
- 3.1.3. Wählerpotential
- 3.1.4. Die Gegner der NPD
- 3.1.5. Mittel und Ressourcen der NPD
- 3.1.5.1. Personelle und finanzielle Ressourcen
- 3.1.5.1.1. Personelle Ressourcen
- 3.1.5.1.2. Finanzielle Ressourcen
- 3.1.5.2. Die Werbemittel
- 3.2. Die Wahlkampfführung der NPD
- 3.2.1. Personenwahlkampf
- 3.2.2. Themenwahlkampf
- 3.2.3. Angriffswahlkampf
- 3.2.4. Begriffe und Botschaften
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Wahlkampfführung der NPD im Bundestagswahlkampf 2009. Der Fokus liegt dabei auf den strategischen und taktischen Vorgehensweisen der Partei sowie deren Einsatz von personellen und finanziellen Ressourcen. Die Arbeit betrachtet die NPD im Kontext der modernen Wahlkampfführung und beleuchtet insbesondere die Bedeutung von Personenwahlkampf, Themenwahlkampf und Angriffswahlkampf für den Erfolg einer rechtsextremen Partei.
- Analyse der Wahlkampfstrategie der NPD
- Bedeutung von Personenwahlkampf, Themenwahlkampf und Angriffswahlkampf
- Einsatz von personellen und finanziellen Ressourcen
- Einordnung der NPD im Kontext der modernen Wahlkampfführung
- Analyse des Wählerpotentials der NPD
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und skizziert den historischen Kontext der NPD. Kapitel 2 beleuchtet den theoretischen und begrifflichen Hintergrund der Wahlkampfführung und definiert die wichtigsten Elemente, die im weiteren Verlauf der Arbeit analysiert werden. Kapitel 3 untersucht die NPD im Bundestagswahlkampf 2009. Es analysiert die Ausgangslage der Partei, die Ziele und Interessen, die Akteure, das Wählerpotential, die Gegner und die Mittel und Ressourcen, die die NPD im Wahlkampf einsetzte. Abschließend beleuchtet dieses Kapitel die konkrete Wahlkampfstrategie der NPD in Bezug auf Personenwahlkampf, Themenwahlkampf und Angriffswahlkampf sowie die von der NPD im Wahlkampf verwendeten Begriffe und Botschaften.
Schlüsselwörter
NPD, Wahlkampf, Rechtsextremismus, Bundestagswahlkampf 2009, Wahlkampfstrategie, Personenwahlkampf, Themenwahlkampf, Angriffswahlkampf, Ressourcen, Wählerpotential, Gegnerorientierung.
- Quote paper
- Daniel Schlich (Author), 2010, Nationaldemokratische Wahlkampfführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166681