1. Umweltschutz – aktueller denn je!
Auf dem letzten G8 Gipfel 2009 in Italien zeigte sich, dass das Thema Umweltschutz immer mehr an Relevanz gewinnt und zu einem der wichtigsten Diskussionsthemen zwischen den Staats- und Regierungschefs dieser Welt mittlerweile geworden ist. Barack Obama hat, als erster US-Präsident, seine Unterstützung beim weltweiten Klimaschutz zugesagt . Bisher waren Klimabündnisse immer an den USA gescheitert, z.B. das Kyoto-Protokoll von 1997 (Reduzierung des Treibhausgasausstoßes bis 2012 um 5,2 % im Vergleich zu 1990 ) wurde bis heute nicht von den USA ratifiziert . Die globale Erwärmung, bedingt durch den Treibhausgaseffekt, lässt sich aber nicht mehr aufhalten und da das Problem weltweit vorkommt und diskutiert wird, müssen alle Länder zusammenarbeiten. Ein öffentliches Umweltbewusstsein, das übrigens vorwiegend in Demokratien da ist , hat seinen Ursprung in sozialen Bewegungen der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts (Waldsterben, Proteste gegen Atomenergie) .
Das kollektive Gut „Umweltschutz“ kann aber nur bereit gestellt werden, wenn alle Individuen zusammenarbeiten. Der homo oeconomicus, der sein Eigeninteresse planvoll unter Handlungsbeschränkungen verfolgt und über diese steuerbar ist , würde aber nach der Theorie des amerikanischen Ökonomen Mancur Olson (1932-1998) nicht ohne weiteres bei der Bereitstellung des öffentlichen Gutes Umweltschutz mitwirken, es sei denn, es gäbe selektive Anreize für ihn. Angewandt auf die Länder dieser Welt bedeutet das, dass sie ohne selektive Anreize, weder positive noch negative, sich nicht an der Bereitstellung des kollektiven Gutes „Umweltschutz“ beteiligen würden. Aber nicht nur Länder, sondern auch das Individuum ist gefragt, sich aktiv am Umweltschutz zu beteiligen. Es ist aber schwierig, das Individuum zu sensibilisieren, weil die Öffentlichkeit Themen wie Arbeitslosigkeit, Wirtschaft, etc. vorrangig behandelt . Obwohl Umwelt ein knappes Gut ist , wird mit ihr sehr sorglos umgegangen, da sie kostenlos zur Verfügung steht. Nach dem Motto: „Was nichts kostet, ist nichts“ .
Aber wieso ist der Umweltschutz entgegen des Fehlens dieser ökonomischen Anreize erfolgreich? Wieso setzen sich rational handelnde Menschen für den Umweltschutz ein, obwohl ihnen davon kein wirtschaftlicher Vorteil entsteht? Zur Beantwortung dieser Fragen soll untersucht werden, ob die Theorie Mancur Olsons hier helfen kann...
Inhaltsverzeichnis
- Umweltschutz – aktueller denn je!...
- Mancur Olsons Theorie des kollektiven Handelns..
- Der Rational Choice Ansatz...
- Gruppen und Organisationen..
- Das kollektive Gut
- Anwendung von Olsons Theorie auf den Umweltschutz als kollektives Gut
- Blindstellen in Olsons Logik bezüglich des Umweltschutzes.......
- Zusammenfassung........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Anwendbarkeit von Mancur Olsons „Logik des kollektiven Handelns“ auf das individuelle Engagement für den Umweltschutz. Ziel ist es, zu erforschen, ob Olsons Theorie hinreichend ist, um das Verhalten von Individuen im Kontext des Umweltschutzes zu erklären.
- Der Rational Choice Ansatz als Grundlage für Olsons Theorie
- Die Rolle von Gruppen und Organisationen im kollektiven Handeln
- Das Problem des kollektiven Gutes und seine Anwendung auf den Umweltschutz
- Kritik an Olsons Theorie im Hinblick auf den Umweltschutz
- Zusammenfassung der Ergebnisse und Ausblick
Zusammenfassung der Kapitel
- Umweltschutz – aktueller denn je!: Dieses Kapitel beleuchtet die wachsende Bedeutung des Umweltschutzes und die Herausforderungen, die die globale Erwärmung mit sich bringt. Es werden historische Beispiele für das öffentliche Umweltbewusstsein und die Entstehung von sozialen Bewegungen erwähnt.
- Mancur Olsons Theorie des kollektiven Handelns: Hier wird die Rational Choice Theorie, die Olsons Theorie zugrunde liegt, erklärt. Das Akteursmodell des homo oeconomicus, die Bedeutung von Nutzenmaximierung und die Kosten-Nutzen Kalkulation werden im Detail beschrieben. Die Auszahlungsmatrix des umweltmoralischen Verhaltens unter verschiedenen Bedingungen wird vorgestellt.
Schlüsselwörter
Kollektives Handeln, Umweltschutz, Rational Choice Theorie, homo oeconomicus, Gruppen und Organisationen, kollektives Gut, Kosten-Nutzen Kalkulation, Blindstellen in Olsons Logik.
- Arbeit zitieren
- Haike Blinn (Autor:in), 2009, Ist Mancur Olsons „Logik des kollektiven Handelns“ hinreichend zur Erklärung des individuellen Engagements für den Umweltschutz?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166725