Schon aus der Fragestellung ergibt sich, dass im Rahmen einer Hausarbeit dieses Thema nur einer aller ersten Betrachtung unterzogen werden kann. Dies soll hier in zwei Schritten geschehen. Zunächst sollen in einem ersten Teil die Grundzüge der Entwicklung der Ordnungspolizei in der Weimarer Republik und im Dritten Reich skizziert werden. Bei Letzterem steht dann die Frage der Beteiligung der Ordnungspolizei an der Vernichtung der Juden im Vordergrund, die schließlich anhand des Hamburger Reserve-Bataillons 101 etwas konkretisiert werden soll.
In einem zweiten Teil wird dann anhand von einigen Faktoren der Frage nach Kontinuitäten und Brüchen etwas genauer nachzugehen sein. In wie weit lassen sich Anhand dieser Faktoren Entwicklungslinien aus der Weimarer Republik über die Ordnungspolizei des frühen Dritten Reiches bis hin zu den Polizeibataillonen aufzeigen? Die Beantwortung dieser Frage kann einen Hinweiß darauf geben, ob die Polizeibataillone wirklich Polizeiverbände auch in einem enger historischen Sinne waren oder nicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gründzüge der Polizeientwicklung
- Polizei in der Weimarer Republik
- Die Entwicklung der Ordnungspolizei in den ersten Jahren des Nationalsozialismus
- Vorbereitung auf den Krieg
- Beteiligung der Ordnungspolizei an der Vernichtung der Juden
- Das Hamburger Reserve-Polizeibataillon 101
- Kontinuitäten und Brüche
- Personelle Kontinuität
- Institutionelle Kontinuität
- Militarismus
- Modernisierung und Professionalisierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Ordnungspolizei in der Weimarer Republik und im Dritten Reich, insbesondere deren Beteiligung an der Vernichtung der Juden. Der Fokus liegt auf der polizeihistorischen Perspektive, indem die Frage nach Kontinuitäten und Brüchen zwischen den Polizeibataillonen und der Polizei der Weimarer Republik untersucht wird. Es wird analysiert, inwieweit die Bezeichnung „Polizeibataillon“ den historischen Tatsachen entspricht.
- Entwicklung der Ordnungspolizei in der Weimarer Republik und im Dritten Reich
- Beteiligung der Ordnungspolizei an der Judenvernichtung
- Kontinuitäten und Brüche in der Polizeiorganisation und -ideologie
- Militarisierung und Professionalisierung der Polizei
- Das Hamburger Reserve-Polizeibataillon 101 als Fallbeispiel
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit befasst sich mit der Rolle der Ordnungspolizei im Holocaust, insbesondere der Frage, ob die beteiligten Polizeibataillone tatsächlich als Polizeiverbände im historischen Sinne betrachtet werden können. Sie untersucht die Entwicklung der Polizei in der Weimarer Republik und im Dritten Reich, um Kontinuitäten und Brüche aufzuzeigen und die Transformation von "ganz normalen Männern" zu "willigen Vollstreckern" zu beleuchten. Der Fokus liegt auf einem polizeihistorischen Blickwinkel, der über die bloße Bezeichnung der Einheiten hinausgeht.
Gründzüge der Polizeientwicklung: Dieses Kapitel skizziert die ambivalente Entwicklung der Polizei in der Weimarer Republik. Es zeigt einerseits die Fortsetzung militärischer Traditionen und andererseits Bemühungen um Professionalisierung und Modernisierung. Die Entstehung der Sicherheitspolizei (Sipo) als quasi-militärische Eingreiftruppe wird erläutert, ebenso wie die Reaktion auf die Novemberrevolution und die Reorganisation der Polizei nach dem Ersten Weltkrieg. Der Konflikt zwischen militärischer Tradition und der angestrebten Demokratisierung wird detailliert dargestellt, ebenso die Rolle der Freikorps bei der Polizeirekrutierung.
Kontinuitäten und Brüche: Dieser Abschnitt untersucht, inwieweit sich Entwicklungen von der Weimarer Polizei über die Ordnungspolizei des Dritten Reiches bis zu den Polizeibataillonen nachvollziehen lassen. Es werden personelle, institutionelle und ideologische Kontinuitäten und Brüche analysiert, um die Frage der historischen Einordnung der Polizeibataillone zu beantworten. Die Rolle des Militarismus und die Widersprüche zwischen Modernisierung und Verbrechen werden erörtert. Diese Analyse soll Aufschluss darüber geben, ob die Polizeibataillone tatsächlich als Polizeiverbände im engeren Sinne betrachtet werden können.
Schlüsselwörter
Ordnungspolizei, Polizeibataillone, Weimarer Republik, Drittes Reich, Holocaust, Judenvernichtung, Militarisierung, Modernisierung, Professionalisierung, Kontinuität, Bruch, Reserve-Polizeibataillon 101, „ganz normale Männer“, willige Vollstrecker.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Entwicklung der Ordnungspolizei im Dritten Reich
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der Ordnungspolizei in der Weimarer Republik und im Dritten Reich, insbesondere ihre Beteiligung an der Vernichtung der Juden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Frage nach Kontinuitäten und Brüchen zwischen der Weimarer Polizei und den Polizeibataillonen des Dritten Reichs. Es wird analysiert, inwieweit die Bezeichnung „Polizeibataillon“ den historischen Tatsachen entspricht.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entwicklung der Ordnungspolizei in beiden politischen Systemen, ihre Beteiligung am Holocaust, Kontinuitäten und Brüche in Organisation und Ideologie, Militarisierung und Professionalisierung der Polizei, sowie das Hamburger Reserve-Polizeibataillon 101 als Fallbeispiel. Die Arbeit beleuchtet auch die Transformation von "ganz normalen Männern" zu "willigen Vollstreckern".
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den Gründzügen der Polizeientwicklung (einschließlich Weimarer Republik, frühes nationalsozialistisches Regime und Beteiligung an der Judenvernichtung), und ein Kapitel zu Kontinuitäten und Brüchen (personell, institutionell, ideologisch, Militarismus, Modernisierung). Jedes Kapitel wird zusammengefasst.
Was sind die zentralen Forschungsfragen?
Zentrale Fragen sind: Wie entwickelte sich die Ordnungspolizei von der Weimarer Republik zum Dritten Reich? Welche Rolle spielte sie bei der Judenvernichtung? Gab es Kontinuitäten und Brüche in der Polizeiorganisation und -ideologie? Wie lässt sich die Militarisierung und Professionalisierung der Polizei erklären? Kann man die Polizeibataillone tatsächlich als Polizeiverbände im historischen Sinne bezeichnen?
Welche Quellen werden verwendet? (implizit)
Die genauen Quellen werden nicht explizit genannt, aber der Text deutet auf eine polizeihistorische Perspektive hin, die über die bloße Bezeichnung der Einheiten hinausgeht und die Entwicklung der Polizei in der Weimarer Republik und im Dritten Reich detailliert darstellt, inklusive der Rolle der Freikorps und des Konflikts zwischen militärischer Tradition und angestrebter Demokratisierung.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Ordnungspolizei, Polizeibataillone, Weimarer Republik, Drittes Reich, Holocaust, Judenvernichtung, Militarisierung, Modernisierung, Professionalisierung, Kontinuität, Bruch, Reserve-Polizeibataillon 101, „ganz normale Männer“, willige Vollstrecker.
- Quote paper
- Jost Wagner (Author), 2000, ´Polizei´ - Bataillone?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1669