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Spekulation über die Antinomie des Todes als eigentlichen Problems der Dialektik der Aufklärung

Verzehr im Vollzug

Titel: Spekulation über die Antinomie des Todes als eigentlichen Problems  der Dialektik der Aufklärung

Hausarbeit (Hauptseminar) , 2007 , 17 Seiten , Note: 1,0

Autor:in: Heribert Stenger (Autor:in)

Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts
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„Ich lebe.“, sagt Caligula im vierten Akt des gleichnamigen Theaterstücks von Camus zu seiner Frau Caesonia, „Ich töte, ich übe die sinnverwirrende Macht des Zerstörers, mit der verglichen die Macht des Schöpfers als billiger Abklatsch erscheint. Das heißt glücklich sein!“ . Daraufhin erwürgt er sie. Aus Mangel an den üblichen Ambitionen eines römischen Kaisers, seien es militärische Heldentaten oder groß angelegte Baumaßnahmen, hatte Caligula beschlossen, den Menschen ihr „wahres“ Wesen näher zu bringen und ihnen die Freiheit zu lehren , die sie den Göttern gleichstellen würde: die Freiheit über Leben und Tod selbst zu entscheiden. Aus diesem Grunde hatte er begonnen, seine Untertanen willkürlich hinzuschlachten. Denn wirkliche Freiheit zeigt sich im sinnlosen Universum des Caligula nur dort, wo der Mensch es unternimmt, sein solitäres Dasein selbst in die Hand zu nehmen, „die Zurückhaltung des Schicksals wettzumachen“ , selbst Schicksal zu werden und den Tod durch den Mord selbst herbeizuführen.
In der „Dialektik der Aufklärung“ heißt es im Exkurs zu Odysseus, dass die bürgerliche Ratio, welche die Mimesis verdrängt, selber Mimesis ist, nämlich Mimesis ans Tote. Denn „der subjektive Geist, der die Beseelung der Natur auflöst, bewältigt die entseelte nur, indem er ihre Starrheit imitiert und als animistisch sich selbst auflöst“ . Entseelt wird die Natur vom aufgeklärten Menschen um sie im abstrakten Begriff begreifbar und letztlich beherrschbar zu machen. Diese Herrschaft über eine den Menschen prinzipiell gefährdende äußere Natur wird so erkauft durch die Beherrschung der eigenen inneren Natur: Der Preis der Selbsterhaltung ist daher Selbstauflösung, da gerade die innere Natur, die beherrscht und unterdrückt wird, jenes Selbst ist, was erhalten werden sollte. Mit diesem Paradox ist der Rahmen des Projekts der Dialektik der Aufklärung gesteckt, innerhalb dessen sich der wahnsinnige Caligula als derjenige entpuppt, der Aufklärung beim Wort zu nehmen scheint, da er die Ausrottung der Menschheit betreibt.
Ist der Tod also der Zweck in dem Selbsterhaltung letzten Endes kulminiert und wie lässt sich das Paradoxon von Selbsterhaltung und Selbstpreisgabe auflösen?
Wie Horkheimer und Adorno diese Fragen beantworten soll auf der Textgrundlage der „Dialektik der Aufklärung“, insbesondere des Kaptitels zur Odyssee untersucht werden und anschließend im Hinblick auf Heideggers Anthropologie aus Sein und Zeit kritisch diskutiert werden.

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • I. Vorwort
  • II. Natur und Mensch
    • III. Introversion des Opfers
    • IV. Mimesis ans Tote
    • V. Was wäre die Alternative?
  • VI. Schlussbetrachtung

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Der Text befasst sich mit der Dialektik der Aufklärung, insbesondere mit der Beziehung zwischen Mensch und Natur und der Frage, wie die Selbsterhaltung des Menschen mit der Selbstauslöschung zusammenhängt.

  • Die Rolle der Mimesis in der Aufklärung und die „Verdrängung der Mimesis“ durch die bürgerliche Vernunft
  • Das Verhältnis zwischen Magie, Religion und Wissenschaft in der Entwicklung des Menschen
  • Die „Entzauberung der Welt“ und die Unterwerfung des Menschen unter die Natur
  • Das Paradoxon von Selbsterhaltung und Selbstpreisgabe
  • Die anthropologische Perspektive auf die Dialektik der Aufklärung und die Rolle des Todes

Zusammenfassung der Kapitel

Das Vorwort stellt das Thema des Textes, die Antinomie des Todes als eigentlichen Problems der Dialektik der Aufklärung, anhand der Figur des Caligula vor. Kapitel II beleuchtet die Beziehung zwischen Mensch und Natur, die als „reale Übermacht“ verstanden wird. Die Entwicklung von Magie über Religion zur Wissenschaft wird als eine Geschichte der Unterwerfung des Menschen unter die Natur dargestellt. Kapitel III untersucht die „Introversion des Opfers“ und die Folgen der Selbsterhaltung für das Selbst. Kapitel IV befasst sich mit der Mimesis ans Tote und der „Entzauberung der Welt“ durch die subjektiv-instrumentelle Vernunft. Kapitel V stellt die Frage nach einer Alternative zur Dialektik der Aufklärung und die Schlussbetrachtung fasst die zentralen Argumente des Textes zusammen.

Schlüsselwörter

Die wichtigsten Schlüsselwörter des Textes sind: Dialektik der Aufklärung, Mimesis, Natur, Mensch, Selbsterhaltung, Selbstpreisgabe, Tod, Magie, Religion, Wissenschaft, Introversion, Entzauberung, Anthropologie, Heidegger.

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Details

Titel
Spekulation über die Antinomie des Todes als eigentlichen Problems der Dialektik der Aufklärung
Untertitel
Verzehr im Vollzug
Hochschule
Freie Universität Berlin  (Otto-Suhr-Institut)
Note
1,0
Autor
Heribert Stenger (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2007
Seiten
17
Katalognummer
V166924
ISBN (eBook)
9783640831463
ISBN (Buch)
9783640830565
Sprache
Deutsch
Schlagworte
spekulation antinomie todes problems dialektik aufklärung verzehr vollzug
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Heribert Stenger (Autor:in), 2007, Spekulation über die Antinomie des Todes als eigentlichen Problems der Dialektik der Aufklärung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166924
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Leseprobe aus  17  Seiten
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