Die Übernahme ausländischer Sendungen, Sendeformate und Konzepte ist schon lange
ein wichtiger Bestandteil des deutschen und internationalen Fernsehmarktes. Hierbei
lassen sich verschiedene Formen unterscheiden: zum Beispiel die direkte Übernahme
einer Sendung, die gegebenenfalls synchronisiert oder untertitelt wird, oder die Nachahmung
einer erfolgreichen Sendung eines anderen Landes (in dieser Arbeit als
„Übernahme des Konzepts“ bezeichnet) und der direkte Kauf eines Formates
In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, welche Kriterien ein Format oder
ein Sendekonzept erfüllen muss, um international erfolgreich zu sein.
Als Beispiele hierfür werden zwei völlig unterschiedliche international erfolgreiche
Sendekonzepte der letzten Jahre aufgeführt: die Reality-Soap Big Brother sowie die
Telenovela Verliebt in Berlin und ihre internationalen Varianten. Beide Konzepte haben
weltweit gute Quoten erzielt. Ein Unterschied ist nicht nur in den Genrezugehörigkeiten,
sonder auch darin zu sehen, dass bei Big Brother das Format insofern exportiert
wurde, dass RTL II die Rechte für die Show in Deutschland von der holländischen Produktionsfirma
Endemol für ca. 18 Millionen DM kaufte.1 Bei Verliebt in Berlin fand
hingegen keine solche Transaktion statt, jedoch basiert zumindest das Grundkonzept der
Serie auf einer kolumbianischen Telenovela und wurde in über 20 Ländern variiert aufgegriffen,
2 so dass auch hier zumindest von der Adaption oder Variation eines ausländischen
Sendeformates gesprochen werden kann.
Beide Formate werden hier getrennt betrachtet: zunächst bei Verliebt in Berlin und danach
bei Big Brother wird zunächst das Sendekonzept an sich vorgestellt, mit Angaben
zu Quoten und internationaler Verbreitung; danach wird versucht, zu ergründen, was
den internationalen Erfolg und die Beliebtheit der Sendung ausmacht. Basierend darauf
wird danach versucht, einen Vergleich zwischen beiden Sendungen zu ziehen und
schließlich im Fazit allgemeinere Aussagen darüber zu treffen, welche Kriterien ein
international erfolgreiches Sendekonzept erfüllen muss. Selbstverständlich können hier,
da aufgrund des begrenzten Umfangs dieser Arbeit nur zwei Sendekonzepte betrachtet
werden, nur bedingt allgemeingültige Schlüsse gezogen werden; trotzdem soll hier wenigstens
ansatzweise abstrahiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verliebt in Berlin
- Grundsätzliches zur Sendung
- Mögliche Gründe für den Erfolg
- Big Brother
- Grundsätzliches zur Sendung
- Mögliche Gründe für den Erfolg
- Vergleich der beiden Sendungen und ihren internationalen Variationen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, welche Kriterien ein Sendeformat oder Sendekonzept erfüllen muss, um international erfolgreich zu sein. Dazu werden die beiden international erfolgreichen Sendungen "Verliebt in Berlin" und "Big Brother" als Beispiele herangezogen. Die Arbeit analysiert die Besonderheiten der beiden Konzepte, betrachtet deren internationale Verbreitung und versucht, die Gründe für ihren Erfolg zu ergründen.
- Die Übernahme ausländischer Sendungen, Sendeformate und Konzepte im deutschen und internationalen Fernsehmarkt
- Die Besonderheiten der Formate "Verliebt in Berlin" und "Big Brother" und ihre internationalen Variationen
- Die Analyse der Gründe für den internationalen Erfolg der beiden Formate
- Die Identifizierung von Kriterien für ein international erfolgreiches Sendekonzept
- Ein Vergleich der beiden Sendungen im Hinblick auf ihre Erfolgsfaktoren
Zusammenfassung der Kapitel
Verliebt in Berlin
Das Kapitel stellt die Telenovela "Verliebt in Berlin" vor und beschreibt ihre Geschichte, ihre internationalen Varianten sowie ihre Quoten. Es werden mögliche Gründe für den Erfolg des Konzepts diskutiert, wobei insbesondere das Bedürfnis der Zuschauer nach Eskapismus und die Identifikation mit der Hauptfigur als entscheidende Faktoren hervorgehoben werden.
Big Brother
Dieses Kapitel behandelt das Reality-Format "Big Brother" und beleuchtet die Entwicklung des Konzepts, seine internationale Verbreitung und die Gründe für seinen Erfolg. Die Arbeit untersucht die Rolle der voyeuristischen Elemente und den Reiz des "Mit-erlebens" als zentrale Aspekte des Formats.
Schlüsselwörter
Internationale Fernsehformate, Sendekonzepte, Erfolg, Telenovela, Reality-Soap, "Verliebt in Berlin", "Big Brother", Eskapismus, Identifikation, voyeuristische Elemente, Mit-erleben.
- Arbeit zitieren
- Charlotte Meyn (Autor:in), 2009, Erfolgsstrategien international beliebter Sendekonzepte am Beispiel der Sendungen „Verliebt in Berlin“ und „Big Brother“ , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/166964